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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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hasserfüllt oder einfach nur ängstlich klang.
    »Kommen Sie endlich. Oder wollen Sie sterben?«
    Als Antwort spie sie aus. Mir war es egal, sie hatte mich nicht getroffen. Unterstützung erhielt ich von ihrer Seite nicht, vielleicht machte sie sich bewusst schwer, jedenfalls ließ ich nicht los und schaffte sie wieder auf die sichere Plattform, wo sie sich hinlegte, zur Seite rollte, danach auf den Rücken und mich von unten her anstarrte.
    Ich stand über ihr und nickte. »Sie brauchen mir nicht zu Füßen liegen. Kommen Sie hoch!«
    »Verfluchter…«
    »Kommen Sie schon!«
    Es hatte ein Klang in meiner Stimme gelegen, der ihr sagte, dass es besser war, meiner Aufforderung zu folgen. Sehr langsam und dabei keuchend stand sie auf, ging einen Schritt zur Seite und bewegte den Kopf, als suchte sie etwas.
    »Keine Chance, Elfriede, die Astra werden Sie nicht finden. Ich habe sie weggestoßen!«
    Sie bewegte erst einige Male ihren Mund, bevor sie anfing zu sprechen.
    »Eine Kugel wäre gnädiger gewesen als das, was Sie erwartet, Mann. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Sie rückte von mir weg, als ich näher auf sie zuging.
    »So, Elfriede, stehen Sie auf. Ich will von Ihnen wissen, wie und wo es weitergeht. Was ist mit der blonden Frau?«
    »Sie war hier.«
    »Also doch. Warum haben Sie das nicht vorher gesagt?«
    Vom Boden her lachte mich die Person aus. »Jetzt kann ich es zugeben. Sie ist tot! Als sie mich zum ersten Mal fragten, da lebte sie noch. Aber nun ist es vorbei!«
    Der Wutanfall überschüttete mich wie heiße Lava. Ich stürzte vor und packte sie. Ruckartig zerrte ich sie in die Höhe, bis sie auf den Beinen stand.
    Sie zitterte in meinem Griff, und ich starrte in ihr Gesicht.
    »Nun bist du fertig - oder?«, zischte sie.
    »Wer sagt, dass sie tot ist? Wer?«
    »Ich weiß es, verdammt. Ja, ich weiß es genau. Und halten Sie sich da heraus!«
    »Wo ist sie hin?« Mein Wutanfall war vorbei. Ich gab mich wieder cool.
    »Zu ihm ist sie gegangen. In seine Welt, wo das Feuer der Hölle lodert. Dort wartete er auf sie.«
    »Sein Name?«
    »Casinius. Er ist derjenige, der das Tor geöffnet hat, das sich hier befindet. Lange hat er gesucht, es endlich gefunden und nun aufgestoßen. Es ist ihm gelungen, die andere Welt zu betreten. Er hat es mir gesagt, und ich glaube ihm.«
    »Okay, wo finde ich das Tor?«
    »Du willst…«
    »Wo?«
    Sie lächelte und grinste zugleich. Dabei sah es aus, als würde die untere Gesichtshälfte aus einer Gummimaske bestehen. Diese Person wusste genau, was sie sagte und tat. »Weißt du, was schlimmer als der Tod ist?«, fragte sie. »Weißt du das?«
    »Es gibt einige Antworten darauf, aber die erspare ich mir.«
    »Dann will ich es dir sagen. Wenn man ihn zum Feind hat. Das ist schlimmer als der Tod.«
    »Kann sein, aber ich liebe nun mal meine Feinde. Besonders dann, wenn ich sie kenne. Und Casinius will ich kennen lernen, mit Ihrer Hilfe. Sie werden mir den Weg zeigen.«
    Elfriede schaute mich an, als müsste sie erst noch überlegen. Dann meinte sie leise: »Nun ja, er freut sich immer, wenn seine Welt Nachschub bekommt. Er wird bestimmt begeistert sein.«
    »Und ich bin es auch.« Ich war nur froh, dass sie mein Kreuz nicht erwähnt hatte. Wenn sie genau Bescheid wusste, wie der Hase lief, dann musste sie auch meinem Kreuz ein gewisses Misstrauen entgegenbringen. Aber daran dachte sie nicht, was mir natürlich recht war.
    Ihr Nicken bedeutete Zustimmung. »Ja, ich werde dir den Weg zeigen. Du bekommst die Chance, von einer Welt in die andere zu schreiten. Hast du schon einmal Dimensionsgrenzen überwunden, Sinclair?«
    »Ich kenne mich aus.«
    »Dann ist alles klar.« Sie winkte mit dem Zeigefinger. »Los, Freundchen, komm mit mir! Ich will dir die andere Welt zeigen. Casinius wartet.«
    Noch immer sehr misstrauisch, ließ ich sie vorgehen. Elfriede blickte sich nicht einmal nach mir um, als sie sich auf den Weg machte. Den Kopf hatte sie zwischen die Schultern gezogen, manchmal kicherte sie auch, und wir mussten die aufgebaute Henkerszene umschreiten.
    Eine Holzwand stoppte uns. Sie war so aufgestellt, dass die Besucher an ihr vorbeigehen mussten, um wieder zur Treppe zu gelangen.
    Vor der Holzwand blieb Elfriede stehen, was mich wunderte, denn ich fragte: »Ist hier…?«
    »Lass dich überraschen!«
    Es war zu dunkel, um die Tür sehen zu können, die in die Wand eingelassen worden war.
    Elfriede öffnete sie. Zuerst sehr langsam, dann mit einem heftigen Ruck.
    »Da ist
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