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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin
Autoren: Jason Dark
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aufgestellten Ohren und bekam mit, wie der Hund im Zeitlupentempo sein Maul öffnete und mir seine Fänge präsentierte.
    Wollte er angreifen?
    Ich habe nichts gegen Hunde, aber ich hatte oft genug darüber gelesen, dass streunende Tiere aus Hunger Menschen angriffen. Wenn der zu dieser Gruppe zählte, musste er getötet werden.
    Meine Hand legte sich auf den Griff der Beretta. Noch immer standen wir uns gegenüber. Ich schaute in seine funkelnden Augen. Sie sahen aus wie kalte Monde.
    Griff er an?
    Nein, er tat es nicht, denn aus der Tiefe des Hinterhofes ertönte ein schriller Pfiff. Der Hund drehte seinen Kopf und trottete davon.
    Ich entspannte mich wieder. Von einem Hund angegriffen zu werden hätte mir gerade noch gefehlt, mir reichten die Gegner, die irgendwo auf mich warteten.
    Ich löste mich aus der Deckung der schmalen Einfahrt und betrat den Hof.
    Der Zeuge hatte mir berichtet, dass noch die alten Toilettenhäuser dort standen. Sie lagen links von mir und waren von zwei Seiten begehbar. Alte Ziegelsteinbauten mit flachen Dächern aus Teerpappe.
    In den unteren Wohnungen brannte kaum Licht. Wahrscheinlich hatten die Leute dort Angst, in die Straßenschlachten mit hineingezogen zu werden. Sie versteckten sich im Dunkeln oder hatten ihre Wohnungen verlassen.
    Die Lichter aus den oberen Etagen klebten wie schmutziggelbe Flecken an den Hauswänden. Sie verloren sich sehr schnell in der Finsternis des Hinterhofes.
    Ich wusste nicht, wohin ich mich wenden sollte. Niemand war da, der mich erwartete, dennoch glaubte ich fest daran, dass ich nicht allein in dieser Gegend war.
    Abgesehen von Nadine konnte ich mir vorstellen, dass ein Hinterhof wie dieser auch als Versteck gut war. Hier konnten sich die Randalierer verbergen und möglicherweise neue Pläne schmieden.
    Es war kalt geworden. Die Temperaturen lagen dicht über dem Gefrierpunkt. Über zahlreichen Straßen lag der Dunst, der aus den Gullys kroch, hier allerdings behinderten keine Schwaden meinen Blick. Nur die Dunkelheit störte.
    Auch in dem Toilettenhaus brannte kein Licht. Als Türen dienten Bretterverschläge. In manche von ihnen hatten Gaffer Löcher hineingebohrt.
    Etwas kribbelte wie Strom in meinem Nacken. Ich kannte den Zustand. Es trat immer dann auf, wenn eine Entscheidung dicht bevorstand. Diese Umgebung erschien mir zu menschenleer.
    Ich passierte das Toilettenhaus. Aus den einzelnen Kabinen stank es. Es gab nicht die glatten Hinterhausfassaden, irgendwo war immer angebaut worden. Oft mit den primitivsten Materialien, um wenigstens etwas Wohnraum schaffen zu können.
    Ein Vorbau war besonders lang. Wie eine Baracke sah er aus. Es waren auch Fenster im Mauerwerk zu sehen, nur war keines erleuchtet.
    Eine Tür sah ich ebenfalls. Beim Näherkommen erkannte ich, dass sie geöffnet war und schräg stand. Das sah mir aus wie eine Einladung oder eine Falle.
    Nahe der Tür blieb ich stehen. In meinem Kopf rotierten die Gedanken. Es kam auf die nächsten Sekunden an. Egal, was ich tat, es konnte falsch oder richtig sein.
    Aus dem Haus drang ein Geruch, der anders schmeckte als der in der Luft liegende, vielleicht zu vergleichen mit altem Fett, als wäre dort drinnen gekocht worden.
    Im Dunkeln suchte ich nach Spuren. Möglicherweise zeichneten sich dort welche ab, doch auf dem Boden, dessen Pflaster zum Teil aufgerissen war, sah ich nichts.
    Wieder dachte ich an Nadine und sinnierte auch darüber nach, wie ich mich verhalten würde, wenn ich ihr plötzlich gegenüberstand. Das war ein Wahnsinn, ich hätte sie dann vernichten müssen, denn sie war ein Vampir.
    Der Gedanke daran trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Schon einmal hatte ich mich in einer ähnlichen Situation befunden. Da war die Frau des Vampirjägers Marek zu einer Untoten gemacht worden. Ich hatte sie damals getötet, erlösen müssen, um die Gefahren von anderen Menschen abzuwehren.
    Und jetzt?
    Manchmal kann man Vampire oder deren unmittelbare Nähe riechen. Das passierte bei den alten Blutsaugern, die aus Moder und Staub entstanden waren.
    Diesen Geruch vermisste ich.
    Dennoch konnte ich nicht länger warten. Ich musste einfach mit der Suche beginnen.
    Die Tür stand weit genug auf, dass ich mich hindurchquetschen konnte. Die Finsternis kam mir vor wie Watte. Ich atmete mit offenem Mund, sah zunächst einmal nichts und ahnte den Gang mehr.
    Wo führte er hin? Befanden sich hier in der Baracke Wohnungen oder nur einfache Lager?
    Diesmal schaltete ich die Lampe ein. Sekunden nur
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