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0659 - Die indische Rache

0659 - Die indische Rache

Titel: 0659 - Die indische Rache
Autoren: Jason Dark
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sonst nichts in Ordnung gewesen?«
    »Genau. Sie war hier.«
    Betty konnte noch erschrecken, obwohl sie so lange in einem harten Job tätig war. Sie fror ein und fragte trotzdem nach. »War es der verfluchte Geist?«
    »Ja.«
    Sie schaute uns wieder an. »Und… und Sie leben beide?« flüsterte sie.
    »Keine Sorge, Sira will es spannend machen.« Ich hob die Schultern. »Möglicherweise hat sie auch nicht vergessen, daß ich es gewesen bin, der ihr damals den normalen Körper genommen hat. Sie weiß, daß ich ebenfalls gewisse Kräfte besitze und auch bereit bin, diese einzusetzen. Da ist sie schon vorsichtig.«
    Schwester Betty bewegte unbehaglich die Schultern. »Das ist mir alles nicht begreifbar«, flüsterte sie. »Ich habe nur Angst. Nicht allein um mich, auch um Miß Perkins.«
    »Was ich verstehen kann, denn mir ergeht es ähnlich.«
    »Was machen Sie jetzt?«
    »Eine gute Frage«, erwiderte ich nickend. »Diese Person will etwas von mir. Es ist das Palmblatt, das ich…«
    Die Schwester ballte die Hände. »Dann geben Sie es ihr doch, meine Güte!«
    »Das ist nicht so einfach. Wenn ich es aus der Hand gebe, ist das Leben einer anderen Person, die mir ebenfalls sehr nahe steht, verwirkt. Das muß ich bedenken.«
    Ich hatte ihr zwar keine Einzelheiten erklärt, trotzdem begriff sie etwas von der Problematik, strich durch ihr Gesicht und sagte: »Himmel, in Ihrer Haut möchte ich nicht stecken.«
    »Ich selbst manchmal auch nicht.«
    »Wollen Sie denn hier im Raum bleiben?«
    »Es wäre am besten. Ich kann Glenda nicht allein lassen. Sira ist verschwunden, noch, aber sie wird bereits an neuen Plänen basteln, um mich in die Zange zu nehmen.«
    »Da können Sie bestimmt einen Plan dagegensetzen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    »Und welchen?«
    Ich holte das zwischen die beiden Scheiben geklemmte Palmblatt hervor und ging auf einen kleinen Tisch zu, dessen Platte von einer hellblauen Decke verborgen war. Sie hob ich an und schob den Gegenstand darunter.
    »Ist das alles?« fragte Betty.
    »Nicht ganz.« Unter ihren staunenden Augen zog ich mein Kreuz hervor und legte es auf die Abdeckung. Danach zupfte ich die Decke wieder richtig. Sie besaß zwar eine Ausbeulung, die jedoch auf den ersten Blick nicht festzustellen war.
    »Garantiert das einen Erfolg?« flüsterte die Krankenschwester.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich kann es nur hoffen, denn mein Kreuz ist auch eine Waffe.«
    »Wieso?«
    »Es wäre sinnlos, Ihnen das jetzt erklären zu wollen. Ich würde es auch lieber an einem anderen Platz versuchen, als gerade auf der Intensivstation eines Krankenhauses, doch darauf habe ich leider keinen Einfluß. Ich muß es einfach versuchen.«
    Betty hob die Schultern. »Räumen können wir die Station leider nicht. Es grenzt sowieso schon an ein kleines Wunder, daß wir bisher nicht aufgefallen sind.«
    »Hoffentlich bleibt das auch so.«
    Es blieb nicht so, denn wir hörten beide die Schritte, da die Schwester die Tür nicht geschlossen hatte.
    Betty drehte sich um. Ich konnte über ihre Schulter schauen und sah das entsetzte Gesicht der Reporterin Helen Dexter. Sie schob Betty zur Seite, als sie das Krankenzimmer betrat.
    »Was ist geschehen?«
    Helen hob beide Hände. Nun erst sah ich das Blut auf ihren Handflächen.
    »Was?«
    »Der Doktor… Doc Clement ist… sie war da… der Geist… und sie hatte ein Messer. Ich konnte noch flüchten, aber…«
    Ich ließ die Reporterin nicht ausreden, schob beide Frauen zur Seite und sprang in den Gang…
    ***
    Der Mann ging noch zwei Schritte, dann fiel er. Das heißt, er prallte nicht zu Boden, weil Suko schneller war und ihn abfing. Der Mann federte in seine Arme, bevor der Inspektor ihn behutsam zu Boden bettete, wo er ihn liegen ließ.
    Auch Singk hatte es nicht mehr auf seinem Platz gehalten. Er war aufgesprungen, drängte Suko zur Seite und kniete selbst neben seinem Freund nieder.
    Natürlich drängte es den Inspektor, mehr zu sehen, aber er mußte sich zusammenreißen und abwarten, was der Schwerverletzte zu berichten hatte. Mit einem Tuch reinigte ihm Singk die Lippen und tupfte auch Blut aus der Umgebung der Augen weg. Er sprach ihn an. Leider verstand Suko die Worte nicht. Dafür bekam er mit, wie sich der Verletzte quälte, um eine Antwort geben zu können.
    Die rechte Seite seines Kopfes war aufgerissen und bestand allein aus einer tiefen Wunde.
    Er sprach flüsternd, er mußte einige Male unterbrechen und sich auf die Fragen konzentrieren, bevor er es
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