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0642 - Voodoo-Man

0642 - Voodoo-Man

Titel: 0642 - Voodoo-Man
Autoren: Claudia Kern
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wollte.
    Er würde sich später regenerieren müssen, nachdem die Schlacht vorbei war. Und das würde nicht lange dauern.
    Le Roi Sinistre konzentrierte sich und schleuderte einen gezielten Gedankenbefehl an die Armee der Untoten, die sich rund um die Höhlen zusammengerottet hatten: Tötet sie!
    ***
    Die Zombies brachen durch das Unterholz.
    Marie fuhr herum.
    Sie kamen von allen Seiten. Es mußten dreißig oder vierzig Untote sein, die sich mit Roboterschritten auf sie zu bewegten.
    »O Gott«, stöhnte Oliver neben ihr.
    Auch er hatte die Situation überblickt und erkannt, daß sie keine Chance hatten.
    Maries Gedanken überschlugen sich. »Bleibt zusammen!«, schrie sie ihren Mitstreitern zu. »Verteidigt euch mit den Fackeln.«
    Sie selbst schlug mit ihrer brennenden Fackel nach einem Zombie, der auf sie zu wankte. Die Stoffetzen, die der Untote am Leib trug, fingen sofort Feuer. Innerhalb von Sekunden ging er in Flammen auf und sackte langsam in sich zusammen.
    An seiner Stelle tauchten direkt zwei neue Untote auf. Marie wich zurück, sah sich nach ihren Mitstreitern um. Die waren hoffnungslos versprengt, kämpften einzeln mit ihren Fackeln auf verlorenem Posten. Marie sah, wie einer von ihnen von den Zombies zu Boden gerissen wurde. Aus der Entfernung und im schwindenden Licht konnte sie nicht erkennen, wer es war.
    Sie drehte sich fackelschwingend einmal um ihre eigene Achse, um sich mit dem Feuer die Zombies vom Leib zu halten, die unaufhörlich näher kamen.
    Im nächsten Moment wurde sie von hinten zu Boden gerissen. Der modrige Verwesungsgeruch ließ sie würgen. Sie versuchte sich umzudrehen, aber das Gewicht des Untoten auf ihrem Rücken war zu schwer.
    Die Fackel war ihr aus der Hand gerutscht und lag in einiger Entfernung.
    Sie streckte die Hand aus, um danach zu greifen. Ihre Fingerspitzen kamen bis auf einen Zentimeter an den Holzstiel heran, aber nicht weiter.
    Dann legten sich die Hände des Untoten wie Stahlklammern um ihren Hals und drückten zu.
    Maries Traumbilder waren Wirklichkeit geworden.
    ***
    Zamorra sah, wie die Zombies aus dem Unterholz hervorbrachen und die kleine Gruppe überrannten. Er wußte, daß die Dorfbewohner keine Chance hatten. Selbst mit dem Amulett würde er Schwierigkeiten haben, eine so große Gruppe Untoter unschädlich zu machen. Aber er mußte etwas unternehmen. Er konnte nicht tatenlos zusehen, wie die Zombies unter den Menschen wüteten. Das hätte er sich nie verziehen.
    Es gab nur eine Möglichkeit: er mußte seine Tarnung aufgeben und sich dem dunklen König stellen.
    Zamorra trat aus seiner Deckung und rief das Amulett!
    Es materialisierte in Zamorras Hand. Fast gleichzeitig schossen silbrige Blitze aus der Metallscheibe und vernichteten die Zombies, die dem Dämonenjäger am nächsten waren. Erst dann baute sich das grünliche Schutzfeld um Zamorra herum auf.
    Mit einem lauten Knall explodierte etwas weiter entfernt ein Benzinkanister. Zamorra duckte sich, als brennende Plastikteile links und rechts von ihm zwischen den Bäumen hindurch schossen. Er konnte nicht sehen, ob sie am Boden erloschen oder das trockene Holz entzündeten - oder ob fliegende Funken an den von den brennenden Teilen gestreiften Ästen und dem Laubwerk haftenblieben und es in Brand setzten.
    Ein Waldbrand hätte ihm jetzt gerade noch gefehlt…
    Als er zurück zur Lichtung vor den Höhlen sah, traute er seinen Augen nicht.
    Alle Blicke hatten sich auf ihn gerichtet. Die Zombies ließen von ihren Opfern ab, drehten sich um und wankten langsam auf ihn zu.
    Der Dämonenjäger lächelte grimmig: sein Plan, sich als Lockvogel zu präsentieren, ging besser auf, als er gehofft hatte.
    Wie Motten, die vom Licht angezogen werden, kamen die Zombies immer näher heran.
    Zamorra wandte sich um. Er würde ein Stück in den Wald hineinlaufen und die Untoten erst einmal vom Dorf weg locken. Danach würde er improvisieren müssen.
    Aber dann geschah etwas, das seinen Plan abrupt zunichte machte.
    Das Schutzfeld aus grünlich wabernder Energie, das seinen Körper umfloß, verlosch jäh. Das Amulett verschwand aus der Hand des Parapsychologen.
    »O Scheiße«, murmelte Zamorra leise.
    Der erste Zombie streckte seine Hand nach ihm aus.
    ***
    Nicole lief den kleinen Weg hinauf.
    Sie stoppte abrupt, als sie das Chaos sah, das sich vor ihr abspielte. Überall standen einzelne Menschen, die versuchten, sich einer Flut von Untoten zu erwehren. Brennende Zombies taumelten umher. Nicole sah, wie einer von ihnen
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