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0656 - Der Geheimnisträger

Titel: 0656 - Der Geheimnisträger
Autoren: Unbekannt
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Problems gab. Ich hoffe, Rhodan macht sich nicht allzuviel daraus. Denn wir dürfen nicht vergessen, daß gerade der Haß der Menschen auf Rhodan die Laren in Sicherheit wiegt."
    Gucky benahm sich, als wolle er noch etwas sagen. Aber dann schwieg er und widmete sich wieder der Unterwasserlandschaft.
    Atlan betrachtete ihn nachdenklich.
    „Nun spuck es schon aus, Kleiner! Du wolltest doch noch etwas loswerden. Was ist es denn?"
    „Etwas", murmelte Gucky zögernd, „das eigentlich weder dich noch mich etwas angeht."
    „Dafür, daß es uns nichts angeht, beschäftigst du dich aber sehr intensiv damit, findest du nicht? Also los, 'raus mit der Sprache!"
    „Orana Sestore war heute bei ihm."
    Atlan schwang herum.
    „Orana ...!" Er kannte sie ebenfalls, wenn auch naturgemäß nicht so gut wie Rhodan. Immerhin konnte er sich vorstellen, was sie von ihm gewollt hatte - oder eben nicht mehr wollte. „Berichte, Gucky."
    Der Mausbiber konnte noch mehr erzählen, als akustisch geschehen war, denn schließlich hatte er die Gedanken der beiden Menschen lesen können. Und so winkte er auch ab, als er fertig war und Atlan etwas fragen wollte.
    „Ich weiß schon, was du sagen wolltest, Atlan. Du hast recht.
    Ich hielt mich noch eine Weile in Perrys Nähe auf und war erschrocken, als ich sein Gedankengut erforschte. Er muß furchtbar unter dem Schock gelitten haben, ihr die Wahrheit nicht sagen zu dürfen. Aber es wäre zu riskant gewesen. In Imperium-Alpha wimmelt es von Spionen, und wir dürfen nichts gegen sie unternehmen. Jede Maßnahme gegen sie würde den Verdacht Hotre-nor-Taaks wecken, und die Folgen wären katastrophal.
    Kannst du dir vorstellen, wie ihm zumute war und ist? Die Frau, die er liebt, behandelt ihn wie einen gemeinen Mörder und droht sogar mit Selbstmord. Und niemand kann etwas dagegen tun!"
    Atlans Lippen waren schmal.
    „Er hat viel für mich getan, und nun muß er so hart dafür büßen.
    Vielleicht zerstöre ich sein Glück, wenn ich untätig zusehe, wie Orana ihn verläßt."
    „Was willst du denn tun? Du kannst überhaupt nichts tun."
    „Betrachten wir es noch von einer anderen Seite her, Gucky: Rhodan benötigt in dieser verzweifelten Situation alle moralischen und physischen Reserven, um durchzuhalten. Die Verachtung und den Haß der Menschheit kann er zur Not ertragen, denn er weiß ja, daß sein Handeln ihrem Wohl gilt. Und er weiß, daß seine Freunde ihn kennen oder sogar eingeweiht sind. Aber eine Liebe zu verlieren, ist schlimmer. Ich fürchte, das hält er auf die Dauer nicht aus."
    '"Hast du eine Idee?"
    Atlan nickte.
    „Es gibt nur eine einzige Möglichkeit: Wir müssen Orana die Wahrheit mitteilen. Sie muß erfahren, was wirklich geschehen ist."
    „So ähnlich habe ich es mir auch vorgestellt, aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wie wir das anstellen könnten. Sie wird inzwischen wieder in ihrem Schiff oder im Forschungslabor bei Terrania sein. Na schön, nehmen wir einmal an, wir finden sie... was machen wir dann? Es ihr einfach sagen? Das wäre zu gefährlich. Wenn die Laren Verdacht schöpfen, und das tun sie nach der von ihnen mit Sicherheit belauschten Unterredung bestimmt, werden sie Orana beobachten. Sie werden sie verhören, und kein Mensch könnte eine technisch ausgereifte Folter auf die Dauer ertragen. Sie würde alles verraten."
    „Dann muß sie eben verschwinden."
    „Hier - die Para-Burg!" jubelte Gucky erlöst. „Natürlich, das ist die Lösung! Aber sie muß die Wahrheit erfahren! Und Perry muß wissen, daß sie ihn nicht mehr haßt. Erst dann kann er seine ganzen Kräfte wieder voll für die vor ihm liegenden Aufgaben einsetzen, statt sie für persönliche Dinge zu verschwenden - denn in diesem Fall wäre es wirklich eine Verschwendung, weil es sinnlos ist." Zum erstenmal seit seinem Auftauchen bei Atlan huschte ein Grinsen über das Gesicht des Mausbibers. „Jetzt werden wir auch noch Vermittler zwischen zerstrittenen Liebespaaren."
    Atlan blieb ernst.
    „Es treten da noch andere Probleme auf, an die wir ebenfalls rechtzeitig denken sollten. Orana kann nicht einfach verschwinden, das würde eine sofortige Suchaktion ihres Kommandanten oder sonstigen Vorgesetzten verursachen. Auf Anordnung Rhodans kann sie auch nicht Urlaub machen, das wiederum würde sofort den Verdacht der Laren wecken. Nach der Begegnung zwischen ihr und Perry müssen wir doppelt vorsichtig sein. Aber ich glaube, wir werden da eine Lösung finden. Es ist sogar möglich, daß wir sie dort
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