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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden
Autoren: Jason Dark
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etwas aufgefallen. Für Suko ein gutes Omen. Er hoffte nur, dass er die hintere Tür anheben konnte, um in den Wagen zu klettern.
    Eine Drehung am Griff reichte Suko aus, um die Klappe zu öffnen. Er konnte sie hochdrücken, was er noch nicht tat. Er wartete ab und schaute vorher zum Haus hinüber.
    Dort blieb alles ruhig.
    Eine Sekunde später kletterte Suko auf die Ladefläche. Von innen zog er die Tür wieder zu und bedauerte es, dass der Wagen keine Fenster an der Ladefläche hatte.
    Wenn draußen etwas passierte, musste er sich ausschließlich auf sein Gehör verlassen.
    Zunächst blieb es still. Suko lauschte nur seinem eigenen Atem nach. Er hatte sich hingesetzt und die Beine ausgestreckt. Mit dem Rücken lehnte er an der Trennwand zum Fahrerhaus. Über ihm befand sich ein schmales Fenster, durch das Suko bereits einen Blick in das Fahrerhaus geworfen hatte. Es war leer, und er hatte auch keine Waffe gesehen, was ihn schon beruhigte.
    Natürlich drehten sich seine Gedanken um das Gespräch mit den beiden Künstlern. Sie hatten viel gesagt, gleichzeitig aber zu wenig. Nur eines hatte sich herauskristallisiert. Beide verließen sich auf diesen Schneemenschen oder was immer es für ein Geschöpf war. Suko konnte sich vorstellen, dass die beiden genau darüber Bescheid wussten, wo sich die Bestie aufhielt.
    Minuten vergingen. Suko glaubte nicht daran, dass er allzu lange warten musste, und er hatte sich nicht getäuscht, denn plötzlich hörte er die Stimmen.
    Rami und Ray sprachen miteinander. Was sie redeten, bekam Suko nicht mit. Die Stimmen wurden auch leiser, verstummten, und Suko hoffte stark, dass die Knaben nicht mit ihren Motorrädern davonfuhren.
    Zu hören jedenfalls war nichts. Das wiederum gab ihm Hoffnung. Dennoch fühlte er sich zu sehr eingesperrt. Er wollte es riskieren und die hintere Tür wieder öffnen, um nachzuschauen, zuckte aber zurück, als er die Stimmen abermals vernahm.
    Diesmal lauter, und sie näherten sich auch dem Fahrzeug. Kein Zweifel, sie würden einsteigen.
    Suko wartete darauf, dass sie ins Fahrerhaus kletterten. Das hatten sie nicht vor. Sie blieben an der Rückseite stehen, drehten den Griff, um die Tür zu öffnen.
    Suko hätte sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen. Da dies nicht möglich war, musste er sich den Problemen stellen.
    Die Ladetür schwang hoch, gab den Blick frei - und Suko glaubte, zu Eis zu werden.
    Nicht Rami und Ray stiegen ein, sondern ein zottiges Monstrum. Der Schneemensch!
    ***
    Es hatte eine Weile gedauert, bis Horace F. Sinclair mit dem BMW zurechtkam. Dann, als es klappte, war es für den älteren Herrn eine Freude, den Wagen zu fahren.
    Die Sonne war verschwunden. Lange Schatten bedeckten das Land. Am Himmel bildeten die Wolken Figuren, die im Westen einen Rand aus roter Farbe von der untergehende Sonne hatten. Die Menschen aus Northfield waren nicht unterwegs. Das Land gehörte allein ihm.
    Noch einmal wollte sich Horace F. Sinclair nicht von den beiden Künstlern überraschen lassen.
    Außerdem fühlte er sich im Wagen sicherer. Er rollte auf die Küste zu und lauschte dabei dem Dröhnen der Brandung, die ihre Geräusche durch die heruntergelassenen Scheiben des Fahrzeugs schickte.
    Horace F. Sinclair sah den Platz, an dem er schon einmal gestoppt hatte, im bleichen Licht der Scheinwerfer auftauchen. Er stoppte nicht, sondern fuhr weiter bis zur Mulde.
    Als der Motor schwieg, war nur das Rauschen der Brandung zu hören. Ein ferner, aber mächtiger Gesang, der ewig währte und durch nichts gestoppt wurde.
    Sinclair ließ einige Minuten verstreichen, bevor er aus dem BMW stieg. Jetzt merkte er den Wind, der böig über das flache Gelände strich.
    Sinclair knöpfte die wetterfeste Jacke zu und näherte sich der Mulde mit vorsichtigen Schritten. Er ging wie jemand, der ständig darauf gefasst sein musste, sich umzudrehen und die Flucht zu ergreifen. Deshalb wirkte sein Gang auch so angespannt und unnatürlich.
    Am Rand der Schüssel blieb er stehen. Sie sah völlig normal aus, nichts wies darauf hin, dass sie etwas Besonderes war und ein Geheimnis beinhaltete.
    Der Wind strich über das dunkle Wintergras und spielte mit den Spitzen. Hoch über ihm hatte sich der Himmel durch ein breites Wolkenband verdunkelt und drückte das Licht der Gestirne zurück.
    Die Einsamkeit der Landschaft hatte Horace F. Sinclair voll integriert. Dennoch merkte er, dass etwas in der Luft lag und sich sehr bald etwas ereignen konnte.
    Es war nicht mehr als eine
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