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065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

Titel: 065 - Rendezvous mit dem Sensenmann
Autoren: Dämonenkiller
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bleiben zusammen. Wir kümmern uns um die verschwundenen Mädchen, aber auf meine Art. Und zu meiner Art gehört, daß Coco bei mir bleibt. Das ist mein letztes Wort in dieser Angelegenheit."

    Antibes hat 48 000 Einwohner. In der Hochsaison bevölkern noch einmal so viele Menschen die Stadt. Antibes liegt 21 Kilometer von Nizza und 14 Kilometer von Cannes entfernt. Zu ihr gehören auch das luxuriöse weltbekannte Seebad Juan-les-Pins und das Fremden- und Villenviertel Cap d'Antibes.
    Antibes liegt an der Ostseite des Cap d'Antibes. Bekannt ist das Schloß der Grimaldi, dessen Museum außer archäologischen Funden und Sammlungen alle Werke enthält, die Pablo Picasso 1946 in Antibes geschaffen hat.
    Bis 1860 war Antibes eine Grenzfestung gegen das unabhängige Königreich Sardinien, zu dem damals auch die italienische Region Piemont gehörte. Hinter dem Schloß und der Kathedrale verläuft noch jetzt der Boulevard du Front-de-Mer, die einstige Festungsmauer.
    Bei schönem Wetter, und hier ist das Wetter fast immer schön, hat man von der Festungsmauer aus einen herrlichen Ausblick über die Bucht von Anges bis hinüber nach Nizza und auf die Alpengipfel.
    Ich genoß aber nicht die schöne Aussicht. Ich stand wütend auf dem Marktplatz mit seinen Buden und Verkaufsständen. Coco hatte mich nämlich im Flugzeug davon überzeugt, daß es doch besser war, wenn wir nach Trevor Sullivans Methode vorgingen.
    Dazu gehörte natürlich, daß wir getrennt wohnten.
    Ein Bus mit Klimaanlage hatte uns vom Küstenflughafen Nizza-Côte d'Azur über die malerische Küstenstraße nach Antibes gebracht. Der Abschied von Coco war knapp gewesen Ich hatte ihr gezeigt, daß ich verstimmt war.
    Jetzt stand ich auf dem Marktplatz und hielt nach einem Taxi Ausschau Endlich ergatterte ich einen alten Mercedes.
    Der Taxifahrer sah mit stoischer Geduld zu, wie ich den Koffer auf den Rücksitz wuchtete. Mein „Bon soir" quittierte er mit einem Kopfnicken.
    „Wohin?" fragte er.
    Ich nannte ihm die Adresse der Mietwagenfirma, die in Juan-les-Pins lag Das Reisebüro hatte einen Leihwagen für mich geordert.
    Ich hatte bereits bei der Mietwagenfirma angerufen, aber dort war niemand abkömmlich. Also mußte ich wohl oder übel hinkommen.
    Wir fuhren durch das bunte, sonnige von Menschen wimmelnde Antibes Der Taxifahrer nahm die Nationalstraße. Dieser Weg war wesentlich weiter als der über die Departmentstraße. Den Taxameter einzuschalten, hielt er auch nicht für nötig.
    Am Ziel angekommen, verlangte er einen Preis, der mehr als unverschämt war. Da ich wegen Coco verärgert war, sagte ich ihm recht scharf meine Meinung. Er machte ein paar Bemerkungen über die Touristen im allgemeinen und die Engländer im besonderen, verstummte aber, als ich ihn scharf anblickte.
    Ich nahm meinen Koffer aus dem Wagen und warf den Betrag auf den Beifahrersitz, den ich für angemessen hielt. Schimpfend fuhr der Taxifahrer davon.
    Die Mietwagenfirma war in einem eingeschossigen weißen Gebäude am Rand von Juan-les-Pins untergebracht. Drinnen war es angenehm kühl. Eine bildhübsche, braungebrannte Angestellte erledigte mit bemerkenswerter Schnelligkeit die Formalitäten und beschrieb mir den Weg zur Lagunenstadt auf der Karte.
    Dann konnte ich meinen weißen Renault 16 in Empfang nehmen.
    Nun fuhr ich wieder in Richtung Antibes. An der Straße sah ich eine Anhalterin, ein blondes hübsches Mädchen mit einem umfangreichen Rucksack. Ich hielt an.
    „Wohin wollen Sie, Mademoiselle?" fragte ich auf französisch.
    In fehlerhaftem Schulfranzösisch teilte sie mir mit, daß sie ins Zentrum von Antibes wollte. Ich merkte, daß ich eine Deutsche vor mir hatte, und wechselte in diese Sprache über.
    Ich half ihr, den Rucksack auf dem Rücksitz zu verstauen.
    Sie machte mir ein Kompliment über mein gutes Deutsch und fragte nach meinem Beruf. Ich sagte, ich sei Reporter und käme weit in der Welt umher. Bevor der Kampf gegen die Schwarze Familie und die Dämonen mein Leben bestimmt hatte, war ich Reporter gewesen, und auch jetzt arbeitete ich immerhin noch für die Mystery Press.
    Nun erfuhr ich, daß meine Mitfahrerin Elise Busch hieß und aus Würzburg stammte. Sie war achtzehn Jahre jung und war kaufmännische Angestellte. Sie war an die Côte d'Azur getrampt, um etwas zu erleben.
    Da sie mir gefiel, machte ich einen kleinen Umweg, um sie ins Zentrum von Antibes zu bringen. „Haben Sie schon ein Hotelzimmer?" fragte ich.
    Sie lachte.
    „Ich komme schon irgendwie
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