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0632 - Sparks jagt den Vampir

0632 - Sparks jagt den Vampir

Titel: 0632 - Sparks jagt den Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fahren.«
    »Ich gebe Ihnen einen alkoholfreien Whisky«, bot der Wirt an, kehrte zur Theke zurück und schenkte neu ein. Saxon probierte - und hustete wild. »Das - das soll alkoholfrei sein?« keuchte er.
    »Na ja, ziemlich«, sagte McDunn. »Ist doch kaum was drin. Gerade mal neunzig oder einundneunzig Prozent.«
    »Und das nennen Sie alkoholfrei?« keuchte Derek.
    »Im Gegensatz zu dem hier«, McDunn deutete auf Randis Glas, »auf jeden Fall.«
    »Wieviel hat denn der?« wollte sie wissen.
    »Etwa hundertdreißig…«, überlegte der Wirt. »Aber da müssen Sie den Lord fragen. Der stellt den uisge beatha her.«
    »Werden wir«, krächzte Saxon heiser. »Also, die Straße weiter, an der Trauerweide links, dann die Kurven… danke, das werden wir finden.«
    »Okay, ich ziehe mich dann schon mal aus, ja?« sagte Randi, nahm ihre Baseballkappe ab und warf sie achtlos zur Jacke auf den Stuhl.
    »Noch nicht jetzt, Süße!« knurrte Saxon, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich aus dem Pub nach draußen.
    »Und…«, stöhnte McDunn auf und sah auf Kappe und Jacke. »Was ist nun mit den Sachen?«
    Gryf nahm sie an sich.
    »Ich trage sie ihr nach«, sagte er.
    »Er ist nämlich manchmal sehr nachtragend«, erklärte der Drache.
    Worauf der Wirt es aufgab, sich weitere Gedanken zu machen. Schließlich hatte er es ja nur mit Hirngespinsten zu tun.
    Er war froh, als die den Pub wieder verließen.
    ***
    Der Totenbleiche hatte sich wieder seine Kutte übergestreift und stieg in den Keller hinab. Hatte der Lord nicht behauptet, der Vampir würde randalieren? Alles war still!
    Die Kerzen brannten schon wieder. Es war an der Zeit, sie zu erneuern. Verflixt, der Verbrauch war zu hoch. Wozu brauchten der Vampir und Peadar hier unten eigentlich Licht? Sir Peadar sowieso nicht - der war ja eingemauert. Und der Vampir hatte gefälligst in seiner Kiste zu schlafen!
    Das tat er nicht.
    Der Sargdeckel war hochgeklappt, und der Vampir hockte auf der Sargkante, vor sich das Schachspiel. Das Kerzenlicht reichte gerade aus, die Figuren voneinanderunterscheiden zu können.
    »Meister«, sprach der Totenbleiche ihn an.
    »Störe mich nicht!« fauchte der Vampir. »Schon gar nicht, wenn du mir wieder erzählen willst, die Sonne wäre noch nicht untergegangen. Warum kommst du mir neuerdings ständig mit diesem Blödsinn?«
    »Weil ich wirklich nur Euer Bestes will«, säuselte James. »Denn die Sonne pflegt in diesen Tagen eine Stunde später unterzugehen, was logischerweise mit sich führt, daß es eine Stunde länger hell bleibt.«
    »Dann stell gefälligst die Sonne nach!« verlangte der Vampir.
    »Vielleicht solltet Ihr bei Gelegenheit Eure Sanduhr nachstellen, Meister«, empfahl der Totenbleiche.
    Der Vampir verschob eine der Schachfiguren. Wenige Augenblicke später bewegte sich eine andere von selbst.
    »Wie ist das möglich?« entfuhr es dem Totenbleichen. »Und gegen wen spielt Ihr, Meister?«
    »Gegen dieses hungrige Ungeheuer!« knurrte der Vampir und deutete auf die Wand, hinter welcher Peadar eingemauert war. »Um seine nächste Mahlzeit.«
    »Wie das?«
    »Wenn ich gewinne, muß er noch ein bißchen weiter hungern. Wenn er gewinnt, bekommt er eine Zusatzration.«
    »Aber woher wollt Ihr die nehmen?« wunderte sich der Totenbleiche. Einer der Gründe, weshalb der ewig hungrige Sir Peadar eingemauert war, war ja eben, daß er dann nicht ständig gefüttert werden mußte; sein Gebrüll wurde durch die Steine gedämpft und sein Zorn von den Mauern aufgehalten.
    Der Vampir sah den Totenbleichen von oben bis unten an. »Er wird zwar nicht satt werden von deinem Klappergestell, aber…«
    James schnappte nach Luft. »Meister, Ihr wollt mich an diesen Dämon verfüttern? Das kann nicht Euer Ernst sein!«
    »Wenn ich das Spiel gewinne, passiert dir doch überhaupt nichts. Weshalb regst du dich also auf?«
    »Wenn…«
    »Du zweifelst also an meiner Befähigung, diese Schachpartie zu gewinnen«, knurrte der Vampir böse und zog wieder eine Figur. Augenblicke später erfolgte ein Gegenzug, der ihn in erhebliche Bedrängnis brachte. »Nun«, grollte er, »wenn du mich noch weiter störst, sinken natürlich deine Überlebenschancen.«
    »Alles, nur das nicht«, murmelte der Totenbleiche verzweifelt und wandte sich zum Gehen.
    »Halt!« schrie der Vampir ihm nach. »Weshalb bist du überhaupt hierher gekommen? Doch sicher nicht nur, um mich beim Schachspiel zu stören und mir zu sagen, daß die Sonne falsch geht und ich deshalb meine
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