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0659 - Die indische Rache

0659 - Die indische Rache

Titel: 0659 - Die indische Rache
Autoren: Jason Dark
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von England erscheinen - oder?«
    »Auch dann würden wir Sie nicht reinlassen.«
    Wir blieben weiterhin friedlich. »Wann ist die Veranstaltung ungefähr beendet?«
    »Es ist zwar eine Zeit festgesetzt worden, aber man weiß nie, wie lange eine Diskussion dauert.«
    Wären wir pünktlich gewesen, wären wir auch ohne eine besondere Einladung zum Guru gelangt.
    Der Sicherheitschef war uns beiden bekannt. Nun aber standen wir hier, und die beiden Sturköpfe hatten ihre Befehle bekommen. Vielleicht freute sie es auch, es endlich mal zwei Polizisten zeigen zu können.
    Es kam alles anders, und das hatten auch die beiden Leibwächter nicht erwartet.
    Wir hörten noch ein zischendes Geräusch, sprangen zurück, doch die Männer vor uns blieben stehen.
    Dann zerbarst die Tür!
    Sie wurde von einem gewaltigen Druck gesprengt. Die Holzstücke flogen uns entgegen wie mächtige Arme. Die Druckwelle warf die beiden Bodyguards um. Einen Sekundenbruchteil später lag auch ich flach.
    Daß vor mir eine Hölle tobte, nahm ich kaum wahr. Ich hatte mich auf dem Boden zusammengerollt und hielt dabei den Kopf so schief, daß ich schräg in die Höhe schauen konnte.
    Etwas huschte vorbei!
    Geisterhaft bleich, mehr ein heller Schatten, aber für mich zu erkennen, weil ich diese Person auch mit einem normalen Körper kannte. Der allerdings war von mir zerstört worden, als wir in der Palmblattbibliothek kämpften.
    In diesem Augenblick jedoch stellte ich fest, daß ich den Totenzauber nicht völlig hatte stoppen können.
    Denn an mir vorbei huschte Siras Geist!
    ***
    Im Saal herrschte. Panik. Der gewaltige Wirrwarr der Stimmen drang auch an unsere Ohren, aber ich konzentrierte mich auf die gespensterhafte Erscheinung der Frau.
    Sira schwebte tiefer in den Gang hinein und hielt natürlich nicht an, als ich es endlich geschafft hatte, mich aufzurappeln. Sie schaute nur einmal kurz zurück.
    Ihr Gesicht wirkte, wie mit einem sanften Pinsel gezeichnet. Das Lächeln darin war kalt, überheblich und wissend. Mir kam es wie ein letzter Gruß vor, denn plötzlich war sie weg.
    Das Geistwesen war tatsächlich durch eine der Wände gegangen und verschwunden.
    Ich blieb, stehen, holte einige Male tief Atem, spürte bei jedem Zug den Schmerz im Rücken, wo es mich erwischt hatte. Nun wußte ich, daß der Totenzauber noch nicht vorbei war.
    Wir hatten nur den menschlichen Körper vernichten können, nicht den Astralleib dieser Person, und er würde alles versuchen, um unsere Nachforschungen zu behindern.
    Hinter mir hörte ich schleifende Schritte, Suko wankte auf mich zu. Er hatte beide Hände gegen seinen Nacken gepreßt, wo er erwischt worden war. Die beiden Leibwächter allerdings konnten sich nicht mehr auf den Beinen halten. Sie waren zudem nicht mehr in der Lage, sich zu erheben, denn sie lagen unter der breiten Tür begraben oder unter einem der größeren Teile.
    Tot waren sie nicht. Einer von ihnen stöhnte, der andere versuchte mühsam unter der Tür hervorzukriechen. Suko half ihm dabei, während ich über die Schwelle schritt und in den Saal hineinging, wo einmal die Stühle in langen Reihen gestanden hatten, jetzt aber umgefallen waren und sich auf dem Boden verteilten.
    Noch immer zuckten die Blitzlichter der Fotografen auf. Sie standen in der Nähe des Podiums, wo sie den Mann fotografieren wollten, der von seinen Getreuen umringt wurde und sich nicht mehr regte.
    Er lag mit, dem Gesicht in einer Blutlache, hatte einen Arm ausgestreckt und die Hand dabei zur Faust geballt.
    Ich schaffte es, noch näher an ihn heranzukommen. Neben einem seiner Bewunderer im roten Gewand blieb ich stehen. Der Mann schaute mich zunächst unwillig an, dann sah er meinen Ausweis.
    »Scotland Yard.«
    Er ging einen Schritt zurück.
    Der Guru war tot. Und der Gegenstand, der ihn getroffen hatte, steckte noch in seinem Hals. Es war eine kreisrunde Scheibe, zielsicher geschleudert und scharf wie ein Messer. Da hatte er keine Chance gehabt. Um mich herum brandeten die Stimmen. Sicherheitsbeamte, die ihren Schock überwunden hatten, versuchten, die Reporter zur Seite zu drängen. Im Hintergrund schrieen die Fans des Gurus. Sie heulten sich fast die Stimmen aus dem Hals und machten ein Heidenspektakel.
    Ein Mann im schwarzen Anzug und mit einem hellen Turban auf dem Kopf schimpfte wie ein Rohrspatz. Er richtete die Worte an die Aufpasser und schließlich an die Briten im allgemeinen, die nicht in der Lage gewesen waren, den großen Guru zu schützen.
    Darum
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