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0629 - Der Racheengel

0629 - Der Racheengel

Titel: 0629 - Der Racheengel
Autoren: Jason Dark
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als wäre eine Sturmbö hindurchgefegt. Alles war durcheinander. Der Schreibtisch stand nicht mehr auf seinem Platz, die Stühle lagen auf dem Boden. Dazwischen verteilten sich Papiere, auch das Telefon hatte seinen Geist aufgegeben.
    Die drei Männer hatten ein verdammtes Chaos hinterlassen, und Suko fragte sich mittlerweile, ob sie die Gabe besaßen, sich einfach in Luft aufzulösen, denn von ihnen war nichts mehr zu sehen.
    Nach einem schnellen Rundblick fiel ihm eine zweite Tür auf. Sie führte tiefer in das Haus hinein.
    Mit dem Fuß trat Suko sie nach außen, ohne dass etwas passierte.
    Niemand kam auf ihn zu, keiner schoss. In dem Gang hinter der Tür blieb es ruhig.
    Er räusperte sich die Kehle frei und starrte in den schmalen Gang. Der Geruch von Metall drang in seine Nase. Als er den Kopf nach rechts drehte, sah er das blanke Schimmern der Stangen.
    Sie bildeten die Tür einer alten Zelle, die auch in einen Western hätte passen können.
    Etwas war hier anders geworden. Die Stangen sahen aus wie erstarrte gekrümmte Schlangen. Jemand musste sie mit einer immensen Kraft verbogen haben.
    Suko konnte es sich aussuchen. Entweder durch körperliche oder geistige Kraft. Letztere konnte durchaus stärker sein als die körperliche, wie Suko ja als praktisches Beispiel selbst durch das Fliegen der Tür erlebt hatte.
    Er ging auf leisen Sohlen weiter. Er warf einen Blick in die Nachbarzelle. Ihre Tür war nach innen gekippt, lag dort in einer Schräglage und wirkte wie ein modernes Kunstwerk.
    Also auch nichts…
    Er ging weiter durch eine schmale Tür, die offen stand.
    Dahinter schaute er in einen ebenso schmalen Flur, der nach rechts abknickte und im eigentlichen Treppenhaus endete. Suko wunderte sich darüber, wie verwinkelt dieses von außen so normal aussehende Haus war.
    Und er sah die Frau.
    Sie lag auf den Stufen der Treppe. Suko erschrak über die unnatürliche Haltung, denn die Person sah aus, als hätte sie sich das Genick gebrochen.
    Bevor er sich ihr näherte, schaute er sich um. Von den Killern war keine Spur zu sehen.
    Er beugte sich über die Person, und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Sie war nicht tot, nur bewusstlos.
    Der Inspektor wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Er nahm sich die Zeit, in dieser drückenden Stille darüber nachzudenken, was noch alles geschehen konnte. Er schielte die Stufen hoch. Oberhalb drang Licht durch ein Fenster auf der rechten Seite. Es fiel in den Flur wie ein dünner weißer Nebel, der sich verteilte und durch den Staubfahnen zitterten.
    Sie waren nach oben gegangen. Die Gründe kannte Suko nicht. Er überlegte, ob er die Verfolgung fortsetzen sollte, musste aber davon ausgehen, in eine Falle zu laufen.
    Das Schicksal hatte die Karten anders gemischt, denn von der Straße her hörte Suko ein wildes Geräusch.
    Lachen!
    Grausam und gefährlich, gleichzeitig auch triumphierend. Und dieses Lachen sagte ihm, dass er die drei Killer nicht im Haus finden würde, sondern draußen.
    Suko beging nicht den Fehler, sich wie ein Irrer ins Freie zu stürzen. Er bewegte sich durchaus vorsichtig, dennoch ziemlich flott durch den Gang, erreichte das Freie und hörte das Lachen deutlicher.
    Mit gezogener Beretta blieb er noch halb in der Nische stehen. Er sah die drei Kerle nicht, hörte sie nur und konzentrierte sich auf das Lachen.
    Es war über ihm erklungen…
    Schwebten sie in der Luft?
    Suko riskierte es und durchquerte den Vorgarten mit schnellen Schritten zur Hälfte. Er passierte dabei die Leiche des Konstablers, stoppte dicht dahinter und drehte sich erst jetzt um.
    Da sah er sie!
    Nebeneinander standen die Söldner-Killer auf dem Dachfirst. Und Suko war es, als hätten sie die Stadt bereits unter ihrer teuflischen Kontrolle…
    ***
    Der Inspektor spürte die unsichtbaren Fänge, die ihn umschlangen, als wollten sie ihm die Luft abwürgen. Die drei Männer sahen kaum anders aus als in der »Last Post«. Dennoch hatten sie sich verändert.
    Suko konnte jetzt sehr deutlich erkennen, dass über ihre Gesichter Schatten gehuscht waren und sich dort festgesetzt hatten. Die Haut war wesentlich dunkler geworden, und sie schimmerte in einem tiefen Blau.
    Creep, der Anführer, stand in der Mitte. Selbst die blaue Haut hatte die nässenden Pickel und Pusteln in seinem Gesicht nicht verdecken können. Im Gegenteil, sie schienen sogar noch stärker zu leuchten. Rechts von ihm hielt sich Arnie auf, der Glatzkopf.
    Ein Widerling. Sein Körper sah aus, als bestünde er aus
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