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0640 - Das Blut-Rätsel

0640 - Das Blut-Rätsel

Titel: 0640 - Das Blut-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Suko zielte etwas höher, genau zwischen die Augen…
    Der Hausmeister befand sich hinter ihm, den Rücken hatte er gegen die geschlossene Tür gepresst.
    Suko ließ sich auch durch dessen heftiges Atmen nicht irritieren oder aus der Ruhe bringen. Er brauchte jetzt eine ruhige Hand.
    Der dunkelrote Blutdämon über ihm spürte die Gefahr wohl nicht, weil er keinerlei Anstalten traf, sich zu bewegen oder eine Flucht nach oben zu versuchen. Wie eingeklemmt steckte er innerhalb der Schachtwände.
    Der Zeigefinger des Inspektors lag bereits am Stecher. Er brauchte ihn nur um eine Idee zurückzuziehen, den Druckpunkt erreichen - und…
    Der Schuss hörte sich peitschend und krachend zugleich an. Er ließ den Hausmeister zusammenzucken und in die Knie gehen, wobei der Mann die Arme um den Kopf schlang.
    Und die geweihte Silberkugel?
    Sie hatte den Schädel genau dort getroffen, wo Suko es hatte haben wollen.
    Ein Loch war dort entstanden, und die Kugel hatte einen Fetzen aus der Bluthaut herausgerissen, der irgendwo hinter dem Dämon an der Schachtwand kleben musste.
    Fiel er? Löste er sich auf?
    Suko hoffte es, er rechnete damit, aber diese verdammte Gestalt tat ihm den Gefallen nicht.
    Sie blieb, sie löste sich nicht auf, nur das Loch im Schädel war geblieben.
    Resistent gegen geweihtes Silber!
    Suko wusste Bescheid und wusste damit auch, dass er es mit einem mächtigen Gegner zu tun hatte, der sich jetzt zuckend bewegte und höher stieg.
    Er wollte nicht flüchten, er zog sich nur zurück, aber Suko gehörte nicht zu den Menschen, die schon nach dem ersten Versuch aufgaben. Er machte weiter.
    »Dann also nicht«, sagte er.
    »Was heißt das?«
    »Ich klettere hoch!«
    Suko steckte die Beretta wieder weg, weil er beide Hände zum Klettern benötigte.
    An den Rändern der Luke hielt er sich fest. Ein Klimmzug mit den Fingerspitzen brachte ihn höher.
    Er streckte den Kopf durch die Luke, die Schultern folgten, anschließend der Oberkörper, und wenig später stand er breitbeinig über dem Viereck.
    Der Dämon schwebte über ihm. Er sah aus, als hätte er sich um die Stahlseile gewickelt. Im Dunkel des Schachts schimmerten seine Augen noch heller und kälter. In der Bleichheit der Pupillen tanzten Funken wie winzige Sterne.
    Das wiederum lenkte Suko ab und erinnerte ihn gleichzeitig an etwas anderes.
    An einen anderen Ausdruck - Karfunkelaugen!
    Plötzlich stand die Verbindung zu Baphomets. Ihm fiel ein, dass dieser mächtige Dämon beinahe die gleichen Augen hatte wie der über ihm. Karfunkelaugen.
    Suko konnte sich nun erklären, wie es möglich gewesen war, dass sein Silber keine Wirkung gezeigt hatte.
    Dieser Dämon stand unter dem Schutz des mächtigen Baphomets. In seinem Aussehen wirkte er so, als wäre er ein Stück von ihm.
    Wie aber sollte Suko ihn erledigen?
    Ein zweiter und dritter Schuss würde kaum reichen. So schaffte er ihn nie. Es gab für Suko nur eine Möglichkeit: Er musste so nahe wie möglich an ihn heran, um die Dämonenpeitsche gegen ihn einsetzen zu können.
    Wie aber hinkommen?
    Klettern war die einzige Möglichkeit! Sich an einem der Stahlseile in die Höhe zu hangeln, um in die Nähe des Teufels zu gelangen.
    Die Seile waren glatt, verknotet, rissig, sie konnten Hände zerfetzen, wenn man nicht Acht gab.
    Suko brauchte einen Schutz.
    Dazu kam es nicht mehr, denn der Blutdämon hatte lange genug gewartet.
    Jetzt übernahm er wieder das Kommando, und er zeigte, wie grausam menschenverachtend er war.
    Suko spürte den Ruck, er verlor den Boden unter den Füßen, wäre in die Tiefe gerast, warf sich im letzten Augenblick nach vorn und umklammerte eines der Seile mit beiden Händen.
    Er hörte den irren Schrei des Hausmeisters, schaute nach unten und sah die Kabine kleiner werden.
    Sie jagte in die Tiefe, am Erdgeschoss vorbei, in den Keller, dann stoppte sie der Boden.
    Das Geräusch war grauenhaft. Der schrille Schrei des Hausmeisters war untergegangen in einem gewaltigen Splittern und Bersten, als die Kabine regelrecht auseinandergerissen wurde und von ihr nur noch ein verbogener Haufen Material zurückblieb.
    Obwohl der Dämon über ihm schwebte, schloss Suko für einen Moment die Augen. Der Schall hallte wie das Gelächter des Bösen durch, den Schacht. Er malträtierte Sukos Ohren und war für ihn gleichzeitig das Zeichen, dass der Kampf erst am Beginn stand.
    Suko spürte den Adrenalinstoß, der durch seine Adern schoss. In den folgenden Sekunden kam es darauf an, wie stark er war,
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