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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entwischt…«
    Kurz überlegte sie einen Sprung nach draußen, um Calderone sofort zu folgen. Aber in ihrem angeschlagenen Zustand verzichtete sie lieber darauf.
    Ihr blieb nichts anderes übrig als den ›normalen‹ Weg die Treppe hinunter und durch die Schankstube nach draußen zu nehmen.
    Da unten war es seltsam still geworden…
    ***
    Fooly sank erschöpft in sich zusammen. Er sah dem davonjagenden Auto nicht nach. Aber jetzt, da Stygia fort war, brauchte er sein Ultraschallgeschrei nicht mehr fortzusetzen. Er konnte die Dämonenfürstin jetzt ja nicht mehr erreichen.
    Das barg die Gefahr, daß sie schon bald stoppte, um zurückzukehren und sich an ihm für die erlittene Niederlage zu rächen. Bis dahin mußte er Schutz gefunden haben. Denn er war immer noch nicht wieder in der Lage, seine Drachenmagie einzusetzen.
    Das würde auch noch ein wenig dauern.
    Durch die raschen Bewegungen und durch die Anstrengung, die sein Schreien erfordert hatte, waren die Verletzungen schlimmer geworden. Er wunderte sich selbst, daß er nicht längst die Besinnung verloren hatte. Offenbar waren Drachen zäher, als er bisher selbst geahnt hatte…
    Doch jetzt war er am Ende seiner Kräfte.
    Er brauchte Hilfe. Dringend.
    Aber dort, von wo die Hilfe kommen konnte, tobte sich die Hölle aus…
    ***
    Zamorra versuchte der Invasion der Monster Herr zu Werden. Aber kaum wehrte er eines von ihnen ab, fielen zwei andere über ihn her. Sie tobten wie Irrwische durch den Schankraum; Mobiliar ging zu Bruch. Mostache zog sich ganz vorsichtig zurück, um die Aufmerksamkeit der Ungeheuer nicht durch eine zu schnelle Bewegung auf sich zu lenken.
    Zamorra verdachte es ihm nicht als Feigheit. Was hätte der Wirt in dieser Situation schon machen können?
    Sein Amulett hatte er bereits wieder verloren, noch ehe er es einsetzen konnte! Es war nicht einmal Zeit genug geblieben, daß die Silberscheibe das magische Schutzfeld um Zamorra herum aufbauen konnte. Blitzschnell und kräftig hatte ihm eines der Ungeheuer in die Hand gebissen. Daß es dabei auch mit dem Amulett in direkten Kontakt kam, hatte es seine Existenz gekostet; in einem grellen Aufblitzen war es auseinandergeflogen, worauf die einzelnen Fragmente auf seltsame Art einfach verloschen. Das Amulett selbst war davongewirbelt worden und lag unerreichbar weit irgendwo unter den Trümmern eines Tisches.
    Zamorra schaffte es nicht, die Zauberwaffe erneut zu sich zu rufen. Er brachte die Konzentration für den Ruf nicht auf, da er ständig abwehrbereit sein mußte. Von allen Seiten wurde er immer wieder attackiert, war pausenlos gezwungen, auszuweichen und mußte praktisch seine Rundum-Umgebung ständig unter Aufsicht halten, da die Bestien ständig versuchten, in seinen Rücken zu gelangen, um ihn von dort aus anzugreifen.
    Immer wieder brachten sie es fertig, seine Deckung und seine Abwehrbewegungen zu durchbrechen und ihm kleinere Verletzungen zuzufügen.
    Mittlerweile blutete er aus unzähligen kleinen Schrammen und Kratzwunden, wobei seine Hand ihm am meisten zu schaffen machte. Er wußte, daß er diesen Kampf nicht mehr lange durchhalten konnte. Die Monster machten ihn müde. Und wenn er irgendwann nicht mehr schnell genug reagieren und ausweichen konnte, würden sie ihn zerfetzen und zerbeißen.
    Irgendwie hoffte er immer noch, daß Nicole ihm helfen konnte. Aber die Monster waren von oben gekommen; also hatte Nicole sie nicht aufhalten können, war längst selbst ausgeschaltet worden. Er mußte sich also selbst helfen.
    Was war aus dem jungen Deutschen geworden, dem der Weg nach draußen durch die riesige Teufelsfratze versperrt worden war?
    Zamorra konnte ihn nirgendwo mehr sehen.
    Das schrille Kreischen und Schreien, das von draußen kam, war ebenfalls verstummt.
    Und dann plötzlich, von einem Moment zum anderen, wurde es in der Schankstube ruhig.
    Von einem Moment zum anderen gab es die Monster nicht mehr.
    Alles war totenstill…
    ***
    Calderone taumelte.
    Eine Schwächewelle überraschte ihn. Sekundenlang wurde ihm schwarz vor Augen. Er mußte sich an einem Zäun festhalten. Es dauerte ein paar Atemzüge lang, bis er seine Umgebung wieder sehen konnte.
    Aber er besaß nicht mehr soviel Kraft wie vorher. Etwas hatte sie ihm entzogen. Wie war das möglich? War es ein Tribut, den dämonische Kraft ihm abverlangte? Irgendwo hatte er einmal aufgeschnappt, daß auch die Magie der Dämonen nicht unbegrenzt stark war, daß sie zuweilen Stärkung benötigten. Zum Beispiel durch
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