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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden
Autoren: Jason Dark
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dass es sich um eine künstliche Figur handelte. Da hatte sich niemand verkleidet, um ihm seinen Schrecken einzujagen, und er ging jetzt davon aus, dass er den Verursacher der Lawine vor sich sah.
    Die Bestie rührte sich nicht. Sie hatte ein gorillaähnliches Gesicht, das aber auch starke menschliche Züge aufwies, als wäre diese Bestie eine Mischung aus beidem.
    Das Fell umgab den Körper eisgrau und sehr zottig. Überall klebte noch Schnee, und zwischen den mächtigen Pranken hielt das Wesen einen starken Ast fest, den es plötzlich zerbrach, als wäre dieser nur ein Streichholz.
    Das dabei entstehende Knacken riss den Mann aus seiner Apathie. Es klang für ihn wie ein Startschuss, denn plötzlich wusste er, was er zu tun hatte. Er durfte nicht hier stehen bleiben, er musste weg oder es wenigstens versuchen.
    Greenwood war klar, dass er sich in höchster Lebensgefahr befand. Den Gedanken daran allerdings drängte er zurück, weil er nicht wollte, dass er ihn bei seinen Aktionen behinderte.
    Der Wagen stand nicht weit entfernt. Fünf, vielleicht sechs Schritte, aber in Greenwoods Lage war auch das eine verdammt lange Distanz.
    Die Angst trieb ihn vor. Sie war wie ein Hammer, der ständig gegen seinen Rücken schlug. Seine Lippen bewegten sich, ohne dass er auch nur ein Wort sprach.
    Es war ihm kalt und heiß zugleich geworden, während die Bestie regungslos auf dem Fleck stand und eigentlich nur darauf wartete, dass er etwas unternahm.
    Er duckte sich wie ein Sprinter, der auf den Startschuss wartete. Den aber gab er sich selbst, als er sich vordruckte, durch die helle Pracht auf seinen Wagen zustapfte. Die Bestie ließ er nicht aus den Augen, und sie tat nichts.
    Sie beobachtete ihn nur. Die Augen zeigten eine gelbgrün schillernde Härte, als wären sie geschliffen worden. Von einem Maul konnte er nichts sehen, denn beide Kieferhälften hatte der Menschenaffe fest zusammengepresst.
    Jim erreichte die Tür. Er wollte es kaum glauben, dass er aufziehen konnte, denn der Yeti tat nichts.
    Er stieg ein. Sein Arm zitterte. Obwohl er es eilig hatte, zog er die Wagentür nur sehr vorsichtig zu.
    Nur keine zu lauten Geräusche. Immer vorsichtig.
    Seine Hand erreichte den Zündschlüssel. Er fühlte sich kalt zwischen den Fingern an.
    Jim wusste auch, wie er fahren musste. Erst zurücksetzen, dann das Lenkrad nach rechts einschlagen, um durch eine Lücke am Wegesrand zu huschen. Der Weg würde ihn dann tief hinein in den Wald führen, wo er eventuell einen Bogen schlagen konnte.
    All diese Gedanken rasten wie Fieberströme durch seinen Kopf. Er drehte den Schlüssel und schrak selbst zusammen, als der Motor mit einem kurzen Tuckern ansprang.
    Aus dem Auspuff drangen die dunklen Qualmwolken und verteilten sich in der Luft.
    Rückwärtsgang. Er legte ihn hastig ein, und der Wagen rollte knirschend durch den Schnee.
    Geschafft!
    Das Lenkrad nach rechts!
    Auch das klappte.
    Greenwood fieberte wie noch nie in seinem Leben. Wenn er dieser Klemme entkam, konnte er zum zweiten Mal Geburtstag feiern. Die Zweige schabten über das Dach des Wagens. Einige von ihnen schüttelten den Schnee ab.
    Auch das Monstrum schüttelte sich.
    Jim sah es aus den Augenwinkeln. Plötzlich war die Panik vor dem Unabwendbaren wieder da. Er glaubte nicht daran, dass sich das Wesen nur geschüttelt hatte.
    Es wollte etwas anderes.
    Jim fuhr schneller.
    Es war der reine Wahnsinn, dies zu tun. Er konnte sich leicht ausrechnen, dass die Lücken irgendwann nicht mehr groß genug waren und er den Jeep gegen einen Baum setzen würde.
    Der Schatten war schneller. Er hatte es auch einfacher, konnte eine Abkürzung nehmen und fiel plötzlich auf die Kühlerhaube des Fahrzeugs. Aus dem Schatten kristallisierte sich die Bestie hervor, und die schlug einfach zu.
    Es war verrückt, der reine Wahnsinn! Mit beiden Armen prügelten sie auf die Kühlerhaube, als wollte sie den Jeep mit diesen Schlägen tief in das Erdreich versenken.
    Der kräftige Hieb schüttelte nicht nur den Wagen durch, sondern auch dessen Fahrer.
    Jim konnte nicht mehr fahren. Die Hinterreifen standen frei und drehten durch. Zwangsläufig würgte er den Motor ab und musste mit ansehen, dass der größte Teil der Motorhaube bereits im Schnee verschwunden war.
    Jetzt erinnerte ihn die Bestie wieder an einen Gorilla, als sie ihre fellbewachsenen Arme hob und mit beiden Fäusten auf das Blech der Haube trommelte.
    Jim bekam die Echos wie dröhnende Paukenschläge mit und griff nach seinem Gewehr.
    Es
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