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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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es!«, schrie sie und hatte nicht Unrecht, denn mein Blick fiel nicht gegen eine Mauer, sondern auf eine in sich zitternde Öffnung, die den Zugang zur anderen Welt darstellte.
    Eine Welt, in der das Grauen heimisch war…
    ***
    Auf keinen Fall wollte Jane Collins die Kugel aus der Hand geben, denn sie war ihre letzte Chance.
    Sie hatte sich bisher den Regeln gebeugt, war unbekleidet in die Dimension des Schreckens hineingetreten und wollte sich nicht ihrer letzten Waffe berauben lassen.
    Die Pranke des Veränderten kam ihr wie eine gespreizte Gummihand vor, als sie auf Jane zuschoss.
    Blitzschnell duckte sich die Detektivin, tauchte zur Seite und entging dem Schlag.
    Aber da war die Zweite. Und sie wickelte sich förmlich in Höhe der Waden zwischen ihre Beine.
    Jane sah sich fallen. Es kam ihr wie zeitverzögert vor. Durch ihren Kopf schossen die wütenden Gedanken wie Blitze. Dann erfolgte der Aufprall, gerade noch auszuhalten.
    Und Casinius griff zu. Jane ekelte sich vor der Berührung seiner Hand, als sie ihren Rücken hochkroch und die Schulter erreichte, wo sie liegen blieb.
    Den rechten Arm hielt Jane angewinkelt. Die Hand und damit auch die goldene Kugel hatte sie unter sich begraben. Auf keinen Fall durfte sie in den Besitz des Dämons gelangen.
    Ritchie griff nicht mehr ein. Er hatte erkannt, dass die Chancen gleich null waren.
    Sekunden verstrichen. Der Druck nahm zu. Jane merkte, dass sich der Dämon neben ihr bewegte.
    Wenig später legte sich eine Masse aus Fleisch, Knochen und Muskeln auf ihren nackten Rücken, und sie hörte auch die fast schlürfende Stimme.
    »Du wirst mir die verdammte Kugel geben. Du wirst sie mir sofort geben, sonst zerreiße ich dich!«
    »Nein«, keuchte Jane, »nein…«
    Casinius machte kurzen Prozess. Sie spürte auch die andere Klaue an ihren Körper, ebenfalls an der rechten Seite, und einen Moment später wuchtete der Dämon sie herum.
    Es war nichts da, wo sich Jane hätte festklammern können. Sie musste dem Druck der Hand folgen und konnte nicht vermeiden, dass sie nackt und völlig hilflos auf dem Rücken lag und die monströse Gestalt vor ihr kniete.
    Nur die Kugel hielt sie fest, aber sie konnte sie nirgendwo mehr verstecken, was auch Casinius wusste, denn er lachte ihr fauchend ins Gesicht. Sein Gesicht sah sie aus der Nähe und empfand einen regelrechten Ekel davor. Sie schüttelte sich und hörte das Flüstern. »Die Kugel! Ich will sie haben. Gib sie her!«
    »Nein, ich werde sie behalten, sie gehört mir!«
    »Ich zeige dir, was dir gehört, verdammtes Hexenweib! Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.«
    Sofort griff er zu und packte Janes rechtes Handgelenk. Er drückte so hart zu, dass Jane keine andere Wahl blieb, als die Finger zu strecken und ihm die Kugel zu präsentieren.
    »Da ist sie!«, schrie er und wollte zufassen.
    Seine Hand stieß gegen die der Jane Collins, aber die Kugel bekam er nicht. Sie hatte sich selbstständig gemacht und rollte wie eine Billardkugel durch die Höhle.
    Casinius saß wie erstarrt. Damit hatte er nicht gerechnet, Jane Collins auch nicht, wenn sie ehrlich war, aber sie erfasste die Lage schneller als der Dämon, denn auf der Oberfläche der goldenen Kugel schimmerten die Gesichter der beiden weißen Hexen, deren Geister darin gefangen waren.
    Dank ihrer magischen Kraft hatten sie es geschafft, der Kugel in Bewegung zu setzen. Sie flog durch die Luft, als würde sie von einem Motor angetrieben, und es sah beinahe lächerlich aus, wie Casinius versuchte, sie zu fassen, aber immer wieder ins Leere griff. Die Kugel war einfach zu schnell für ihn.
    Ritchie fing an zu lachen, als er sah, wie sein »Vater« in die Höhe schnellte und sich nicht mehr um Jane kümmerte.
    »Er darf sie nicht bekommen!«, schrie er. »Er darf sie nicht haben! Dann ist alles aus!«
    Doch Casinius gehörte nicht zu den Menschen, die so schnell aufgaben. Er war flink, gewandt, er wusste genau, wie er handeln musste, und er hatte zwei Hände.
    Von beiden Seiten versuchte er, die goldene Kugel einzufangen, die innerhalb des Tunnels wie ein heller Planet wirkte, der durch das All raste.
    Jane hatte sich erhoben. Sie hörte die Stimmen der beiden weißen Hexen, die angstvoll klangen, weniger auf ihr persönliches Schicksal bezogen als auf die Zukunft.
    »Wenn er uns vernichtet, wird diese Welt immer Bestand haben, weil sie durch das magische Feuer gehalten wird…«
    Diese Worte rüttelten Jane auf. Sie musste etwas unternehmen und schneller sein als
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