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0642 - Voodoo-Man

0642 - Voodoo-Man

Titel: 0642 - Voodoo-Man
Autoren: Claudia Kern
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schutzlos!
    Nicole verfluchte sich innerlich. Wie hatte sie das nur übersehen können? Aber anscheinend war es Zamorra selbst auch nicht klar, sonst hätte er das Amulett sicher wieder zu sich gerufen. Außer er glaubte, daß sie es dringend brauchte.
    Nicole fluchte erneut, dieses Mal laut und sehr kreativ. Sie mußte die Zombies loswerden und Zamorra finden - bevor es zu spät war.
    ***
    Le Roi Sinistre lächelte dünn.
    Dieser Zamorra glaubte offenbar, er könne ihn an der Nase herumführen, indem er von einem Punkt zum anderen sprang und die Zombie-Armee wie eine verwirrte Schafherde folgen ließ. Es überraschte den dunklen König zwar, daß der Träger der Magie so mächtig war, daß er den kurzen Weg benutzen konnte, aber das würde ihm auch nichts nützen, denn Sinistre strotzte vor Kraft. Die dunklen Iora hatten ihm gewährt, was er von ihnen verlangt hatte. Jetzt konnte er zum Angriff übergehen.
    Er schickte einen Gedankenbefehl an seine Zombies: Zerstört das Dorf! Tötet alle!
    Das mußte den fremden Magier doch endlich aus der Reserve locken…
    ***
    Die Zombies hatten Zamorra sofort in Ruhe gelassen, als das Amulett verschwand.
    Der Dämonenjäger war sich sicher, daß Nicole den gleichen Plan gehabt hatte wie er und jetzt die Zombies von den Dorfbewohnern fort lockte. Das gab ihm die Gelegenheit, sich ein wenig in dem Höhlenlabyrinth umzusehen. Vorsichtig schlich er sich an den Höhleneingang heran, vor dem eben noch die Dorfbewohner gestanden hatten, und warf einen Blick hinein.
    Es war niemand zu sehen. Hinter dem Eingang zog sich ein breiter Gang tief in den Berg hinein, der notdürftig von einigen Petroleumlampen erhellt wurde. Der Gang wirkte durch seine Gradlinigkeit künstlich angelegt, und Zamorra fragte sich kurz, ob es ein alter Bergwerksstollen war.
    Mit der Hand strich er über die Wand, die sich seltsam glatt anfühlte. Wenn das wirklich eine natürliche Höhle war, hatten Menschen sie bearbeitet.
    Beinahe fühlte er sich an Château Montagne erinnert. Als sein unseliger Vorfahre Leonardo deMontagne es vor fast einem Jahrtausend erbauen ließ, damals noch als reine Burgfestung - heute war es eine gelungene stilistische Mischung aus Burg und Schloß -, mußten Abertausende Sklaven daran gearbeitet haben, das Bergmassiv zu unterhöhlen, an dessen Hang das Château errichtet worden war Sofern nicht diabolische Magie im Spiel gewesen war…
    Allerdings waren die Gänge und Kammern wesentlich besser ausgestaltet, glatter gearbeitet, als dieser Stollen. Und bis heute hatte Zamorra nur einen kleinen Teil jenes weitverzweigten Kellersystems erforschen können, von der Nutzung einmal ganz abgesehen, die nur einen geringen Teil beanspruchte.
    Allerdings blühten in eben diesem Felsenkeller in einer größeren Kaverne auch die geheimnisvollen Regenbogenblumen unter einer frei schwebenden künstlichen Mini-Sonne, die ganz bestimmt nicht Leonardo dort installiert hatte.
    Château Montagne war bis heute ein Château der Rätsel geblieben…
    Zamorra betrat den Gang und folgte ihm langsam ins Innere des Bergs. Nach einigen Metern bemerkte er, daß kleinere Gänge von dem Hauptgang abzweigten. Wieder eine Parallele zu Château Montagne… aber das konnte natürlich kein Zufall sein. Eine normale Duplizität der Dinge, denn Zamorra konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß Leonardo oder sein »Architekt« zwischenzeitlich hierher gekommen war, um diese unterirdischen Korridore schaffen zu lassen. Zu jener Zeit, in der die ersten Weißen die Inseln unter dem Winde erreichten, schmorte Leonardos rabenschwarze Seele längst in der Hölle.
    In den ersten beleuchteten Gang bog Zamorra ein. Dieser Gang endete in einer Höhle, die der Schlafplatz der Anhänger Sinistres zu sein schien. Auf dem Lehmboden lagen Matratzen und Decken.
    Irgend etwas Befremdliches mußte hier jedoch vorgefallen sein. Zamorra entdeckte kaum persönliche Gegenstände, und diejenigen, die er sah, lagen unordentlich im Raum verstreut. Alles erweckte den Eindruck, als habe eine Gruppe von Menschen hektisch die Flucht ergriffen Nur, wo waren sie hingegangen? Zamorra hätte sie sehen müssen, wenn sie den Haupteingang benutzt hätten.
    Entweder gab es mehrere Ausgänge oder sie befanden sich noch im Inneren der Höhle.
    Zamorra hätte gerne das Amulett zu einer Zeitschau benutzt, um herauszufinden, was genau sich in dem Raum abgespielt hatte und wohin die Anhänger gegangen waren, aber er wollte Nicole nicht schutzlos den
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