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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill
Autoren: Jason Dark
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erlebt.
    »Nein, nein!« Henderson blieb. »Wir bekommen noch die Ausweise zurück und auch die Waffen.«
    »Tatsächlich, Sir?«
    Der Superintendent nickte.
    Ich hätte ihnen am liebsten gegen die Schädel geklopft, was leider nicht möglich war. Sie steckten ihre Kanonen ein und verschwanden endgültig. Uns ließen sie zurück, und wir erstickten fast an unserer Wut.
    »Setzen Sie sich«, sagte Sir James.
    Das hatten wir nötig. Ich fühlte mich niedergeschlagen, um die Früchte einer harten Arbeit betrogen, was man Suko ebenfalls sehr deutlich anmerkte, denn er schüttelte den Kopf, hob die Schultern und meinte leise:
    »Ich begreife es nicht.«
    »Tut mir leid«, murmelte Sir James.
    »Ist das alles?« fragte ich.
    »Im Prinzip ja!«
    Ich wäre fast in die Höhe gesprungen, tat es aber nicht, sondern beugte mich nur vor. »Sir, ich will nicht meckern, ich will Sie auch nicht kritisieren, aber wer stoppt uns? Wer hat überhaupt die Macht, uns hier in den Hintern treten und uns ein Disziplinarverfahren an den Hals hängen zu können?«
    »Das vergessen Sie mal.«
    »Okay, aber meine Frage bleibt.«
    »Der Druck kommt von ganz oben. Downing Street. Eine Eiserne Lady hat ein eisernes Wort gesprochen.«
    »Sie?«
    »Leider.«
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte ich. »Was sollte sie denn für ein Interesse daran haben, dass wir den Fall nicht weiterverfolgen? Was, zum Henker?«
    »Kein Interesse, John.«
    »Und trotzdem hat sie uns gestoppt. Das finde ich ja irre, das ist ja schon…« Mir fehlten einfach die Worte. Suko übernahm die nächste Frage. »Hat die Eiserne Lady möglicherweise Druck bekommen?«
    »Ja.«
    »Aus den Staaten?«
    »Es sieht so aus.«
    »Und auch von ganz oben.« Sir James nahm einen Schluck von seinem kohlensäurefreien Magenwasser. Als er das Glas abstellte, gab er die Antwort. »So ist es gewesen, meine Herren.«
    »Das Weiße Haus?«
    »Sie haben recht, John. Uns zu stoppen, muss den Amerikanern echt am Herzen liegen. Ich kann Ihnen leider auch nicht mehr sagen, aber wir müssen es eben akzeptieren, so leid es mir tut. Wir sind zwar ein eigenständiges Land, doch irgendwo haben die Mächte jenseits des Atlantiks noch einen großen Einfluss.«
    »Das haben wir bemerkt, Sir.«
    »Ich kenne den wahren Grund auch nicht«, sagte Sir James. »Natürlich habe ich nachgefragt und nicht einmal Antworten bekommen. Ich kann mich da nur auf mein Gefühl verlassen.«
    »Was sagt das Ihnen?«
    »Dass die Amerikaner in einer Sache mit drinhingen, die nicht nur hochbrisant, auch hochpolitisch ist.«
    »Und magisch«, meinte Suko.
    »Das ebenfalls.«
    Er fuhr fort. »Das wird auch Slane gewusst haben. Er hat die Gefahr erkannt, wollte uns aber nicht direkt benachrichtigen, möglicherweise fühlte er sich beobachtet, ging auf Bill Conolly zu, von dem er wusste, dass er mit uns befreundet ist.«
    »Alles richtig.«
    »Dann zwang man Slane zum Selbstmord, als die Sache auffiel.«
    »Stimmt.«
    Ich hob die Schultern. »Leider wissen wir nicht, wer oder was dahintersteckt. Bill befindet sich in Schottland, hat nichts von sich hören lassen, aber Sie, Sir James, versprachen uns, sich mit Lady Kassandra in Verbindung zu setzen, damit sie ihre alten Beziehungen spielen lässt.«
    »Das habe ich auch getan.« Sir James stemmte seine Brille wieder zurück. »Es ist nichts dabei herausgekommen. Sie hat kein Motiv gefunden, was die Amerikaner zu einem derartigen Handeln hätte zwingen können. Es ist alles in der Schwebe. Sie konnte mir nicht helfen. Sie und Suko müssen in einer Suppe herumgerührt haben, die den Amis sauer aufstößt. Ich nehme an, dass Dinge ans Tageslicht kommen werden, die ihnen nicht besonders in den Kram passen.«
    »Das meine ich auch.« Ich lächelte plötzlich. »Sir, Sie haben so gesprochen, als hätten Sie sich dazu entschlossen, weiter zu machen. Stimmt das?«
    Unser Chef lächelte maliziös. »Haben wir schon jemals gekniffen, John? Haben wir das?«
    »Na bitte.«
    Suko rieb seine Hände, fragte dann. »Was aber wird geschehen, wenn die Amis herausbekommen, dass wir trotz allem mitmischen?«
    »Sie dürfen sich nicht erwischen lassen. Wenn man mich fragt, habe ich Sie beide vom Dienst suspendiert. Ich kann auch sagen, dass ich Sie in Urlaub geschickt habe. Ich weiß offiziell nicht, wo Sie sich in den nächsten Tagen auf halten werden.«
    »Ja«, murmelte ich. »Schottland ist ein sehr großes Land. Zudem leben meine Eltern dort.«
    Sir James lächelte. »Sie sollten Ihnen wirklich
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