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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden
Autoren: Jason Dark
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dicken Stück Blei zu bestehen schien. Sein Gesicht war dabei angespannt, auf seinem Rücken bildeten sich Eisperlen, die den Schauer in beide Richtungen trieben. Er schielte auf das Gewehr, das seinen Platz auf dem Nebensitz gefunden hatte.
    Seine Kehle war trocken. Der Durst peinigte ihn, dann stellte er den Motor ab.
    Die Stille fiel über ihn wie ein großes Tuch. Sekunden noch blieb er im Wagen sitzen, bevor er die Seitentür aufstemmte und das Fahrzeug verließ. Wieder versank er im Schnee. Diesmal nicht so tief wie in seinem Haus. Sehr vorsichtig schaute er sich um. An dieser Stelle standen die Bäume nicht zu dicht. Es gab genügend Lücken, durch die er schauen konnte, und er sah auch im Wald die Spuren.
    Wer immer sich hier seinen Weg gebahnt hatte, er hatte sich durch kein Hindernis aufhalten lassen und alles radikal und mit übermenschlicher Kraft zur Seite geräumt.
    Äste und Zweige verteilten sich auf dem Boden. Wo Bäume beschädigt waren, hatte sich der Unhold seinen Weg gebahnt, und Jim dachte daran, dass er Glück gehabt hatte. Wäre er vielleicht zwei, drei Minuten früher an dieser Stelle gewesen, hätte es sogar zu einer Begegnung mit dem Furchtbaren kommen können, denn die Spuren im Schnee sahen sehr, sehr frisch aus.
    Jim verfolgte sie nur ein kurzes Stück in den Wald hinein, dann gab er auf. Es hatte einfach keinen Sinn, ihnen nachzulaufen. Als Einzelperson konnte er sowieso nicht viel tun. Er musste eine Warnung an die Zentrale absetzen, das war die einzige Chance.
    Jim kletterte in den Jeep und startete. Noch lagen einige Meilen vor ihm, und diese konnten zu einer Tortur werden. Er fuhr weiter. Schneller als gewöhnlich. Der Jeep schaukelte wie ein Schiff auf den Wellen, doch er behielt die Balance und kippte nicht.
    Das Lachen war Jim vergangen. Verbissen hockte er hinter dem Lenkrad, den Blick starr nach vorn gerichtet. Er merkte auch den eiskalten Schauer, der ihn überrann und einfach nicht weichen wollte.
    Seine Augen brannten, die Reifen wirbelten den Schnee hoch und ließen ihn als Pulverwolken davonfliegen.
    Die Sonne hatte bereits Kraft. Sie stach in den Wagen hinein. Jim begann zu schwitzen, was allerdings nicht nur an der Wärme lag. Er wusste, dass sich der Wald bald lichten würde. Danach konnte er über die freie Fläche und auch schneller fahren, weil der Weg geradeaus weiterführte.
    Der Schatten kam von rechts, und er fiel auf ihn zu. Jim bemerkte ihn erst, als er das Krachen hörte, bremste wieder und musste erkennen, dass der Schatten Gestalt angenommen hatte.
    Es war ein Baum, den jemand umgehackt oder umgerissen hatte, und der fiel.
    Jim hatte Glück. Er blieb auf seinem Sitz verkrampft hocken, während der Baum vor dem Wagen quer über den Weg krachte und ihn unpassierbar machte. Einige Äste schlugen noch auf die Haube, was einige Beulen verursachte, die Fahrtüchtigkeit aber nicht beeinträchtigte.
    Schnee pulverte hoch, die Wolken verteilten sich, die Sicht wurde schlecht. Jim kam sich vor wie eine Marionette, die an den Fäden eines fremden Führers hing.
    Er nahm sein Gewehr und stieg aus. Freiwillig tat er das nicht. Er musste sehen, ob er noch einen Weg finden konnte, um aus dieser Klemme herauszukommen.
    Nach vorn ging nichts mehr, nach links auch nicht, aber rechts standen die Bäume an manchen Stellen so weit auseinander, dass die Lücken für eine Durchfahrt groß genug waren.
    Und wieder erschien ein Schatten!
    Jim hatte das Pech, dass er in seinem Rücken auftauchte, so sah er ihn erst spät, als er sich umdrehte.
    Dann aber wirbelte er herum. Sein Schrei aber erstickte auf halbem Weg in der Kehle.
    Ihm gegenüber stand er. Oder war es eine Sie? Jim wusste es nicht. Für ihn jedenfalls war die Bestie ein richtiger Menschenaffe!
    ***
    Klar denken konnte er nicht, obwohl irgendetwas durch sein Hirn strömte, das er als Gedanken ansah. Es musste ihm nur gelingen, die in eine korrekte Reihenfolge zu bringen, dann war alles okay.
    Das wiederum schaffte er nur mit Schwierigkeiten. Er konnte dem Schrecken zunächst keinen Namen geben, bis ihm der Begriff einfiel.
    Ein Yeti!
    Dieses riesige, gewaltige Gebilde musste einfach ein Yeti sein. Eines dieser sagenumwobenen Monstern, von dem niemand so recht wusste, ob es sie tatsächlich gab.
    Angeblich irrten sie in den Bergen des Himalaya umher, aber nicht an der schottisch englischen Grenze in den Grampian Mountains. Das war einfach verrückt.
    Obwohl es dieses Tier ja offiziell nicht gab, glaubte er nicht daran,
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