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0632 - Sparks jagt den Vampir

0632 - Sparks jagt den Vampir

Titel: 0632 - Sparks jagt den Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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umgebracht hättest, dann hättest du jetzt niemanden, der dich beschützt und dir bei deiner Vampirjagd hilft«, erklärte Fooly. »Also war es absolut kein Fehler.«
    »Aber es wäre jetzt einer, den Vampir entkommen zu lassen! Wir sollten das später weiterspielen.« Er prägte sich die Stellung der Figuren ein und eilte dann die Treppe hinauf.
    Fooly folgte ihm vorwurfsvoll schnaufend.
    ***
    Peadar, der seelenhungrige Dämon, hatte sich über die Leute aus Glenstairs hermachen wollen, die der Burg entgegenstürmten. Aber irgendwas stimmte nicht. Es waren viel mehr, als sie eigentlich hätten sein sollen. Wenigstens doppelt so viele…
    Verwirrt blieb er stehen und betrachtete sie eingehend. Aber ihre Anzahl schwankte ständig.
    Er selbst schwankte auch.
    Vielleicht hatte er sich, ehe er über den Lord herfiel, doch etwas zuviel Mut angetrunken. Das rächte sich jetzt.
    Doppelt.
    Sie strebten auseinander, flohen in Richtung Moor.
    Der Dämon folgte ihnen. Sein Hunger war immer noch gewaltig. Aber jedesmal, wenn er glaubte, einen der Menschen erwischen zu können, löste der sich unter seinen Pranken seltsamerweise in Luft auf.
    Als Peadar feststellte, daß er sich bereits mitten im Moor befand, war es für ihn zu spät.
    Der weiche Morastboden gab unter ihm nach. Er begann zu versinken und gesellte sich zu all den anderen Moorleichen, deren Seelen er im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte verschlungen hatte.
    Die Männer aus dem Dorf ahnten nicht einmal, daß sie einen betrunkenen Dämon versenkt hatten. Sie waren nur heilfroh, selbst mit dem Leben davongekommen zu sein. Dabei waren sie selbst ja auch alle nicht mehr so ganz nüchtern.
    Die Lust, den Verräter Rowen zu verfolgen, hatten sie inzwischen weitgehend verloren. Der war zur Burg geflohen. Laird u'Coulluigh Mac Abros, der siebzehnte Earl of Glenstairs, würde schon wissen, wie er mit ihm umzuspringen hatte.
    Also kehrten sie ins Dorf zurück.
    Sie hatten immerhin getan, was sie konnten.
    ***
    Der Vampir ahnte, daß sein Ablenkungsmanöver nicht auf Dauer funktionieren würde. Schon bald würden seine Verfolger ihn verfolgen. Also mußte er etwas dagegen tun.
    Dafür hatte er das zweite Schachspiel mitgenommen; jenes, das in seinem Verlies der Dämon benutzt hatte, wenn sie bisweilen mit Hilfe der sheldrake'schen morphogenetischen Felder gegeneinander spielten.
    Dort, wo der zur Kellertreppe führende Korridor auf den Eingangsbereich traf, baute der Vampir das Spiel auf. Er wählte diesmal eine andere verzwickte Konstellation, die auch gewieften Schachprofis Kopfzerbrechen machen mußte. Das würde seine Verfolger weiter aufhalten.
    Der Vampir richtete sich wieder auf und drehte sich um.
    »Schachmatt, mein Bester«, sagte Laird u'Coulluigh Mac Abros, der siebzehnte Earl of Glenstairs.
    Der Vampir schrak zusammen. Entgeistert starrte er seinen Langzeit-Gastgeber an.
    »Wie meinen, Sir?« stieß er hervor.
    »Du bist erledigt, Flederratte«, sagte der siebzehnte Earl of Glenstairs.
    Er hob einen Hammer und einen Eichenpflock.
    »Warten Sie, Sir u'Coulluigh«, ächzte der Vampir. »Wir können uns doch sicher gütlich einigen, nicht wahr?«
    »Über all die Jahre hast du da unten gehaust, ohne auch nur einen Penny Miete zu bezahlen«, sagte der Lord. »Über all die Jahre hast du ständig so laut randaliert, daß du Sir Peadar immer wieder aufgeweckt hast. Was ist die Folge? Er ist schließlich ausgebrochen. Das ist deine Schuld, Flederratte. Und jetzt treibe ich diese Schuld ein.«
    »Aber Sir u'Coulluigh«, keuchte der Blutsauger. »Sie verwechseln da bestimmt etwas. Ich bin doch…«
    »… jetzt fällig. Sogar überfällig. Oder baufällig. Such’s dir aus, Flederratte!«
    »Fledermaus, wenn ich bitten darf!« protestierte der Vampir. »Fledermaus, und Fledermäuse stehen unter Artenschutz !«
    »Ja, das hast du den Dorftrotteln so wunderschön eingeschärft und dafür gesorgt, daß sie sich zu Artenschützern erklärt haben. Aber ich bin der Ansicht, daß man den Artenschutz zuweilen auch gewaltig übertreibt.«
    »Sie verstehen das falsch, Sir. Sie machen sich strafbar, wenn Sie eine Fledermaus…«
    »Da ich dich umgetauft habe zur Flederratte, mache ich mich nicht strafbar«, sagte der Lord und trieb dem Vampir den Eichenpflock mit einem einzigen gewaltigen Hammerschlag tief ins untote Herz.
    ***
    »Ich fasse es einfach nicht«, knurrte Sparks verdrossen. »Da setzt man Himmel und Hölle in Bewegung, um diesen Vampir in Staub zu verwandeln,
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