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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte
Autoren: Jason Dark
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unordentlich herum, aber das war normal.
    Mir fielen die Bilder an den Wänden auf. Diese Motive hatte ich noch nie zuvor gesehen und sie weckten in mir bestimmte Assoziationen.
    St. Archer hatte meine Blicke bemerkt. »Gefallen Ihnen meine kleinen Kunstwerke?«
    »Sie sind sehr ungewöhnlich.«
    »Natürlich. Aber sie stammen von mir. Es sind Originale. Ich liebe die Farbe Schwarz.«
    »Was nicht zu übersehen ist.«
    Er lachte und strich über sein Haar. Irgendwie war er schon ein Frauentyp, aber keiner, auf den man sich auch nach drei Jahren verlassen konnte. Das sagte mir einfach mein Gefühl. Der passte eher in diese Herrenmagazine.
    »Wollen Sie denn nicht Platz nehmen, meine Herren? Im Sitzen redet es sich leichter.«
    »Es wird nicht lange dauern«, sagte ich.
    »Bitte. Aber tun Sie mir einen Gefallen. Sagen Sie mir bitte noch Ihre Namen.«
    Zwei Sekunden später wusste er Bescheid. Mit keiner Reaktion zeigte er an, dass er sie schon gehört hatte. »Sie nehmen mir es doch nicht übel, wenn ich Ihnen mitteilte, dass ich Ihre Namen noch nie gehört habe - oder?«
    »Nein.«
    »Ich hatte noch nicht mit der Polizei zu tun«, erklärte er.
    »Sind Sie da ganz sicher?«, fragte Suko.
    Der Satz irritierte ihn etwas. »Bitte, das müssen Sie mir näher erklären.«
    »Sie heißen St. Archer?«
    »Ja.« Er lächelte dabei.
    »Nicht Andy Gere?«
    Der Mann war ein hervorragender Schauspieler. »Wie, bitte, soll ich heißen?«
    »Gere, Andy Gere.«
    »Nein, das tut mir Leid. Da sind Sie auf dem falschen Dampfer, meine Herren. Wenn Sie einen Andy Gere suchen, müssen Sie sich leider verabschieden.«
    »Er ist tot.«
    »Ach ja?« Er stand locker da und schaute Suko an. »Was suchen Sie dann bei mir?«
    »Auch Andy Gere.«
    Der Kerl lachte. »Nein, bitte nicht«, er lachte noch immer. »Jetzt drehen Sie aber durch. Gere ist doch tot, wie Sie selbst sagten.«
    »Ja, aber manchmal kann es geschehen, dass Tote doch nicht so tot sind und leben.«
    Er deutete auf seine Brust. »Sehe ich aus wie ein Toter?«
    »Nein.«
    »Dann ist alles klar.«
    »Ja - fast.« Jetzt meldete ich mich. Ich stand hinter der Couch zwischen zwei Bildern. »Eine Kleinigkeit gäbe es da noch zu klären, Mr. Gere oder Mr. St. Archer. Wir sind außerdem noch auf der Suche nach einer Frau, die Sie eigentlich kennen müssten. Die Lady heißt Glenda Perkins.«
    »Aha.« Gere blieb gelassen. »Und diese Person soll ich kennen, meinen Sie?«
    »Wir gehen davon aus, dass sie hier in der Wohnung gewesen ist, Mr. Gere.«
    »Ach ja?«
    »Besuch hatten Sie doch, oder? Ich sehe es an den beiden Weingläsern. Sie waren also nicht allein.«
    »Eine Bekannte wollte mich sprechen. Das ist alles.« Er schaute auf die Uhr. »Ich schätze, dass Sie bei mir an der falschen Adresse sind. Ich kann Ihnen wohl die Namen einiger Lokale hier in der Nähe aufzählen, wo Sie die Dame eventuell finden können.«
    »Danke, die kennen wir selbst.«
    »Nun ja«, er spreizte die Arme ab und ließ sie wieder fallen. Seine Handflächen klatschten gegen die Oberschenkel. »Dann wäre ja wohl alles klar zwischen uns.«
    »Noch eine Kleinigkeit, Mr. St. Arther. Wir sollen Ihnen nämlich einen Gruß bestellen.«
    »O ja, von wem?«
    »Vom Spuk!«
    ***
    Das Blut rann aus ihrem Körper. Die dunklen Schatten kamen in Intervallen, aber die Vorboten des Todes hatten es noch nicht geschafft, Glendas Lebenswillen zu zerstören.
    Sie hatte das Klingeln gehört, danach auch die Schritte und die Stimmen.
    War es ein Traum gewesen, eine Halluzination? Aber sie hatte geglaubt, John und Sukos Stimmen zu vernehmen. Möglicherweise auch nur ein Wunschtraum, doch daran wollte sie nicht denken. Sie klammerte sich an diesen Strohhalm, während sie auf den kalten Fliesen lag und die beiden Besucher in ein anderes Zimmer geführt worden waren.
    Wie sollten sie je erfahren, dass Glenda im Bad lag und um ihr Leben kämpfte? Sie musste hin, sie musste ihnen Bescheid geben und das trotz der wahnsinnigen Schmerzen, die ihren Körper wie ein inneres Feuer umkrallt hielten. Das war alles so unwahrscheinlich weit weg. Die Schmerzen nahmen zu, sie rasten bis hinein in ihren Kopf, wo sie beinahe explodierten.
    Sie bewegte sich weiter.
    Plötzlich konnte sie es. Auf der Seite liegend, einen Arm vorgestreckt, den anderen angewinkelt und die Hand auf die Wunde gepresst, glitt sie auf die Tür zu.
    Sie war ihre letzte Rettung. Zudem war sie nicht verschlossen, einen winzigen Spalt stand sie offen.
    Und Glenda kroch. Sie
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