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0640 - Das Blut-Rätsel

0640 - Das Blut-Rätsel

Titel: 0640 - Das Blut-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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schießen, bevor er den Schädel in mein Gesicht schlug.
    In das Krachen des folgenden Donnerstoßes hinein peitschte der Schuss.
    Die Kugel fuhr aus dem Lauf, jagte schräg in die Höhe und erwischte den Mann genau in dem Augenblick, als er den Schädel in mein Gesicht rammen wollte.
    Der Aufprall der Kugel warf ihn zurück.
    Zwar hatte er den Schädel schon losgelassen, nur veränderte sich jetzt seine Richtung. Der Totenkopf flog an mir vorbei und prallte irgendwo auf. Der Schrei, den Osgood ausstieß, bestand aus einer Mischung aus Wut, Hass und Schmerz.
    Taumelnd stolperte er zurück, fiel zu Boden und hielt sich die getroffene Stelle.
    Es war der rechte Oberschenkel, in den mein geweihtes Silbergeschoss hineingejagt war. Ich hatte ihn nicht töten wollen. Dieser Mann sollte vor ein Gericht gestellt werden.
    Als ich mich umdrehte und aufstehen wollte, kam mir der Regen plötzlich schwer vor, der auf meinen Körper prasselte wie sanfte Hammerschläge. Ich kam kaum hoch, passierte den Verletzten schwankend und kümmerte mich um das Mädchen.
    Es lag in einer Pfütze. So bleich, durchsichtig und glasig - und auch tot.
    Der Regen hatte das Blut fortgeschwemmt. Ich schloss Violettas Augen und hätte heulen können, so beschissen fühlte ich mich. Jemand beobachtete mich.
    Es war Osgood, der mich anstarrte und es auch nicht bleiben ließ, als ich mich umgedreht hatte.
    Ich ging an ihm vorbei, suchte den Schädel, zerstörte ihn mit meinem Kreuz, sodass Staub zurückblieb, den der Regen in den feuchten Friedhofsboden spülte.
    Dann schaute ich mir das Grab an.
    Dämonenblut und Wasser hatten sich miteinander vermischt. Cynthias Knochen schwammen noch auf der Oberfläche wie letzte Erinnerungen an einen grauenhaften Fall.
    Mit schleppenden Schritten ging ich zum Haus hinüber. »Ich werde Ihnen einen Arzt kommen lassen, Osgood.«
    Er lachte mich nur aus und schrie mir noch nach, dass ich mich zum Teufel scheren sollte.
    Das wiederum überließ ich gern anderen, denn ich hatte vor, noch einige Zeit auf dieser Welt zu bleiben…
    ENDE
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