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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin
Autoren: Jason Dark
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er wieder auf die Füße, bog den Rücken durch und richtete dabei seinen Blick gegen die Decke, die dunkel über ihm schwebte wie ein drohender, finsterer Himmel.
    Er hielt den Pflock in der rechten Hand, als er zur Theke ging und keinen Blick mehr auf die leblose Gestalt warf. Er wollte Konowski einfach nicht mehr sehen.
    Auf einem Hocker nahm er Platz. Jetzt brauchte auch er einen Schluck. Die Whiskyflasche stand in seiner Nähe. Auf ein Glas verzichtete er und setzte die Öffnung gegen die Lippen.
    Harry Stahl mochte das Zeug zwar nicht, in diesen Augenblicken aber war ihm alles egal. Als er die Flasche absetzte, schwankte die Welt für einen Moment vor seinen Augen. Er fühlte sich wie auf einem Karussell, senkte den Oberkörper der Thekenplatte entgegen und presste die Stirn auf das Holz.
    So blieb er hocken.
    Harry Stahl musste erst einmal wieder zu sich selbst finden. In seinem Kopf schwirrten Hunderte von Gedanken, obwohl ihn das Gefühl der großen Leere trotzdem überfallen hatte.
    Sein Helfer Konowski war zu einem Blutsauger geworden. Wieso hatte das geschehen können?
    Es gab auf diese Frage nur eine mögliche Antwort. Sie hatten beide einen Blutsauger übersehen, der sich noch hier im Hotel herumtrieb. Und dieser Vampir hatte den Detektiv erwischt.
    Jetzt stand er allein!
    Auf seiner Stirn lag der kalte Schweiß. Ein Zeichen der Angst, die noch in ihm steckte. Er dachte wieder an die zahlreichen Gäste, die eigentlich hätten beruhigt sein können und die plötzlich wieder in Todesgefahr schwebten.
    Wie auch er…
    Der Gedanke daran putschte ihn auf. Sein Blut geriet in Wallung. Er spürte den Druck hinter seinen Augen, plötzlich waren auch die Kopfschmerzen wieder da und er kam sich vor, als würde er in einer Traumwelt stecken.
    Nein, das war kein Film. Das war die verfluchte Realität, die ihn dazu gezwungen hatte, die Hauptrolle zu spielen. Eine verrückte, eine wahnsinnige Welt.
    Er starrte mit leerem Blick in die Dunkelheit. Seine anderen Sinne jedoch schärften sich allmählich, denn er dachte darüber nach, wie es weitergehen sollte.
    Die Stille bedrückte ihn. Es war natürlich nichts zu hören, dennoch kam sie ihm vor, als steckte sie voller Geräusche.
    Er hob den Kopf. Links lag die Lobby, dort war es etwas heller. Ein blassbleicher Schein verlor sich vor dem Erreichen der Bar.
    Niemand kam.
    Und doch war jemand da, musste einer vorhanden sein. Grundlos war Konowski nicht zum Blutsauger geworden. Dieser eine Vampir hielt sich noch verborgen, und für ihn gab es innerhalb dieses Riesenhotels leider unzählige Verstecke.
    Was tun?
    Der Kommissar seufzte schwer. Er fing an zu überlegen, doch er kam zu keinem Resultat. Wo er auch hinging, es konnte genau das Falsche sein, deshalb entschloss er sich, in den unteren Etagen zu bleiben und zu warten.
    Doch auf was?
    Er war ein Mensch, in seinen Adern floss Blut. Demnach blieb dem noch unsichtbaren Vampir keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, auch ihn in das ewige Dunkel der Nacht zu zerren.
    Harry Stahl zog die Beretta und legte sie auf die Thekenplatte. Daneben lag der Pflock, der Konowski eigentlich hätte beschützen müssen. Das war nun nicht mehr der Fall, jetzt besaß er die Waffe, und die würde er auch behalten.
    Die Whiskyflache schob er zur Seite. Wenn er noch einen Schluck trank, war das genau ein Schluck zu viel.
    Nüchtern bleiben, die Übersicht behalten, so hieß die Parole der Stunde.
    Das sagte sich natürlich leicht, wenn das Gefühl anders reagierte und von der Angst diktiert wurde.
    Als er sich hinstellte, spürte er seine weich gewordenen Knie. Sicherheitshalber hielt er sich mit der linken Hand an der Theke fest, atmete tief durch und hatte sich dann entschlossen, den Weg fortzusetzen, der von ihm einmal eingeschlagen worden war.
    Es mochte Menschen geben, die sich jetzt als Helden gefühlt hätten. Harry Stahl gehörte nicht dazu.
    Nein, er war kein Held, er war ein verdammt normaler Mensch, der allerdings in gewissen Situationen den Mut gehabt hatte, genau das Richtige zu tun.
    Seine Lippen zuckten ebenso wie die Wangen. Auf die Stirn war noch mehr Schweiß getreten. Mit der Zungenspitze leckte er ihn von der Oberlippe weg.
    Der Boden war normal hart geblieben. Harry aber kam er manchmal vor, als würde er sich bewegen.
    Reiß dich zusammen!, sagte er sich. Verdammt noch mal, reiß dich zusammen! Du hast es bis hierher geschafft, du wirst es auch weiterhin schaffen!
    Und er ging in die Hotelhalle, die im schwachen
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