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0632 - Sparks jagt den Vampir

0632 - Sparks jagt den Vampir

Titel: 0632 - Sparks jagt den Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erwies sich als kurzer Korridor. An dessen Ende knackte und splitterte Holz unter den Drachenfüßen; Überreste einer zertrümmerten Tür. Dahinter erkannte Sparks einen seltsamen Lichtschein und sah, wie Fooly eine Treppe hinunterstapfte.
    Wenig später waren sie unten und sahen im Feuerschein einen offenen, leeren Sarg, einen brennenden Sargdeckel, ein Loch in der Mauer und gähnende Finsternis dahinter - sowie ein Schachbrett und ringsum verstreute Figuren.
    »Barbarisch, so damit umzugehen«, brummte Sparks und begann, die Figuren auf dem Brett aufzustellen. »Wo ist eigentlich der Vampir?« fragte er beiläufig. »Das Monster wird ihn doch nicht etwa gefressen haben?«
    »Glaube ich nicht«, sagte der Drache. Zielsicher ging er auf das Loch in der Mauer und die dahinterliegende gähnende Finsternis zu. »Ich denke, der hat sich hier drin verkrochen.«
    »Woher willst du das wissen? Spürst du das wieder mit deiner Drachenmagie?«
    »Es ist eine logische Schlußfolgerung«, sagte Fooly und beugte sich durch das Loch. »Na, dann wollen wir doch mal ein bißchen Licht machen.«
    Er blies eine Feuerwolke in die Dunkelheit hinein.
    Worauf ein schriller Angstschrei erfolgte.
    ***
    Rowen stürmte auf den Schuppen zu, in dem Laird u'Coulluigh Mac Abros, der siebzehnte Earl of Glenstairs, seinen Whisky zu brennen pflegte, dieses Lebenswasser. So sehr Rowen auch eine Veränderung der herrschenden Verhältnisse angestrebt hatte, so sehr schockierte diese ihn nun. Wenn der Lord tatsächlich von dem Dämon aufgefressen worden war, dann würde es künftig kein Lebenswasser mehr geben. Denn das Patentrezept für diesen Whisky kannte eben nur der Lord.
    Rowen hoffte, daß es noch ein oder zwei Fäßchen gab. Die wollte er sich sichern. Dann war er Herr über die Langlebigkeit. Und er konnte eine Menge Geld mit dem verflixten Gesöff verdienen. Genug, um sich endlich ein etwas neueres Auto zu kaufen. Vielleicht einen VW-Golf oder einen VW-Rolls-Royce. Vom Kaufpreis her war der Unterschied sicher nur gering - beide Modelle waren viel zu teuer. Also lieber doch ein richtiges Auto, einen Jaguar zum Beispiel. Oder einen Kenworth W 900 Conventional. Oder einen Ford Ka. Dem wurden ja sogar mittlerweile Inline-Skates als Serienzubehör mitgeliefert - damit der Besitzer auch mobil war, wenn sein Gefährt den mechanischen Geist aufgab. Eine fantastische Mobilitätsgarantie.
    Rowen schwelgte noch in seinen Träumen, als hinter ihm eine toten bleiche Gestalt den Schuppen betrat.
    »McBill!« stieß Rowen erschrocken hervor.
    »Sie sind ein Verräter und Whiskydieb, Rowen«, sagte der Butler. »Sie haben die Wahl: entweder versinken Sie freiwillig im Moor, oder ich werde Sie erwürgen.«
    Rowen schluckte.
    »Freiwillig ins Moor? Niemals«, stieß er hervor.
    Da hob der Butler drohend die bandagierten Hände und kam auf Rowen zu…
    ***
    »Gut Freund, gut Freund«, keuchte der Vampir, als Fooly ihn aus dem dunklen Nebenraum hervorzerrte. »Seien Sie bitte vorsichtig. Mein Rüschenhemd ist gerade frisch gebügelt. Wenn Sie es bitte nicht so unachtsam zerknittern würden…«
    »Ah«, stellte Sparks vergnügt fest und erhob sich von dem Schachspiel. »Da isser ja. Und kein Gryf in der Nähe, der ihn mir abspenstig machen könnte. Dann wollen wir mal.« Er rieb sich die Hände und holte dann einen spitzen Eichenpflock und einen Hammer aus den Innentaschen seiner Jacke.
    »Äh, sind Sie sicher, daß Sie das wirklich tun wollen, Sir?« Der Vampir rollte wild mit den Augen.
    »Sehr sicher«, versicherte Sparks. »Wenn Sie die Güte hätten, nicht so wild herumzuzappeln…«
    »Halt, warten Sie«, ächzte der Vampir. »Da ist noch etwas.«
    »Ja, was denn jetzt noch?« knurrte der Königliche Geisterjäger. »Halten Sie endlich still und den Mund, damit ich auch die richtige Stelle erwische und…«
    »Sie sind Schachspieler, nicht wahr?« sprudelte der Vampir hektisch hervor. »Das habe ich gesehen, als Sie eben so andächtig die Figuren aufgestellt haben. Sehen Sie, ich habe da ein sehr kniffliges Problem, bei dem Sie mir vielleicht helfen können…«
    »Sie haben gleich überhaupt keine Probleme mehr«, versprach Sparks und setzte den Pfahl an.
    Der Vampir wand sich in Foolys Griff. »Es hat doch keine Eile«, ächzte er. »Ob Sie mich ein paar Minuten früher oder später pfählen, spielt doch keine Rolle! Nun warten Sie doch mal und hören Sie zu, guter Mann! Erfüllen Sie einem zum Tode Verurteilten doch bitte seinen letzten Wunsch!«
    »Da
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