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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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ihr Gegner.
    In seinem Rücken schlich sie näher, behielt auch die Kugel im Auge, die dicht unter der Decke schwebte.
    Aber Casinius war schlauer. Der nach hinten geführte Rundschlag mit der linken Hand erwischte Jane Collins zwar nicht voll, reichte aber aus, um sie stolpern zu lassen.
    Sie fiel über Ritchie, war abgelenkt und bekam deshalb nicht mit, dass es Casinius gelang, die Kugel zu schnappen. Diesmal hatte er beide Hände genommen und ihr keine Chance gelassen.
    Sein Triumphgebrüll mischte sich mit den gedanklichen Schrei der beiden weißen Hexengeister.
    Jane hörte beide, ihr Kopf schien zerspringen zu wollen, so laut und grell waren die Rufe gewesen.
    Dazu die Worte, in denen all die Verzweiflung lag, die ihre »Schwestern« spürten. »Zu spät, es ist zu spät! Er hat es geschafft! Seine Welt wird Bestand haben. Das Höllenfeuer hat gesiegt!«
    Und Casinius lachte, als er sich umdrehte, die Arme vorgestreckt hielt und die Kugel dabei mit beiden Händen umschloss. Durch die Lücken der gespreizten Finger schimmerte es golden, und der Blick aus den kalten, leicht rötlichen Augen strahlte einen wahnsinnigen Triumph ab.
    »Ich habe sie. Ich habe sie bekommen, und ich werde sie nie mehr hergeben!«
    Jane schwieg. Nicht aber Ritchie. »Ja, er hat Recht. Jetzt hat er es geschafft. Wir haben verloren.«
    Jane schaute nur den Dämon an. Dem Eingang der Hölle wandte sie den Rücken zu. »Ja, du hast sie. Und wie geht es weiter? Los, rede! Was geschieht jetzt?«
    »Ich werde die verfluchte Kugel zerquetschen und damit auch den Geist der beiden Hexenschwestern ausschalten. Sie werden mich hier nicht mehr stören können. Ich kann in Ruhe aufbauen und dieser Welt immer mehr Menschen zuführen.«
    »Das tut er wirklich!«, schrie Ritchie. »Verdammt, ich kenne ihn. Er ist ein Scheusal, das keine Rücksicht kennt. Schon bei meiner Mutter habe ich das erlebt!«
    Jane Collins fühlte sich in diesen schrecklich langen Augenblicken so furchtbar hilflos. Sie konnte nichts tun, nicht mit den bloßen Händen gegen ihn angehen, das wusste auch Casinius, und deshalb triumphierte er weiter.
    »Wenn ich die verdammte Kugel zerquetscht habe, wird das Feuer der Hölle aufflammen und alles vernichten, was sich gegen mich gestellt hat. Dich, Ritchie, und auch dich, du verdammte Hexe!«
    »Ich bin keine Hexe!«, erklärte Jane.
    Sie wollte ein Gespräch, denn damit konnte sie Zeit gewinnen.
    Er beugte sich etwas vor und nickte heftig. »Doch, du bist eine Hexe. Man hat dich zu Hilfe gerufen. Nur Hexen rufen andere Hexen herbei. Verstanden?«
    »Nein, ich war eine Hexe. Ich habe mal auf der Seite der Hölle gestanden, das ist aber vorbei!«
    »Oh!«, lachte er auf. »Ich danke dir, dass du es mir verraten hast. Das macht mich froh, verstehst du? Es ist einfach wunderbar. So wird der Teufel mir dankbar sein, dass ich es geschafft habe, eine Abtrünnige zu bestrafen.«
    »Tu es endlich, Casinius!«, schrie Ritchie. Das Wort Vater wollte ihm bei dieser Gestalt nicht über die Lippen. »Verdammt, tu es! Ich will sehen, wie du es machst.«
    »Kannst du, kannst du…«
    Jane und Ritchie sahen, dass er die Kugel zwischen seinen Handflächen zerquetschen würde. Es waren schon erste Anzeichen davon zu sehen, denn zwischen den Fingerlücken quoll heller Rauch empor.
    Aber er machte nicht weiter. Sein Gesicht hatte einen starren Ausdruck angenommen, die Augen begannen sich zu bewegen. Er schaute an Jane Collins vorbei nach vorn und schien dort etwas zu sehen, was Ritchie und Jane noch nicht wahrgenommen hatten, weil sie in die andere Richtung schauten.
    Jane Collins riskierte es. Casinius tat nichts, als sie sich auf der Stelle umdrehte.
    Sie schaute zurück, wo sich im Hintergrund das offene Tor abmalte, dass in diese Welt führte.
    Und dort, bereits in dieser Dimension, sah sie eine bekannte Gestalt, die auch der andere entdeckt haben musste.
    Es war John Sinclair!
    ***
    Um sicherzugehen, hatte ich Elfriede mit einer Handschelle gefesselt, dann keine Zeit mehr verloren und diese unheimliche Welt betreten.
    Meine erste Überraschung war schnell vorbei, denn ich prägte mir die Szenerie genau ein. Der Rauch, die Treppe, die Höhle dahinter und die drei Personen.
    Eine furchtbare Gestalt, ein junger Mann in dunkler Kleidung und Jane Collins.
    Nackt war sie, aber damit hatte ich seit der Entdeckung ihrer Kleidung gerechnet. Nur den eigentlichen Grund kannte ich nicht. Das war auch egal, denn diese gelblich schimmernde Gestalt machte mir
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