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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden
Autoren: Jason Dark
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Leider konnte Suko nicht erkennen, wohin die beiden flohen. Er musste zunächst um das Gebäude herumlaufen und hoffte zugleich, dass sie mit Licht fuhren, denn ohne war es einfach zu riskant.
    Dann sah er sie.
    Hintereinander jagten sie her, als wollte der eine den anderen einholen. Suko hätte schon Siebenmeilenstiefel haben müssen, um die beiden einzuholen.
    Da er nur seine normalen Schuhe trug, blieb ihm nichts anderes übrig, als es mit dem VW-Transporter zu versuchen.
    Das Glück stand heute auf seiner Seite, denn er hatte beim Hineinschauen in das Fahrerhaus gesehen, dass der Zündschlüssel steckte. Suko betete, dass es der Motor tat. Und er sprang sofort an.
    »Deutsche Wertarbeit!«, flüsterte Suko. Dabei dachte er auch an seinen BMW. »Darauf kann man sich eben verlassen.«
    Gang rein und Gas!
    Er hatte sich die Richtung gemerkt, in der die beiden verschwunden waren. Ein Licht in der Dunkelheit war hier in der Ebene meilenweit zu sehen.
    Erst recht Scheinwerfer…
    Er sah sie weit vor sich. Fast schon am Horizont, uneinholbar, aber noch zu sehen. Jedenfalls gelang es ihm, das Ziel dieser Flüchtlinge einigermaßen zu orten.
    Sie fuhren auf die Klippen zu. Zufall war dies bestimmt nicht, und Suko konnte sich auch nicht vorstellen, dass sie unbedingt fliehen wollten, dann nämlich wären sie in eine andere Richtung gefahren, da an der Küste der Weg zu Ende war.
    Lag dort ihr Ziel?
    Er gab Gas.
    Leider stand ihm keine zweirädrige Maschine zur Verfügung, mit der er durch das Gelände hätte jagen können. Er musste sich schon an die normalen Wege oder Straßen halten, wenn er nicht riskieren wollte, dass der Wagen unter ihm zusammenbrach.
    So verlor Suko wertvolle Sekunden, und der Lichtschein der beiden Motorräder nahm immer mehr ab. Bis er nur als ein schwaches Tuch über dem Land hing.
    Das wollte Suko nicht hinnehmen. Als er zufällig einen schmalen Feldweg entdeckte, der von der Straße abzweigte und in Richtung Klippen führte, riss er das Lenkrad nach links und jagte in den Weg hinein. Er war feucht, an einigen Stellen auch matschig oder mit wassergefüllten Schlaglöchern bedeckt, aber der VW tat seine Pflicht. Auch wenn er hin und wieder schlingerte, er schaffte die Strecke, und nicht nur das, denn Suko sah den Lichtschein der beiden flüchtenden Motorräder wieder.
    Sie rasten noch immer in Richtung Küste.
    »Wenn ihr keine Selbstmörder seid, dann kriege ich euch!«, keuchte der Inspektor und gab noch mehr Gas…
    ***
    Ich musste mich auf den Druiden konzentrieren, auf andere Geräusche konnte ich nicht achten, obwohl ich im Unterbewusstsein das ungewöhnliche Dröhnen wahrnahm, das sich aus der Ferne näherte.
    Der Druide hatte seine Gestalt verändert. Er war breit geworden und bestand aus einem gefährlichbeweglichen Astwerk, das mich umschlingen und zerquetschen konnte.
    Das wusste auch mein Vater, der den Kampf vom Rand der Mulde her beobachtete und mich warnte.
    Ich zerrte meine Beretta hervor.
    Der erste Schuss jagte in das Wirrwarr.
    Diesmal blitzte ein noch stärkeres Licht auf, das sich wie ein Spinnennetz verteilte und als heller Schein über die zentrale Gestalt hinwegglitt.
    Für einen Moment sah ich die Mumie überdeutlich. Sogar verzerrte Gesichtszüge waren zu erkennen, dann aber klappte das mich an Flügel erinnernde Geäst zusammen, ohne mich zu erwischen, denn ich hatte mich blitzschnell zur Seite bewegt.
    Das Etwas aus Körper und Baumresten verlor die Übersicht. Wieder strahlte es in seinem Geäst auf.
    Grünes Licht wanderte wie Feuerzungen. Ich musste nahe genug herankommen, um das Kreuz einsetzen zu können.
    Zuerst schoss ich.
    Diesmal blieb die Kugel im Körper der Mumie stecken. Ich hatte es genau verfolgen können, weil abermals das helle Licht aufflackerte und den Körper für eine winzige Zeitspanne nachzeichnete.
    Ein ungewöhnlicher Laut drang mir entgegen. Fast ein Schrei, dazwischen das leichte Brechen, als wären erste Äste abgeknickt worden. Das geweihte Silber schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Jedenfalls hatte es das Wesen geschwächt.
    Ich setzte alles auf eine Karte.
    Solange es mich nicht angriff, war es mit sich selbst beschäftigt, drehte sich um seine eigene Achse, was mir natürlich entgegenkam.
    Ich war mit zwei Sprüngen da und auch mein Kreuz.
    Diesmal sprach ich die Formel, während ich selbst in das magische Geäst hineinfiel.
    »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Ich wollte, nein, ich musste das verfluchte Unheil wieder
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