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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden
Autoren: Jason Dark
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in die Erde zurückstampfen.
    Und ich schaffte es!
    ***
    Der Boden unter mir gab nach. Ein Irrtum, es war nur das weiche Geäst, das versuchte, meine Beine und Füße zu umklammern, damit es mich in das tödliche Zentrum hineinzerren konnte.
    Aber mein Kreuz war zu stark.
    Das Licht gleißte zwischen den Astarmen des Wesens auf. Es blendete mich und erschuf eine wahre Leinwand aus funkelndem Licht. Er zerstörte das Böse, das für einen Moment noch einmal wie gezeichnet um mich herumstand.
    Die Mumie, so schwarz, so widerlich verbrannt und stinkend. Die Äste, die zusammenfielen wie verkohlte Schnüre. Ein Gesicht, in dem der Schrecken stand.
    Es war das echte Gesicht des alten Druiden, das jenseits des schwarzen Körpers verborgen lag.
    Alles ging so schnell, dass ich mir die Züge nicht einprägen konnte. Es brauchte auch nicht zu sein, denn um mich herum explodierte das Wesen aus der anderen Welt.
    Inmitten einer lautlosen Lichtdetonation wurde es zerrissen. Für einen Moment vibrierte der Boden noch nach, als wäre es von gewaltigen Schläge zerschmettert worden.
    Dann war auch das vorbei.
    Keine Magie mehr, kein Tor mehr zu Aibon, dafür die harten Geräusche zweier Motoren und eine blendende Scheinwerferfülle.
    »John, da sind sie!« brüllte mein Vater.
    ***
    Ich fragte nicht, wer da gekommen war, denn ich musste so schnell wie möglich weg, weil ich innerhalb des Scheinwerferscheins wie auf dem Präsentierteller stand. Da konnten sie mich abknallen wie einen Hasen. Ob die anderen genau mitbekommen hatten, was geschehen war, wusste ich auch nicht, jedenfalls stieß ich mich ab, landete auf dem weichen Grasboden, rollte über die Schulter weiter, kam hoch und rannte geduckt und im Zickzack davon, wobei mir wieder der Vergleich mit dem Hasen durch den Kopf schoss.
    Zum Glück schafften es die Scheinwerfer nicht, die gesamte Mulde auszuleuchten. Es gab noch genügend dunkle Stellen, wo ich mich verstecken konnte.
    Sie blieben nicht an einer Stelle stehen, sondern bewegten ihre Maschinen.
    Das Röhren der Motoren erfüllte meine Ohren. Ich dachte auch an meinen wehrlosen Vater, dann jagte ich aus der Mulde, genau in dem Augenblick, als mich der volle Lichtstrahl erwischte. Es war Zufall, mehr nicht, aber ich wurde geblendet.
    Bevor ich mich verteidigen konnte, röhrte die Maschine heran. Sie war wie ein Ungeheuer, wuchs sogar vor mir hoch, als der Fahrer zu viel Gas gab und auf einem Rad weiterjagte.
    Ich flog zur Seite.
    Mein Glück, dass ich weit genug entfernt gelandet war, sonst hätte mich der Feuerstuhl erwischt. Er raste dicht an mir vorbei. Ich drehte mich in seine Richtung und bekam mit, wie der Fahrer einen Halbbogen fuhr, dabei mit einer Hand winkte und seinem Kumpan auf dem zweiten Motorrad ein Zeichen gab.
    Der drehte seinen Feuerstuhl herum. Der Lichtstrahl zuckte über den abgestellten BMW hinweg, dann gab der Kerl Gas.
    Alles wirkte wie abgesprochen. Ich hatte keine Chance mehr, an die Männer heranzukommen. Auch wenn der BMW in der Nähe stand, der Vorsprung war einfach zu groß. Außerdem kannten sich die Fahrer in dieser Gegend aus.
    Als ich mich hochrappelte, kam mein Vater und half mir auf die Füße. »Mann, dass ich dir noch mal helfen muss, Junge…«
    Ich grinste. »Sei doch froh.«
    »Klar, bin ich.« Er schaute in die Fluchtrichtung der beiden Männer. »Nur Rami und Ray sind entwischt - leider.« Mein alter Herr grinste. Als ich nach Suko fragte, verbreiterte sich sein Grinsen noch. »Ich schätze, dass er da hinten herumfährt.«
    Zwei helle Scheinwerfer waren zu sehen, die ihr bläulichweißes Fernlicht über die Ebene schleuderten.
    Ich ging dem Wagen entgegen, der an Tempo verlor, als ich den Lichtteppich betrat.
    Dann stieg jemand aus. Ich hörte Suko schon schimpfen, bevor wir uns begrüßten.
    »Hast du sie, John?«
    »Nein, sie sind entwischt.«
    »Mist auch.« Suko trat mit dem rechten Fuß auf. »Jedenfalls habe ich die Bestie gekriegt.«
    »Den Schneemenschen?«
    »In der Tat.«
    »Und ich den Druiden.«
    Mein Freund überlegte. Dann meinte er: »Eigentlich könnten wir mit unserem Erfolg doch zufrieden sein.«
    »Im Prinzip hast du Recht.«
    Wir trafen meinen alten Herrn am Rand der Mulde. Kopfschüttelnd schaute er hinein, drehte sich um und sagte: »Ich kann immer noch nicht begreifen, was sich hier abgespielt hat.«
    »Magie, Dad, reine Magie.«
    »Und die beiden Künstler, John?«
    Suko machte sich dafür stark, zum Haus der Männer zu fahren. Wir waren auch sehr
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