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0623 - Odyssee des Grauens

0623 - Odyssee des Grauens

Titel: 0623 - Odyssee des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf der Brücke und redet mit dem Steuermann über den neuen Kurs.«
    Zamorra und Nicole sahen in die angegebene Richtung. Aber sie sahen nur einen spindeldürren Mann am Ruder.
    »Wer, bitte redet, mit dem Steuermann?«
    »Der Kapitän natürlich! Das macht er immer um diese Zeit. Aber ihr könnt ihn natürlich nicht sehen. Er ist nämlich unsichtbar.«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Hat mal jemand von euch ihn berührt, oder er euch?«
    »Natürlich. Sonst wüßten wir ja nicht einmal, daß es ihn gibt«, erklärte Sadr.
    »Und - wie sieht er aus?«
    »Na, wie wohl? Wie ein Kapitän eben. Wenn du einen Bart hättest, Zamorra, und eine Glatze wie der Mongole, und ein bißchen mehr Bauch und Muskeln hättest… sagen wir mal, doppelt so viel… dann wäre er dir ähnlich.«
    »Also ist er nicht pfahldürr, grauhäutig und hat Facettenaugen?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Schon gut«, sagte Zamorra. »Ich wollte nur sichergehen, daß er keiner von denen ist.«
    »Wovon redest du?«
    »Es gibt irgendwo da draußen«, Zamorra wies zum Himmel empor, »jenseits der Sterne ein ganzes Volk, so wie wir Menschen ein ganzes Volk sind. Nur sind diese anderen dürr, grau und haben Augen wie Insekten. Mehr wissen wir nicht über sie. Noch nicht«, schränkte er ein. »Außer, daß sie bösartig zu sein scheinen. Bisher haben sie jedenfalls immer, wenn sie zur Erde kamen, Unheil angerichtet und schon mehrmals versucht, mich und andere zu ermorden.«
    Roana legte den Kopf schräg.
    »Sag mal, Zamorra, hast du vielleicht etwas zu viel Science Fiction gelesen? Jenseits der Sterne, das ist doch Spinnerei!«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Es sind Tatsachen. Da draußen im Weltraum gibt es auf unzähligen Planeten mehr Leben, als du dir in deinen Träumen vorstellen kannst.«
    »Das haben vor dir auch schon Robert Charroux und Erich von Däniken behauptet.«
    »In gewisser Hinsicht haben sie recht.«
    »Und woher glaubst du das zu wissen? Bist du etwa selbst mit einem Raumschiff unterwegs gewesen?«
    Zamorra nickte.
    »Na klasse«, seufzte Roana. »Ein UFO ist gelandet und hat dich an Bord genommen.«
    »So ähnlich«, sagte Zamorra. »Ich bin auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems gewesen. Ich…«
    »Ja, schon gut, schreib die Details auf. Vielleicht machen wir gemeinsam einen neuen SF-Roman daraus. Schade nur, daß wir ihn dann keinem Verleger auf den Schreibtisch legen können.«
    »Du glaubst mir nicht.«
    »Warum, sollte ich? Science Fiction ist ’ne schöne Sache. Man sollte sie aber nicht mit der Wirklichkeit verwechseln.«
    »Die Welten, die ihr mit diesem Schiff durchkreuzt habt, sind auch Wirklichkeit. Genauso wie der Fluch, dem dieses Schiff unterliegt.«
    »Das ist ja auch etwas völlig anderes!« sagte Roana überzeugt. »Irgendwie hat Ramirez schon recht, nur etwas anders als er meint: Du bist ein Spinner!«
    Sie wandte sich ab und schritt davon.
    Zamorra legte dem Araber die Hand auf die Schulter.
    »Vielleicht«, sagte er, »solltest du uns mal mit dem Kapitän bekannt machen…«
    ***
    Frankreich, Château Montagne:
    Der blonde Mann, der aussah wie ein Wikinger auf Raubzug, saß mit übereinandergeschlagenen Beinen in einem bequemen Ledersessel. Vor ihm stand ein Drache.
    Von ihm ging nichts Furchteinflößendes aus. Gut 1,20 m groß, von äußerst rundlichem Körperbau, auf kurzen Beinen, mit kurzen Flügeln, einem langen Drachenmaul, einem vom Kopf bis zur Schwanzspitze verlaufenden Rückenkamm aus dreieckigen Hornschuppen, großen, stets kindlich staunenden Telleraugen und dem unseligen Talent, zur ungeeigneten Zeit Feuer zu speien. Dazu ein Tolpatsch sondergleichen, und nebenbei mit erstaunlichen magischen Kräften ausgestattet, die er aber selten genug zu erkennen gab.
    Mit einem Wort: Mister MacFool, kurz Fooly genannt.
    Im Hintergrund stand stocksteif Ralfael Bois, der alte Dinier. Er hatte Ted Ewigk hergebeten.
    Ted sah Fooly naehdenklich an. »Du bist also sicher, daß das Weltentor sich wieder geschlossen hat? Und daß du es nicht mehr öffnen kannst?«
    »Nicht mit meinen Mitteln«, sagte Fooly ungewohnt ernsthaft. »Aber Monsieur Raffael sagte, du könntest mit deinem Dhyarra-Kristall Weltentore erschaffen.«
    »Raffael hat nicht ganz unrecht«, sagte Ted Ewigk. »Aber es ist nicht ganz einfach und erfordert ziemlich viel Konzentrationsfähigkeit und damit innere Kraft. Ich vermute, ich soll ein neues Tor öffnen, damit Zamorra und Nicole aus den Höllenschlünden wieder hierher zurück
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