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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte
Autoren: Jason Dark
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mich endlich wieder bewegen.
    Wie ein Kleinkind, das erst mit dem Laufen beginnt, stakste ich auf Glenda zu.
    Ich sah nur das Blut und konnte auch an nichts anderes denken als an den Tod.
    Neben ihr fiel ich auf die Knie und beugte ich mich über sie.. Das bleiche Gesicht wirkte vor der roten Blutfarbe noch blasser. Hinzu kam das pechschwarze Haar und in die Augen wollte ich erst gar nicht schauen.
    Augen war das Stichwort!
    Meine füllten sich plötzlich mit Tränen. Ich konnte nicht anders. Ich saß neben ihr und weinte.
    Erst Will Mallmann, dann Nadine Berger, jetzt Glenda. Verdammt noch mal, würde das denn nie ein Ende nehmen? War denn alles umsonst gewesen? Meine Kehle saß zu. Ich merkte kaum, dass ich über ihr Gesicht strich, ich sah das Blut wie einen See und glaubte, darin die lachende Fratze des Teufels zu erkennen.
    Dass man mich irgendwann wegzerren musste, bekam ich kaum mit. Ich hörte Stimmen, sah die Männer in den weißen Kitteln wie Gespenster hin und her huschen, dann war jemand da, der mir ein Glas in die Hand drückte. Es war Suko.
    »Trink, John!«
    Ich schluckte den Whisky, der wie Feuer brannte. Man drückte mich in einen Sessel. Sir James Powell war ebenfalls bei mir. »Wir können jetzt nichts mehr für Glenda tun, John.«
    Ich nickte.
    »Es liegt in den Händen der Ärzte.«
    Wieder nickte ich.
    Irgendwann verließen wir die Wohnung. Ich stieg in den Rover, Suko fuhr, aber er schlug nicht den Weg zur Wohnung ein, sondern einen anderen, der uns zum Krankenhaus brachte.
    Dort wartete bereits Bill Conolly. Er hatte einige Yards weiter mit Freunden zusammengesessen und erklärte uns, wie Glenda an diesen Kerl geraten war.
    Ich bekam es zwar mit, aber Antworten gab ich nicht. Zu dritt hockten wir auf der harten Wartebank, während Glenda auf dem OP-Tisch lag. Noch ein Funken Leben hatte in ihr gesteckt, aber der Blutverlust war einfach zu hoch gewesen. Jetzt versuchten die Mediziner es mit einer Transfusion.
    Sir James rief ebenfalls einige Male an, ohne dass er eine konkrete Antwort erhielt.
    Irgendwann - in London erwachte bereits das Leben - erschienen die beiden Ärzte, die sich um Glenda gekümmert hatten. Erschöpft, mit blassen, müden Gesichtern.
    Diesmal sprang ich mit auf.
    »Wie geht es ihr?«
    Sie hoben gemeinsam die Schultern.
    »Das ist keine Antwort, verdammt!«, schrie ich durch den langen Flur, sodass meine Stimme ein Echo bildete.
    »Sie hat sehr viel Blut verloren.«
    »Und?«
    »Wenn Sie bisher noch nicht gebetet haben, Mr. Sinclair, dann versuchen Sie es jetzt.«
    Mehr sagten sie nicht. Sie gingen weg, ich schaute ihnen nach. In meinem Hirn hämmerten die Gedanken, denn ich wusste, was ihre Aussage bedeutete. Glendas Leben stand mehr als auf der Kippe.
    Bill Conolly und Suko nahmen mich in die Mitte. »Wir müssen jetzt gehen, John. Wir helfen Glenda auch nicht, indem wir hier auf der Bank bleiben.«
    »Ja«, sagte ich und schritt wie ein Greis zwischen meinen beiden Freunden her…
    ENDE
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