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0635 - Der achtarmige Tod

0635 - Der achtarmige Tod

Titel: 0635 - Der achtarmige Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lassen! Ich…
    Da war es schon vorbei.
    Zusammen mit Nicole kauerte er auf der Lichtung, halb über seine Gefährtin gebeugt.
    »Oh!« entfuhr es Hercule, der die Hände vor die Augen legte und sich verschämt wegdrehte.
    »Bursche!« rief Don Cristofero den Gnom an. »Wird Er wohl sofort Seine gierigen Blicke von der Demoiselle abwenden!« Er selbst sah durchaus interessiert zu Nicole hinüber.
    Die erinnerte sich daran, daß sie ihren Rock ja abgestreift und eine Hälfte zum Feuermachen verwendet hatte - die andere Hälfte lag immer noch irgendwo in dem Kanal. Ansonsten trug sie neben Samtjäckchen und Bluse nur noch das leinene Untergewand, stilgerecht für diese Epoche geschneidert. Für die Männer in diesem Jahrhundert immerhin eine größere Sensation, als hätte sie sich in der Gegenwart textilfrei mitten auf einer belebten Ampelkreuzung gezeigt.
    Zamorra sah zu Eva. Sie lächelte vage. Zugleich registrierte Zamorra, daß das Flackern des Amuletts aufhörte, und er sah auch, wie sich die in den Boden geritzten magischen Zeichen verwischten.
    »Wo ist deDigue?« stieß er hervor.
    Der tauchte im gleichen Moment neben ihm aus dem Nichts auf, so durchnäßt wie Zamorra und Nicole, und er hielt in der linken Hand ein langes Messer, an dem schwarzes Dämonenblut klebte.
    In der rechten hielt er den abgetrennten Kopf des Wer-Wesens.
    »Der war auch in dem Kanal«, sagt er trocken und ließ den Kopf achtlos fallen. »Wollte doch glatt verschwinden. Aber ich schwamm ihn unter Wasser an, packte ihn mir und… der wird nun niemandem mehr Schaden zufügen.«
    Hercule stöhnte auf.
    »Das ist… das ist… jetzt weiß ich es wieder«, keuchte er. »Diese Kreatur hat mich überfallen und angegriffen… deshalb bin ich dann davongelaufen… ich war vom Teufel besessen! Von diesem Teufel…«
    »Eher von einer Art Werwolf-Keim infiziert«, brummte deDigue. »Genauer gesagt, Wer-Puma. Sieht so aus, als wäre mit seinem Tod auch der Einfluß auf den guten Monsieur Hercule geschwunden, nicht wahr? Na, Monsieur Zamorra, wie haben wir das gemacht?«
    »Perfekt«, sagte Zamorra und half Nicole auf die Beine. Dann sah er Eva an.
    »Das wäre jetzt die Gelegenheit, zu tun, weshalb wir hergekommen sind, oder?«
    Eva nickte stumm. Sie streckte die Hände aus.
    »Schnell«, flüsterte sie dann. »Schnell… beeilt euch!«
    »Was müssen wir denn jetzt noch tun?« fragte Zamorra verblüfft.
    »Meine Hände fassen!« verlangte Eva. »Nur ihr zwei, du und Nicole! Und Du mußt Merlins Zeitring wieder benutzen. Jetzt, sofort!«
    Zamorra nickte.
    »Sieht so aus, als würde das ein sehr schneller und schmerzloser Abschied.« Er nickte deDigue, Don Cristofero und dem Gnom zu. »Vertragt euch, ja?« Dann drehte er den Zeitring, während Eva nach seinem Arm faßte. Dazu zitierte er Merlins Machtspruch:
    »Anal'h natrac'h - ut vas bethat -doc'h nyell yenn vvé…«
    Und die Reise zurück in die Gegenwart begann.
    ***
    Und endete wieder auf der Lichtung -aber ohne Eva!
    Sie befand sich nicht mehr bei ihnen.
    »Verdammt!« entfuhr es Zamorra. »Was zum Teufel ist denn jetzt wieder schiefgegangen? Hat der Gnom schon wieder Mist gebaut?«
    Nicole trat ein paar Schritte zurück.
    »Nein«, sagte sie leise. »Eva hat es nicht geschafft.«
    »Was soll das heißen? Was weißt du darüber?«
    »Nicht viel. In dem Moment, als du den Zauberspruch benutzt hast, konnte ich ein werig von ihren Gedanken auffangen. Sie wußte es, obgleich sie ursprünglich nicht damit gerechnet hatte. Aber sie konnte nicht mit uns zurück. Ihre Kraft reichte dazu nicht mehr. Die Zeitkreise sind geschlossen, aber Eva befindet sich jetzt in der Vergangenheit. Die Sache mit dem Teleport-Zauber des Wer-Wesens hat sie zuviel Energie gekostet. Sie hat Rob und dich unterstützt, wußtest du das? Ohne Eva wäre es euch vielleicht so ergangen wie uns beiden in Zarkahrs Versteck.«
    Zamorra schluckte.
    »Das ist doch wohl nicht wahr!«
    »Es ist wahr«, bekräftigte Nicole. »Das ist das, was ich aus ihren Gedankenbildern entnehmen konnte. Danach wurden wir getrennt.«
    Zamorra schloß die Augen. Es gab keinen Grund, zu zweifeln. Was Nicole ihm in mehreren langen Sätzen mitgeteilt hatte, konnte sie innerhalb eines Sekundenbruchteils als komplexes Gesamtbild in Evas Bewußtsein aufgenommen haben. Telepathische Unterhaltung beruht auf anderen Grundbedingungen als die per Stimme.
    »Wir müssen sie zurückholen«, drängte Zamorra und tastete wieder nach dem Zeitring.
    »Warte«, bat
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