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0657 - Der letzte Henker

0657 - Der letzte Henker

Titel: 0657 - Der letzte Henker
Autoren: Werner Kurt Giesa
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früheren Auftreten.
    Der geheimnisvolle Zauberer Merlin, der als Evas Vater galt, glänzte seit längerem durch Unerreichbarkeit und hatte auch vorher schon keine Anstalten gemacht, sich zu dem Rätsel Eva zu äußern.
    Einen Hinweis, was mit Eva geschah, wenn sie verschwand, hatte sie auch diesmal nicht finden können.
    Die andere Sache, der Fall des wahnsinnigen Ewigen, der die Sekte vom Feuer des Heiligen Blutes gegründet und Menschenblut getrunken hatte, war erledigt, aufgearbeitet und abgehakt - wenn auch nicht jeder mit dem Resultat einverstanden sein konnte; Zamorra und Ted Ewigk nicht, weil beiden ein Ewiger, der dem Wahnsinn anheimfiel, ein unbekanntes Phänomen war, und Kriminalinspektor Lamberto Caruso nicht, weil er niemanden als wirklich Schuldigen vor Gericht bringen konnte. Die menschlichen Sektenmitglieder waren kaum mehr als Mitläufer gewesen, die teilweise nicht einmal begriffen, was sich vor ihren Augen wirklich abgespielt hatte. Der Blutpriester mußte sie mit Dhyarra-Magie unter totaler Kontrolle gehalten haben.
    Es stand also Zeit zur Verfügung, in Florida nach dem Rechten zu sehen. Also machten sie sich reisefertig.
    ***
    Robert Tendyke benutzte den Pajero. Mit dem Lexus 400 waren die Zwillinge unterwegs. Tendyke war darüber gar nicht unfroh. Er wußte nicht genau, wie das verbrannte Land derzeit beschaffen war, das zum Tatort gehörte, und in Zweifelsfällen kam er mit dem Geländewagen weiter als mit der Limousine. Er fuhr nach Sweetwater und merkte plötzlich, daß er mit seinen Gedanken in einer ganz anderen Zeitepoche war, als er sich wunderte, wie anders alles jetzt aussah…
    Er kannte diese Landschaft wirklich noch ganz anders!
    Immer deutlicher wurde die Erinnerung an Ereignisse, die mehr als dreihundert Jahre zurücklagen.
    Mit einem Ruck mußte er sich in die Gegenwart zurückrufen. Er lebte im Jahr 1999 und nicht in 1680!
    Damals war er zum ersten Mal hier gewesen, aber auch Don Manfrede Accosto, der größte Lumpenhund unter der Sonne, ein Säufer, Hurenbock und Betrüger, den Robert deDigue jemals kennengelernt hatte!
    Und an Accosto, den Oberlumpen, hatte Robert Tendyke plötzlich denken müssen, als Sheriff Bancroft ihm von dem so unwahrscheinlich sauber abgetrennten Kopf berichtet hatte und auch davon, daß der Körper selbst nicht zu finden gewesen war. Den haben die Calusa gefressen. Aber die Calusa gab es nicht mehr, wie es auch Accosto nicht mehr gab. Seit Jahrhunderten nicht mehr! Robert deDigue selbst hatte Accosto eine Kugel direkt in die Stirn gejagt! Vor 319 Jahren! Beim 13.000-Seelen-Ort Sweetwater verließ Tendyke den mautpflichtigen Umgehungs-Highway, der um die Metropole Miami herumführte. Die Stelle am Ortsrand zu finden, wo Rick O’Canns Kopf gerollt war, stellte kein Problem dar. Tendyke stellte den Pajero ab und stieg aus. Er sah sich um. Am Fundort des Kopfes, der laut gerichtsmedizinischem Befund und den wenigen gesicherten Spuren nicht der eigentliche Tatort sein konnte, hingen noch die rotweißen Absperrbänder mit der Aufschrift »Police Line«. Tendyke ignorierte sie und sah sich an der Fundstelle um.
    Vielleicht, überlegte er, war es ein Fehler gewesen, sich Nicole Duval gegenüber so reserviert zu geben. Wenn Zamorra jetzt hier wäre, könnte er mit der Zeitschau-Funk tion seines magischen Amuletts feststellen, was hier wirklich geschehen war…
    Aber dann schüttelte Tendyke den Kopf. Die Zeitschau ließ sich mit größter psychischer Anstrengung bis etwa 24 Stunden rückwärts durchführen; alles andere war tödlicher Leichtsinn, weil dem Körper dermaßen viel Kraft abverlangt wurde, daß es alle Leistungsgrenzen und auch davon, daß der Körper selbst nicht zu finden gewesen war. Den haben die Calusa gefressen. Aber die Calusa gab es nicht mehr, wie es auch Accosto nicht mehr gab. Seit Jahrhunderten nicht mehr! Robert deDigue selbst hatte Accosto eine Kugel direkt in die Stirn gejagt! Vor 319 Jahren! Beim 13.000-Seelen-Ort Sweetwater verließ Tendyke den mautpflichtigen Umgehungs-Highway, der um die Metropole Miami herumführte. Die Stelle am Ortsrand zu finden, wo Rick O’Canns Kopf gerollt war, stellte kein Problem dar. Tendyke stellte den Pajero ab und stieg aus. Er sah sich um. Am Fundort des Kopfes, der laut gerichtsmedizinischem Befund und den wenigen gesicherten Spuren nicht der eigentliche Tatort sein konnte, hingen noch die rotweißen Absperrbänder mit der Aufschrift »Police Line«. Tendyke ignorierte sie und sah sich an der
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