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0642 - Voodoo-Man

0642 - Voodoo-Man

Titel: 0642 - Voodoo-Man
Autoren: Claudia Kern
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und sprang.
    Mit den Fingern erreichte sie das obere Ende des roh gezimmerten Regals und krallte sich fest.
    Unter ihr kam der Zombie näher und streckte seine Hände nach ihr aus.
    Nicole zog sich mit aller Kraft nach oben. Nur von den Fingerspitzen gehalten, protestierten ihre Muskeln unter dem Kraftakt. Keuchend kam sie nach oben und fühlte noch, wie die kalten Finger des Zombies von ihrem Overall abglitten. Sie zog sich komplett auf das Regal und blieb für einen Moment liegen, damit sich ihr Atem beruhigen konnte.
    Der Zombie stand unter ihr und sah unschlüssig nach oben.
    Nicole ging vorsichtig in die Hocke und balancierte auf dem schmalen Regal.
    Ein Krachen ließ sie fast das Gleichgewicht verlieren. Im letzten Moment fand sie ihren Halt wieder und sah nach unten.
    Der Untote war einfach gegen das Regal gelaufen und versuchte wohl so, an sein Opfer zu kommen. Sein Aufprall ließ ihn zurücktaumeln.
    Das war der Moment, auf den Nicole gewartet hatte. Mit beiden Händen stützte sie sich an der Wand ab und kippte das Regal langsam nach vorne.
    Zentimeterweise entfernte es sich von der Wand.
    Im gleichen Moment öffnete sich die Tür.
    Nicole fuhr herum und sah eine junge Frau im Türrahmen stehen, die mit großen Augen ins Zimmer sah.
    »Hauen Sie ab«, schrie Nicole ihr zu. Sie sah, wie der Zombie sich nach dem neuen Opfer umdrehte. Wenn er nur ein paar Schritte machte, würde sie ihn nicht mehr erwischen.
    Die Frau sah den Untoten im gleichen Moment und schrie.
    Der Zombie knurrte und hob die Arme. Selbst mit seinen einfachen Denkprozessen verstand er, daß er dieses Opfer leichter erreichen konnte als sein erstes.
    Er machte einen Schritt auf die Frau zu, die einfach nur da stand und ihn anstarrte.
    Nicole fluchte leise und warf sich dann mit aller Macht gegen die Wand.
    Das Holz knirschte, als sich das Regal wieder von der Wand weg neigte. Die ersten Konservendosen fielen zu Boden.
    Der Untote wurde durch die Geräusche abgelenkt und sah zurück zu seinem ersten Opfer.
    In dieser Sekunde bemerkte Nicole, das sie den Winkel erreicht hatte, an dem das schwere Regal von selbst umkippen würde. Und sie mit ihm!
    Sie stieß sich ab, erkannte aber im gleichen Moment, daß sie sich verschätzt hatte.
    Zwischen ihr und dem Boden befand sich noch ein Tisch.
    Nicole hatte keine Zeit mehr, sich auf den Aufprall vorzubereiten.
    Mit voller Wucht schlug sie auf dem Tisch auf.
    Dann wurde alles schwarz.
    ***
    Sinistre saß im Schneidersitz in seiner Privathöhle und betrachtete die Muster, die er mit Hühnerblut auf den Lehm gezeichnet hatte. Aus der Art und Weise, wie das Blut verlief und im Boden versickerte, konnte er Rückschlüsse auf seine Zukunft ziehen. Und was er sah, ließ ihn grinsen.
    Er sah, daß er den Aufstand der Dorfbewohner niederschlagen würde, auch wenn da noch einige Dinge unklar waren. Bestimmte Einflüsse schienen ihren Platz in dem Spiel noch nicht gefunden zu haben und verweigerten sich noch seinem forschenden Blick.
    Sinistre erhob sich. Auch das würde sich noch finden. Wichtig war nur, daß er nach diesem Abend genügend Opfer haben würde, um sein Ritual durchzuziehen. Danach würde er diesen Zamorra bekämpfen.
    Er begriff nicht, warum der sich noch immer in King George befand und anscheinend nichts unternahm, um den dunklen König anzugreifen. Vielleicht war seine Kraft doch nicht so groß, wie Sinistre gedacht hatte.
    Kurz sondierte er die Umgebung der Höhle. Er hatte alle Zombies aus der Umgebung abgezogen und zu den Höhlen zurück beordert. Dort warteten sie jetzt, verborgen im dichten Laub des Dschungels, auf ihre Befehle.
    Die Aufständischen konnten kommen. Le Roi Sinistre war vorbereitet.
    ***
    Zamorra gefiel nicht, was er sah. Während er den Zombie verfolgte, war er mehreren anderen Untoten begegnet, die ihn nur deshalb nicht gesehen hatten, weil er sich jedesmal mit einem Hechtsprung ins Unterholz gerettet hatte. Schließlich hatte er ganz darauf verzichtet, die Straße zu benutzen. Bei der geringen Geschwindigkeit, mit denen sich die Zombies bewegten, war das kein Problem.
    Mittlerweile schienen sie ihr Ziel erreicht zu haben. Vor Zamorra lagen die Ausläufer eines Bergmassivs. Selbst aus dem Dschungel heraus konnte er sehen, daß der Berg von Höhlen durchzogen war.
    Ein optimales Versteck.
    Wie der Dämonenjäger hielten sich auch die Zombies im Wald verborgen. Er schätzte, daß sich allein in seiner Umgebung acht oder neun der Untoten aufhielten. Wie viele sich insgesamt
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