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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte
Autoren: Jason Dark
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auf Suko zu und dabei veränderte sich sein Gesicht, denn die dicke, helle Haut verschwand. Sie nahm einen dunklen Farbton an, erst bläulich, dann grau, schließlich schwarzbraun, und Turro griff mit beiden Händen hinein und zerrte sich die Masse weg.
    Wie eine Sturzflut schäumte die dunkle Flüssigkeit hervor, die einmal Turros Blut gewesen war. Es klatschte auf den Boden und Turro, der keinen Kopf mehr hatte, fiel in die schwarze Masse hinein, die an Menge zunahm, denn innerhalb des Körpers steckten noch weitere Reserven, die sich den Weg ins Freie suchten.
    Es waren weder Knochen, Haut noch Fleisch zu sehen, nur eben diese teerhaltige Masse, die zudem noch bestialisch stank.
    Suko trat zurück und wirbelte herum. Er wusste, dass ihm von Turro keine Gefahr mehr drohte.
    Aber was war mit seiner Seele?
    Mit der hatte ich es zu tun und sie stellte es verdammt geschickt an. Ich verfluchte innerlich den Spuk, der ihr dabei mitgeholfen hatte, denn sie hatte etwas aus seiner Welt mitbekommen.
    Sie war durchscheinend, ich konnte sie nicht packen und sie huschte über die Reste der schwarzen Bilder hinweg, die daraufhin anfingen zu brodeln und neue Figuren bildeten, die sogar in die Höhe wuchsen, als sollten daraus neue Gestalten entstehen.
    »Hau sie zusammen, Suko!«, brüllte ich, der sofort begriffen hatte und mit der Dämonenpeitsche zuschlug.
    Die Riemen klatschten in die Masse hinein. Sie rissen dort Lücken. Tropfen spritzten nach allen Seiten weg und unter der Decke entstand plötzlich ein schattenhaftes Gesicht, eben das des Dämons Turro, das der Konstabler auch in den Wolken gesehen hatte.
    Es würde eingreifen, da war ich mir sicher, und auch der Geist huschte darauf zu.
    Mein Kreuz reagierte nicht. Es hatte wieder diesen verfluchten Grauschimmer angenommen, aber ich ging einfach davon aus, dass Turro nicht so stark war wie der Spuk, der es möglicherweise schaffte, sich dem nach der Aktivierung entstehenden Licht entgegenzustemmen.
    Deshalb rief ich die Formel, denn wir würden sonst unterliegen.
    »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Und die Worte reichten.
    Das Kreuz in meiner Hand verwandelte sich zu einem Stern. Lichtblitze zuckten in alle Richtungen weg. Sie trafen, sie zerstörten, sie rissen auseinander.
    Kein Schatten kam davon und auch die schwarzen Reste auf dem Boden vergingen mit zischenden Lauten, wobei noch Dampfschwaden in die Höhe stiegen.
    Licht kontra Dunkelheit!
    Schon zu Beginn der Zeiten hatte es diesen Kampf gegeben und das Licht war Sieger gewesen.
    So wie jetzt!
    Was mit der Seele des toten Dämons Turro geschehen war, hatte ich leider nicht sehen können. Sie war in dem allgemeinen Durcheinander zerrissen worden. Jedenfalls würde sie nicht mehr in das Reich des Spuks zurückkehren, um von dort einen erneuten Ausbruch zu versuchen.
    Noch ein letztes Flackern, das flirrend über die Wunde strich, dann war es vorbei.
    Kein Andy Gere mehr, kein Gerald St. Archer und auch keine Schatten. Wir hatten die Wohnung von dem Bösen befreit.
    Suko nickte mir zu und sagte mit leiser Stimme. »Das ist es wohl nicht gewesen oder?«
    »Nein, Suko.«
    »Wir werden Glenda schon finden.«
    »Hoffentlich«, sagte ich und ging an ihm vorbei zur Tür. Ich zog sie auf, schaute in die Diele - und hätte am liebsten geschrieen, als ich das schreckliche Bild sah…
    ***
    Vor mir lag Glenda in ihrem Blut!
    Diese Szene gehörte wieder zu den Momenten im Leben, die man nie vergisst. Die sich wie ein Standbild in der Erinnerung festsetzten. Es war so furchtbar, dass ich keinen Laut hervorbrachte. Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand die Beine unter dem Körper wegziehen.
    Glenda ist tot!
    So schrie es in meinem Hirn, denn eine andere Möglichkeit gab es für mich nicht. Sie rührte sich nicht mehr und ich konnte die Blutspur sehen, die sie vom Bad her hinter sich hergezogen hatte.
    Was Suko tat, bekam ich kaum mit. Ich hörte ihn stöhnen, dann kniete er plötzlich neben ihr, untersuchte sie, schnellte hoch und brüllte mich an.
    »Johnnnn! Verflucht, John, komm zu dir!«
    Ich schüttelte den Kopf, stierte ins Leere.
    Da schlug Suko zu. Seine Handflächen peitschten gegen meine Wangen. Ich erwachte wie aus einem Traum, hörte ihn nach einem Arzt schreien und etwas von einem Telefon sagen.
    »Ja, Suko, ja.«
    »Ach, Scheiße, John.« Auch er verlor die Nerven, aber nicht den Überblick. Dass er nicht aus der Wohnung anrief, bekam ich nur am Rande mit. Er rannte jedenfalls raus und ich konnte
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