Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0642 - Voodoo-Man

0642 - Voodoo-Man

Titel: 0642 - Voodoo-Man
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
wußte, daß er nicht mehr lange zu leben hatte, aber seine Aufgabe ließ ihn weiter über den Waldboden kriechen. Jeder Meter war die Hölle. Die Schmerzen tobten durch seinen Körper und verhinderten, daß er einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Deshalb begriff er auch erst, daß er sein Ziel erreicht hatte, als seine Finger das rauhe Holz eines der Fässer berührten.
    Er hätte gelacht, wenn er noch die Kraft dazu besessen hätte.
    So legte er einfach nur die Fackel beiseite und zog das Feuerzeug aus seiner Hosentasche. Mit zitternden Händen hielt er das Feuerzeug an die Fackel. Er brauchte fast zehn Versuche, bis sie endlich brannte.
    Bey nahm die Fackel wieder hoch und versuchte in ihrem Licht die Zündschnur zu finden. Aber alles verschwamm vor seinen Augen.
    Er versuchte sich auf die Ellbogen aufzurichten, um besser sehen zu können, aber er kam nicht mehr hoch.
    Schließlich sah er die Zünd schnür fast direkt vor seinem Gesicht.
    Bey ließ die Fackel fallen und beobachtete, wie die Flammen an der schwarzen Schnur leckten.
    Das letzte, was er in seinem Leben sah, war das Aufflackern der Zündschnur…
    ***
    Von einer Sekunde zur anderen befand sich das Amulett in Zamorras Hand. Er sah, daß sich die Lippen des Voodoo-Priesters bewegten und wollte die Metallscheibe aktivieren. Doch in dem Moment baute sich auch schon das grüne Energiefeld auf.
    Sinistre sprang zurück, starrte erst Zamorra und dann das Amulett an. Der Dämonenjäger konnte sehen, daß der Priester plötzlich begriff, welchen Fehler er gemacht hatte und von wem die Magie wirklich ausging.
    Auf die Erkenntnis folgte Wut.
    Der dunkle König schleuderte seine Beschwörungen dem Schutzschild entgegen, das unter dem Ansturm zu flackern begann. Entsetzt bemerkte Zamorra, das es nicht halten würde. Er tat das einzige, was er in seiner Situation noch tun konnte. Das Amulett zum Angriff zwingen!
    Ohne hinzusehen, verschoben seine Finger zwei der erhaben gearbeiteten Hieroglyphen auf der magischen Silberscheibe.
    Die, normalerweise völlig fest wirkend, ließen sich durch leichten Fingerdruck bewegen, um dabei eine ihrer Funktion entsprechende magische Wirkung auszulösen und sogleich wieder in die Ausgangsposition zurückzugleiten, um wieder unbeweglich fest zu erscheinen.
    Aber irgend etwas dabei stimmte diesmal nicht. Denn…
    Das Schutzfeld erlosch!
    Wie vom Blitz getroffen brach Zamorra zusammen.
    ***
    Marie preßte Vincent gegen ihre Brust und rannte um ihr Leben. Sie wußte nicht, was passiert war, aber plötzlich hatte Nicole ihnen zugerufen, sie müßten sich verteilen und den Ring der Zombies sprengen.
    Das war ihnen erst einmal gelungen, doch wie es weitergehen sollte, wußte sie nicht. Nicole hatte ihr möglichstes gegeben, und für einen kurzen Moment hatte es so ausgesehen, als könnten sie als Sieger aus dem Kampf hervorgehen.
    Doch das Blatt hatte sich gewendet. Die Zombies wankten durch das brennende Dorf und griffen jeden an, den sie finden konnten.
    Voller Panik flüchtete Marie ins Unterholz und hoffte, daß der Tod an ihr Vorbeigehen würde. Als Vincent schrie, wußte sie, daß es vorbei war. Die mächtigen Schatten fielen über sie.
    Die Zombies hatten sie gefunden!
    ***
    Nicole kämpfte um ihr Leben. Fünf Zombies hatten sie an einer Hauswand in die Enge getrieben. Mit Taekwon-Do-Tritten und Kung-Fu-Schlägen versuchte sie, den Ring zu durchbrechen, aber sie hatte einfach nicht genügend Spielraum.
    Sie trat dem links von ihr stehenden Zombie heftig gegen die Brust und trieb ihn zurück.
    Der Schlag von rechts traf sie völlig unvorbereitet.
    Nicole ging zu Boden. Über ihr behinderten sich die Zombies gegenseitig in ihrem Verlangen, als erste bei der Beute zu sein.
    Ich will nicht plötzlich von einem Haufen Zombies umzingelt sein. Die Worte hatte Nicole erst in der letzten Nacht zu Zamorra gesagt. Und jetzt sah es so aus, als würde sie genau auf diese Art ihr Leben beenden.
    Eiskalte Hände griffen nach ihr…
    ***
    Zamorra kämpfte darum, bei Bewußtsein zu bleiben. Die Schmerzen schienen seinen Brustkorb zerreißen zu wollen. Er krümmte sich zusammen und versuchte, die Hieroglyphen des Amuletts erneut zu verschieben. Aber seine Finger versagten ihm den Dienst, verkrampften sich.
    Am Rande seines Bewußtseins nahm er einen Knall wahr.
    Und dann noch einen.
    Die Schmerzen ließen nach.
    Vorsichtig hob Zamorra den Kopf. Um ihn herum fiel Staub von der Decke. Die ersten Risse bildeten sich. Sinistre stand bestürzt in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher