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0635 - Der achtarmige Tod

0635 - Der achtarmige Tod

Titel: 0635 - Der achtarmige Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie intensiv sie sich wehrte. Sie schaffte es sogar mehrmals, ihn zu verletzen.
    Da begriff der Gestaltwandler, daß er sie alle erheblich unterschätzt hatte. Die Feinde kannten sich bestens mit Magie aus, und sie besaßen überlegene Waffen. Sie waren nicht wie die Ureinwohner dieses Kontinents, die man leicht einschüchtern konnte. Es war ein Fehler gewesen, sich mit den Hellhäutigen einzulassen.
    Besser wäre es gewesen, ihnen völlig aus dem Weg zu gehen…
    Aber dafür war es nun zu spät.
    Der Gestaltwandler ahnte, daß er seinem Verbündeten nicht mehr helfen konnte. Er konnte nur noch versuchen, zu fliehen.
    Aber als er sich aufraffte, um zu verschwinden, tauchte unmittelbar vor ihm einer seiner Gegner auf.
    ***
    Zamorra sah sich um. Er konnte niemanden mehr an der Wasseroberfläche erkennen. Hatte das Ungeheuer sie mit sich nach unten gerissen?
    Das flackernde, unstete Leuchten, das von seinem Amulett ausging, half ihm unter Wasser auch nicht weiter. Es drang nicht tief genug vor.
    Er selbst war aus dem Griff des Kraken entlassen worden!
    Warum dann nicht auch die anderen?
    Zamorra holte tief Luft und tauchte. Er bewegte sich unter Wasser, suchte. Plötzlich fand er Nicole. Sie hing zum Teil in der Maulöffnung des Kraken. Er zerrte sie heraus und stieß sich ab, kam wieder an die Oberfläche. Er bemühte sich, ihren Kopf über Wasser zu halten, erreichte den Sims und wuchtete sie unter Aufbietung aller Kräfte hinauf. Dann kletterte er selbst hinauf.
    Von deDigue konnte er immer noch nichts entdecken, auch nicht, als er nach ihm rief.
    Aber der Mann konnte nicht tot sein. Schließlich lebte er ja noch im Jahr 1998, und sein Eingreifen in diese Aktion war sicher nicht allein durch Zamorra veranlaßt worden. DeDigue war von sich aus aktiv geworden!
    Hatte er nicht angedeutet, ebenfalls hinter dem Tiermenschen, dem Wer-Wesen, her zu sein? Also hatte seine Aktion nicht unbedingt etwas mit Zamorras Zeitreise zu tun.
    Deshalb vergeudete Zamorra jetzt keine Zeit menr damit, nach deDigue zu suchen. Es war wichtiger, so schnell wie möglich etwas für Nicole zu tun.
    Sie war ohne Besinnung, aber das immer noch glimmende Flackerlicht des Amuletts zeigte ihm, daß sie nicht verletzt war. Der Krake hatte es wohl nicht mehr geschafft, zuzubeißen.
    Zamorra begann mit Wiederbelebungsmaßnahmen.
    Nach einer Weile begann sie krampfhaft zu husten, spuckte Wasser aus und öffnete dann schließlich die Augen.
    Zamorra lächelte.
    »Alles in Ordnung«, sagte er leise. »Du bist in Sicherheit. Der Krake ist tot.«
    Sie entspannte sich, wurde aber sofort vom nächsten Hustenkrampf durchgeschüttelt.
    »Nichts ist in Ordnung«, keuchte sie. »Mein Blaster ist weg!«
    Mit dieser Äußerung konnte Zamorra nicht viel anfangen; er nahm an, daß sie die Waffe verloren hatte. Aber wenn sie schon wieder an solche Kleinigkeiten denken konnte, war mit ihr wirklich alles in Ordnung.
    Aber wo, zum Teufel, steckte deDigue?
    Es war der Augenblick, in dem Zamorra spürte, wie er jäh an Substanz verlor!
    ***
    Das Para-Mädchen spürte, wie die Kräfte schwanden. Die dämonische Magie, die sie dem Wer-Wesen abgesaugt hatte, wurden rasend schnell abgebaut. Aber sie wußte, daß das besser war, als würde Zamorra die Kraft verlieren.
    Der Mann, der sich hier Robert deDigue nannte und im Jahr 1998 Robert Tendyke hieß, hatte zwar den Fehler in dem dämonischen Teleportzauber durchschaut und korrigiert, aber dennoch war diese Art von Magie für Menschen nicht geschaffen.
    Einerseits lieferte Merlins Stern Energie und lenkte das Geschehen -was wohl bedeutete, daß es für andere Dinge jetzt nicht zu benutzen war.
    Andererseits setzte Eva die Energie des Dämons ein, um von ihrer Seite her für den Ausgleich zu sorgen und die Verbindung stabil zu halten.
    Aber sie würde es nicht mehr lange können. Die Energie erschöpfte sich rasch. Wenn Zamorra und Tendyke nicht bald mit Nicole zurückkehrten, dann…
    Eva schloß die Augen.
    Sie begann sich davor zu fürchten, und sie wußte doch, daß sie nichts dagegen unternehmen konnte…
    ***
    Zamorra stöhnte auf. Kam es jetzt doch zu dem gleichen Effekt wie bei seinem damaligen Versuch? Setzte der Auflösungsprozeß bereits ein?
    Aber diesmal war es noch anders. Ein eigenartiges Ziehen und Zerren kam hinzu. Die düstere Umgebung begann zu verschwimmen.
    Er griff nach Nicole, hielt sie fest. Er merkte, wie er zurückgeholt wurde auf die Lichtung. Nein, dachte er. Ich kann doch Rob nicht hier allein
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