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0642 - Voodoo-Man

0642 - Voodoo-Man

Titel: 0642 - Voodoo-Man
Autoren: Claudia Kern
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Zombies aussetzen.
    Er verließ den Raum, ging zurück zum Hauptgang und drang tiefer in den Berg vor. Das Rätsel würde sich schon irgendwie lösen.
    ***
    Nicole Duval verstand die Welt nicht mehr, als sich die Zombies plötzlich umdrehten und zurück in Richtung Bartes gingen. Ihr Meister Sinistre mußte bemerkt haben, daß etwas nicht stimmte, und hatte die untoten Diener abgezogen. Daß sie sich wieder auf dem Weg zum Dorf befanden, konnte nur eins bedeuten: Er wollte die Aufständischen töten.
    Nicole konnte sich nicht vorstellen, daß die Zombies dabei sehr selektiv vorgehen würden. Schwerlich würden sie zwischen Männern, Frauen und Kindern unterscheiden und jeden niedermetzeln, der ihnen in die Hände fiel.
    Für einen Moment war sie hin und her gerissen zwischen ihrer Sorge um Zamorra und dem Pflichtbewußtsein gegenüber den Dorfbewohnern.
    Die Pflicht gewann.
    Zamorra würde schon kein Risiko eingehen, solange er das Amulett nicht bei sich trug.
    Nicole rannte los, in Richtung Dorf. Sie mußte vor den Zombies dort sein!
    ***
    Cathal saß stumm neben Marie, sich nicht traute, ihr in die Augen zu sehen.
    »Bey kommt bestimmt noch«, sagte Marie ohne große Zuversicht.
    Cathal reagierte nicht.
    Vielleicht erkannte ihr Unterbewußtsein das Zögern, die Unsicherheit in Maries Stimme. So konnte das, was Marie sagte, Cathal kein Trost sein, keine Aufmunterung.
    Sie hatten sich in den geheimen Kellerraum unter der Gaststätte zurückgezogen. Dort hatte Marie auch erfahren, was sich in der Zwischenzeit abgespielt hatte. Sie mußte jetzt mit dem Gedanken leben, diese Nicole Duval unterschätzt zu haben.
    Sie sah sich unter ihren Mitstreitern um.
    Drei hatten es nicht geschafft. Die meisten anderen waren verletzt oder so erschöpft, daß sie nicht mehr kämpfen konnten. Nur sie und Oliver schienen alles relativ unbeschadet überstanden zu haben.
    Sinistre würde sie jetzt jagen. Marie gab sich nicht der Illusion hin, noch fliehen zu können. Alleine hätte sie es vielleicht geschafft, aber nie mit den anderen. Doch die konnte sie auch nicht im Stich lassen.
    Müde stand Marie auf.
    »Hört zu«, sagte sie laut, um auch die Aufmerksamkeit derer auf sich zu lenken, die vor Erschöpfung schon fast eingeschlafen waren, »Sinistre wird uns nicht in Ruhe lassen. Wir müssen die Türen verbarrikadieren und unsere restlichen Waffen sammeln. Mit ein wenig Glück können wir die Zombies Zurückschlagen.«
    »Was soll das denn bringen?« hörte sie eine Stimme antworten. »Er wird uns ohnehin mit den Voodoo-Puppen umbringen.«
    »Und warum hat er es nicht schon längst getan?« fragte Marie zurück. »Vielleicht war das ja eine Lüge, und er hat von uns gar keine Puppen. Wollt ihr wegen eines Verdachts euer Leben wegwerfen?«
    Das brachte die Stimme zum Schweigen. Es wunderte Marie nicht, daß es schließlich Oliver war, der als erster aufstand und begann, Kisten vor den Geheimgang zu schleppen. Nach und nach richteten sich auch die anderen auf und halfen ihm.
    Nur Cathal blieb zurück.
    »Wie soll Bey hier hereinkommen, wenn wir alle Eingänge verschließen?« sagte sie leise.
    Bevor Marie antworten konnte, hörte sie Schritte auf der Treppe.
    Die fremde Weiße, Nicole Duval, stürmte in den Keller.
    »Sie kommen«, stieß sie atemlos hervor. »Die Zombies sind auf dem Weg ins Dorf. Ihr müßt hier raus!«
    ***
    Le Roi Sinistre hätte die Frage, warum er nicht die Voodoo-Puppen einsetzte, beantworten können: Er hatte einfach nicht die Zeit dazu.
    Kaum hatte er die Zombies ins Dorf geschickt, fiel ihm auf, daß seine Anhänger versuchten, klammheimlich an ihm vorbei aus den Höhlen zu entkommen. Anscheinend waren sie doch nicht so skrupellos wie Fagan und hatten die Zuschaustellung seiner Macht abstoßend gefunden. Und so hatten sie versucht, sich aus dem Staub zu machen.
    Dabei waren sie ihrem Herrn leider genau in die Arme gelaufen.
    Er hatte sie alle mit einem einzigen Gedanken getötet.
    Sinistre stand inmitten ihrer Leichen und saugte die Lebensenergie in sich auf. Noch nie war er von einer solchen Kraft erfüllt worden. Er fühlte sich, als könne niemand ihm etwas anhaben.
    Der Zeitpunkt war gekommen, die Quelle der Magie zu vernichten.
    Er hatte die Voodoo-Puppen seiner Feinde hinter sich aufgeschichtet und hielt eine Fackel in der Hand. Nur ein Wurf trennte sie alle vom Tod. Er hob die Fackel.
    »Nur ein schlechter König tötet seine Untertanen«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Sinistre fuhr herum. Aus dem Gang
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