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0640 - Das Blut-Rätsel

0640 - Das Blut-Rätsel

Titel: 0640 - Das Blut-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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in die Höhe zu schleudern.
    Sie wischte vor mir in die Dunkelheit, als wollte sie in die näher kommenden Wolken eindringen, und war begleitet vom Grollen des Donners. Das Dämonenblut im Grab erlebte einen regelrechten Sturm. Es schwappte über, sodass ich gezwungen war, mich zurückzuwerfen.
    Ein mächtiger Blitz zuckte fast waagerecht über das Gelände. Er sah aus, als wollte er in den Körper der Frau eindringen, wurde jedoch von dem Pentagramm abgefangen.
    Über mir erklang ein fast bösartiges Zischen, als der Blitz durch die Dreiecke zuckte, sie und das Innere hell aufleuchten ließ, wobei er das Pentagramm gleichzeitig um einiges vergrößerte und diesen Gegenstand in eine gefährliche Waffe verwandelte, die wie eine Sense an der verlängerten Kette in die Tiefe jagte, gehalten von einer Person, die in der Luft schwebte als Machwerk der Hölle.
    »Baphometss Blut!«, brüllte sie. Ihre Stimme fegte wie ein Donnersturm über den alten Friedhof, umtost vom näher kommenden Wetterleuchten der Blitze und den folgenden Paukenschlägen des Donners.
    Ja, das Blut schäumte. Es lief sogar über, zeigte helle Schaumränder auf der Oberfläche und entließ widerlich stinkende Schwaden. Wenn das so weiterging, würde es bald den gesamten Friedhof überflutet haben.
    Durch diese Verwandlung waren all meine Pläne ad absurdum geführt worden. Ich konnte mich auch nicht um meinen Schützling kümmern, denn das Finale spielte sich zwischen mir und dieser verfluchten Riesengestalt namens Cynthia ab, die durch die Kraft der Hölle zu einem mörderischen Monster geworden war und ihre Kräfte auch dementsprechend gegen mich einsetzen würde.
    Sie kämpfte, und sie besaß eine gefährliche Waffe.
    Das ebenfalls übergroße Pentagramm, gestählt durch die Macht Baphometss, raste von oben wie ein fallbeilähnliches Pendel auf mich herab…
    ***
    Das alles hatte natürlich auch Violetta mitbekommen. Sie wusste genau, wo ihre Chancen lagen und wie sie ihre Kräfte einsetzen konnte. Als Regisseur hatte sie es tatsächlich inszeniert. Um als Akteurin selbst mitzumischen, war sie zu schwach.
    Sie konnte nur eines tun. John Sinclair, dem Geisterjäger, die Daumen drücken.
    Auch sie sah, wie sich ihre Ahnherrin verwandelte und das Blut aus dem Grab drang, aber es war ihr nicht mehr möglich, dem Kampf zu folgen, denn von der Seite her drohte Gefahr.
    Violetta hatte im Laufe der Zeit einen Instinkt dafür entwickelt. Sie drehte sich herum - und sah die Gestalt.
    Wie aus dem Boden gewachsen stand sie vor ihr. Osgood! In diesem Augenblick für sie ein Riese, gleichzeitig die Inkarnation des Bösen, denn er besaß den Schädel.
    Locker lag er auf seiner rechten Handfläche, das hässliche Gesicht der Frau zugewandt.
    Laut und saugend holte sie Atem. Plötzlich flackerte ihr Blick. Sie wollte es nicht, sie wollte auch nicht, dass ihre Knie anfingen zu zittern, aber sie konnte es nicht unterdrücken. Die andere Macht war zu stark.
    »Jetzt bin ich da!«, sagte Osgood.
    Für Violetta Manson waren die Worte so etwas wie ein düster gesprochenes Todesurteil. Allein der Klang machte ihr klar, wie gering ihre Chancen waren.
    Urplötzlich dachte sie an den Dolch. Siedend heiß fiel ihr ein, dass sie die Waffe noch besaß, und es durchzuckte sie wie ein heftiger Stromstoß.
    Ja, damit konnte sie…
    Ihr Feind kam…
    Da hob Violetta den Arm und drehte die Hand so, dass die Dolchspitze auf Osgood zeigte.
    Der Mann, der rein äußerlich nichts Dämonisches an sich hatte, blieb stehen, und auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck der Verwunderung, als könnte er nicht fassen, dass es jemand wagte, eine Waffe gegen ihn zu richten.
    »Bleib stehen!«, röhrte Violetta, doch ihre Worte gingen fast im dumpfen Grollen eines Donners unter. Der Blitz zuvor hatte einen gelben Reflex auf Osgoods Gesicht gezaubert.
    Der Mann dachte nicht daran, stehen zu bleiben. Nahezu verwundert schüttelte er den Kopf. So etwas war ihm noch nie passiert. »Du wagst es?«, flüsterte er. »Du wagst es wirklich?«
    »Ja, ich werde dich…«
    »Was denn?«
    Sie hörte hinter sich Kampfgeräusche. Ein Schreien, Schlagen, Ächzen, aber sie konnte sich nicht umdrehen.
    »Töten?«, fragte er. »Willst du mich töten, kleine Violetta? Mich, der unter seinem Schutz steht, der den Schädel hat?«
    »Und ich habe das Messer!«
    Da legte er den Kopf zurück und lachte in den Donner des Gewitters hinein. »Was ist schon ein Messer gegen den Schädel von Baphometss Thron, der einem
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