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0659 - Die indische Rache

0659 - Die indische Rache

Titel: 0659 - Die indische Rache
Autoren: Jason Dark
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gewissermaßen ein Stützpunkt für Sira, die mit dem Totengott in einer unheiligen Allianz stand.«
    »Aber sie existiert noch - oder?«
    »Das könnte uns John wahrscheinlich sagen. Er besitzt das Palmblatt, das für sie wichtig ist.«
    »Dann fahren Sie so schnell wie möglich zum Krankenhaus.«
    »Okay, aber ich muß mir den Wagen der Inder ausleihen.«
    »Tun Sie, was Sie wollen, Suko.« Sir James räusperte sich. »Und denken Sie auch an Glenda.«
    »Sicher, Sir, das werde ich…« Suko legte auf. Als er sich umdrehte, stand Singk in der Tür. Der Mann wirkte erleichtert. Hinter ihm drängten sich vier seiner Freunde.
    »Sie alle sind noch nicht von der Maske besucht worden«, meldete er.
    »Gerettet?«
    »Ja.« Singk reichte Suko bereits den Wagenschlüssel. »Fahren Sie bitte und retten sie alle.«
    Sukos Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. »Wenn das mal so einfach wäre…«
    ***
    Der Schrei drang noch immer aus Helens Mund, als ich mich bereits zur Seite warf. Ich hatte mich dabei geduckt, um der Scheibe so wenig Ziel zu bieten wie möglich.
    In meinem Innern jagte trotzdem die Panik hoch, denn Sira war ein Geist, kein Mensch, ich konnte ihn nicht packen, aber er wehrte sich mit normalen Waffen.
    Hautnah verfehlte mich die Mordscheibe. Ich rollte nach links, rechnete mit einem Messerwurf und riß den kleinen Tisch hoch, als Deckung.
    Sie stieß zu.
    Diesmal huschte die Klinge heran, und sie erwischte die Tischplatte, aber sie jagte hindurch.
    Ich sah die helle Klinge, die mich an einen kompakten Nebelstreifen erinnerte, durch das Holz fahren, als wäre es überhaupt nicht vorhanden. Zum Glück hatte ich den Tisch so weit abgestemmt, daß mich die Spitze nicht erwischen konnte.
    Die silberne Kette des Kreuzes hing um mein rechtes Handgelenk. Zur Seite legen wollte ich die Waffe nicht. Und diesmal setzte ich sie gegen die Klinge ein.
    Beide berührten sich.
    Etwas sprühte vor meinen Augen hoch, es blendete mich, dann vernahm ich einen fauchenden Laut, warf mich zur Seite, ließ den Tisch dabei los und rollte mich zur Seite.
    Aus den Augenwinkeln bekam ich mit, daß Helen sich gegen die Wand gepreßt hatte. Sie traute sich nicht, auf die Tür zuzulaufen. Ihr bleiches Gesicht war im Schrecken erstarrt.
    Aber sie lebte, das war wichtig.
    Und was war mit Sira?
    Vor Sekunden noch hatte sie zwei Waffen besessen, nun keine mehr, denn die Berührung meines Kreuzes hatte ausgereicht, um die helle Klinge zu zerstören.
    Und nicht allein das. Ich sah auch ihre ausgestreckte Hand, die zuckte, als würden die Finger nicht mehr zu ihr gehören. Nur hatte sie nicht aufgegeben. Blitzschnell bewegte sie sich zur Seite, auch lautlos - und gefährlich.
    Sie wollte zu Glenda!
    Ich sprang ihr in den Weg, und ich fiel genau in diesen hellen Schatten hinein.
    Noch hielt ich mein Kreuz fest, wollte es um keinen Preis der Welt loslassen, denn nur mit ihm zusammen konnte ich den Astralleib vernichten. Wir befanden uns hier nicht in Indien, nicht in dieser magisch aufgeladenen Atmosphäre der alten Bibliothek. Meiner Ansicht nach mußten hier andere Gesetze herrschen.
    Ich spürte die Kälte, wie sie mich umgab, als wäre sie zu einem Schleier geworden. Sie faßte überall hin, drang durch die Kleidung, es war einfach unerklärbar. Zudem kam es mir vor, als wäre ich mitten im Sprung angehalten worden.
    So war es auch, und ich hatte dafür keine Erklärung. Fingernah standen wir uns gegenüber. Ich schaute direkt in das weiß-bleiche Gesicht des Astralleibs und sah das Leben nur in den Augen.
    Dann sprach ich die Formel.
    Laut, deutlich und mit sicherer Stimme. »Terra pestem teneto - Salus hic maneto…«
    Und es änderte sich alles!
    ***
    Meine Rechnung ging auf. Wir befanden uns nicht, mehr in Indien, wo das Aussprechen des alten Textes keinen Sinn gehabt hätte und ich mich auf die Heilige Silbe verlassen mußte.
    Nein, hier herrschten die Gesetze des Okzidents, was Sira zu spüren bekam.
    Sie wurde von einem unwahrscheinlichen Stoß Weißer Magie erwischt. Von den Kräften des Lichts, die in diese feinstoffliche Masse hineinrauschten und sie mit blitzenden Lichtsperren durchzogen.
    Die gesamte magische Energie des Kreuzes hatte sich entladen. Ich wußte, daß es für die meisten Gegner keine Chance gab.
    Wie reagierte dieser Geist?
    Die Kühle war verschwunden, und ich konnte mich wieder normal und frei bewegen.
    Vor mir in der Luft kam es zu einem wirren und irren Tanz. Bisher war Siras Totengeist ein nebliges
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