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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin
Autoren: Jason Dark
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schaute sich die Tür an. Sie sah völlig normal aus, zeigte keine Beschädigungen.
    Es gehörte sich, vorher zu klopfen, bevor man einen fremden Raum oder eine fremde Wohnung betrat.
    Darauf verzichtete Suko. Er wollte so lautlos wie möglich hineinschleichen, legte eine Hand auf die Klinke und holte mit der anderen, der Rechten, seine Dämonenpeitsche hervor, da es keinen Sinn hatte, eine Silberkugel auf den Blutsauger abzufeuern.
    Die Zimmertür war nicht verschlossen. Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
    Wie dem auch sein mochte, Suko nahm es, wie es kam, und er musste auch damit rechnen, dass Mallmann stärker war als er.
    Hinter der Tür lag ein sehr schmaler Flur. Er endete vor einer ebenfalls schmalen braunen Tür, die geschlossen war. Rechts von Suko lag das Bad.
    Er konnte hineinschauen, sah es leer und drückte die Zimmertür wieder hinter sich zu.
    Er wusste nicht, wie er es bewerten sollte, dass auch die zweite Tür zum eigentlichen Zimmer verschlossen war. Das konnte normal, aber auch nicht normal sein, jedenfalls rechnete er mit einer Falle und näherte sich dem Ziel entsprechend vorsichtig.
    Nicht vorsichtig genug.
    Wer immer dahinter gelauert hatte, er musste gewusst haben, dass jemand gekommen war, und er rammte die Tür mit voller Wucht auf. Von ihm aus gesehen nach außen, für Suko aber nach innen, und zwar so heftig und schnell, dass selbst der Inspektor nicht mehr ausweichen konnte. Die Tür hämmerte gegen seinen Schädel.
    Suko sah Sterne und hörte die Englein singen.
    Suko kippte nach hinten, fing sich an der Wand und dachte intensiv daran, dass er alles werden durfte, nur nicht ohnmächtig. Er glaubte auch daran, dass Mallmann die Tür so stark nach innen gerammt hatte. Die Gestalt aber, die plötzlich in den Flur kam, war nicht Will Mallmann, sondern eine Frau, die ein langes Kleid trug, mehr ein Nachthemd, versehen mit einem tiefen Ausschnitt, der eine dreieckige Form hatte und den Ansatz der Brüste freigab.
    In den Ausschnitt hinein war das Blut geronnen, das aus den beiden Bisswunden am Hals drang.
    Die Frau war eine Vampirin und wahrscheinlich von Mallmann vorgeschickt worden.
    Suko wich so weit zurück, dass er die Zimmertür im Rücken als Stütze spürte. Erst jetzt sah er, dass die Untote bewaffnet war. Sie hielt in der rechten Hand eine Vase.
    Sie wankte vor und holte aus.
    Suko warf sich zur Seite, als sie zuschlug. Rechts neben ihm, wo sich sein Kopf noch vor einer Sekunde befunden hatte, krachte die Vase gegen die Wand, wo sie in einem Meer von Splittern zerbrach. Die Untote hatte den rechten Arm angehoben und starrte mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck auf die Reste in ihrer Hand.
    Suko stand wieder normal, auch wenn sich die Welt noch leicht drehte.
    Die Peitsche steckte einsatzbereit in seinem Gürtel. Ihre drei Riemen hingen über.
    Suko zerrte sie heraus, umfasste den Griff und konnte das Ziel nicht verfehlen.
    Über Kopf und Brust schlugen die Riemen zusammen und zeichneten ihr Muster nach. Die Gestalt versuchte noch, auf den Beinen zu bleiben, doch sie knickte mit dem rechten Bein ein und fiel.
    Suko ging ihr aus dem Weg, sonst wäre sie noch gegen ihn geprallt. Er rechnete damit, dass sich Mallmann im Raum befand, und trat mit einem wuchtigen Tritt die Tür auf.
    Ein scharfer, kalter Windstoß fuhr ihm entgegen. Es lag am Durchzug, und der konnte nur entstehen, weil das Fenster zerstört worden war.
    Wo steckte Mallmann?
    Im Zimmer sah Suko den Vampir nicht. War er tatsächlich aus dem Fenster gesprungen?
    Suko war vorsichtig, als er sich auf das Rechteck zu bewegte. Wolken über Berlin, hier und da eine blanke Stelle am Himmel, wo ein Stern leuchtete wie ein weggeworfener Diamantsplitter.
    Und er entdeckte die riesige Gestalt.
    Wie ein monströser Vogel kam sie ihm vor. Doch Suko wusste, dass er hier keinen Vogel vor sich hatte. Keinen Adler, keinen Geier, sondern ein Tier, das einen anderen Namen trug.
    Es war eine gewaltige Fledermaus, die einen menschlichen Kopf zwischen ihren Schwingen hatte.
    Mallmanns Schädel!
    Suko sah das bleiche Gesicht, er erkannte auch das D auf der Stirn, bekam mit, wie der Mund aufgerissen wurde, und hörte ein gellendes Gelächter, das ihm entgegenschallte.
    Dracula II würde schneller sein als er. Er würde wieder einmal entwischen.
    In einem Reflex zog Suko die Waffe, zielte auch in die Richtung, ließ sie aber sinken, als die Riesenfledermaus in die Tiefe sackte, schnell wegflog und in den Wolken verschwand, wobei auch ihr
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