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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin
Autoren: Jason Dark
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Licht der Notbeleuchtung auf bessere Zeiten wartete.
    Die Rezeption lag in tiefem Schweigen. Von draußen drangen keine Geräusche in das Innere. Die lange und breite Straße vor dem Hotel wirkte wie von einem riesigen Besen gesäubert. Auf dem Alex sah es sicherlich nicht anders aus.
    Mit dem Handrücken wischte er über seine Stirn. Die Gedanken drehten sich um Sinclair und Suko.
    Beide waren noch nicht zurückgekehrt. Allmählich bekam er Angst um sie. Es konnte durchaus sein, dass sie im Chaos der Randalierer verloren hatten.
    Dann stand er ganz allein.
    Der Gedanke daran ließ seinen Magen schwerer werden. Er musste stehen bleiben, denn vor seinen Augen verschwammen die in der Halle stehenden Möbelstücke. Er schaute auf die Rücken einiger Sessel. Es waren relativ hohe Lehnen, die einem Körper so viel Deckung gaben, dass er nicht gesehen werden konnte.
    An einer Lehne aber bewegte sich etwas. Zuerst konnte er nichts ausmachen, dann erschien über den Rand hinweg ein Schatten, der sich sehr schnell zu einem Arm herauskristallisierte.
    Eine bleiche Hand bewegte sich winkend.
    Harry Stahl war stehen geblieben.
    Er konnte es nicht fassen, sein Blick klebte an dieser winkenden Hand fest, und er war davon überzeugt, dass der Gruß für ihn gedacht war.
    Da wollte jemand, dass er kam…
    Weitergehen, stehen bleiben…?
    Die Beretta hielt er noch in der rechten Hand. Mit der Mündung zielte er gegen die Lehne, überlegte dabei, ob es sich lohnte abzudrücken. Wahrscheinlich hatte es keinen Sinn, die Kugel würde in der dicken Polsterung stecken bleiben.
    Wenn er etwas erreichen wollte, musste er der unbekannten Person gegenüberstehen.
    Das hatte Harry auch vor, aber es kam anders, denn der Winkende bewegte sich und schob seinen Körper in die Höhe. Eiskalt drehte er dem Kommissar den Rücken zu.
    Schießen?
    Das brachte Harry Stahl nicht fertig. Er konnte keiner Person in den Rücken schießen, besonders dann nicht, wenn er nicht wusste, um wenn es sich handelte.
    Ihm noch immer den Rücken zugedreht, trat der Unbekannte zwei kleine Schritte nach rechts.
    Erst dann drehte er sich um.
    Harry Stahl hatte, inzwischen registriert, dass die Person dunkle Kleidung trug.
    Schwarz - keine Modefarbe in diesem Fall, mehr eine Weltanschauung.
    Der Fremde drehte sich um. Er stand relativ gut im Licht, sodass Harry Stahl direkt gegen ihn schauen konnte. Sofort hakte sich sein Blick in dem Gesicht des Bleichen fest.
    Selbst bei dieser Beleuchtung erkannte er, dass er den Mann noch nie zuvor gesehen hatte.
    Aber er spürte auch, dass diese Person eine furchtbare Kälte ausstrahlte, die so stark war, dass man sie als Mensch kaum fassen konnte. Diese Kälte kam von innen, sie schien den gesamten Körper des Mannes ausgefüllt zu haben.
    Ein blasses Gesicht, scharf geschnitten, eine hohe Stirn, die zu einem hager wirkenden Kopf gehörte, auf dem das dunkle Haar wie ein kurzer Pelz wuchs.
    Und auf der Stirn veränderte sich etwas.
    Innerhalb eines gewissen Ausschnitts entstand ein rotes Stigma. Zunächst nicht zu erkennen, worum es sich dabei handelte. Doch es verstärkte sich, als würde es von innen her den nötigen Nachschub bekommen, und plötzlich sah der Kommissar, worum es sich handelte.
    Auf der Stirn prangte ein D.
    Das D für Dracula!
    Harry Stahl erinnerte sich an die Gespräche, die Sinclair und Suko geführt hatten. Dabei war von einer Person im Hintergrund die Rede gewesen, von einem fast übermächtigen Vampir, einem ehemaligen BKA-Beamten, einem Deutschen also, dem Vorgänger eines Harry Stahl.
    Genau der musste er sein.
    Und Harry bekam weiche Gelenke…
    ***
    Es war schon beinahe pervers. Da stand er der Person gegenüber, die einmal seine Aufgabe gehabt hatte. Damals, als er noch ein Mensch und keine Bestie gewesen war.
    Eine Ironie des Schicksals, das seine Weichen wieder einmal so kompliziert gestellt hatte.
    In diesem Moment war Harry trotz seiner Bewaffnung absolut hilflos. Wenn ihn Mallmann angegriffen hätte, er hätte es hingenommen und sich nicht einmal gewehrt.
    Die beiden schauten sich an, ohne dass einer von ihnen überhaupt ein Wort sagte.
    Mallmann forschte. Er suchte nach irgendwelchen Anzeichen im Gesicht des Kommissars, wobei ihn die Waffen des Mannes überhaupt nicht interessierten.
    Stahl wunderte sich darüber, dass er als Erster seine Stimme wiederfand und Mallmann ansprach.
    »Sie sind es!«
    Der Vampir nickte. »Richtig.«
    »Will Mallmann, Dracula II, die große Figur im Hintergrund, die
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