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0621 - Die Zeitkorrektur

Titel: 0621 - Die Zeitkorrektur
Autoren: Unbekannt
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Explosion der MARCO POLO II hatte zweifellos zahlreiche Kampfschiffe der Solaren Flotte des Diktators in die Nähe des Verko-Voy-Systems gelockt. Ihre Kommandanten mußten erkannt haben, daß das Flaggschiff ihres Großadministrators vernichtet worden war. Sie würden mit allen verfügbaren Ortungsgeräten in den Raum „lauschen", um vielleicht eine Spur des Feindes zu entdecken.
    Rhodan II und Danton II hatten sich ihrerseits den Schiffen der eigenen Flotte nicht bemerkbar machen können, da die Hyperkom-Antenne ihrer Raumlinse gleich zu Beginn ihrer Flucht zerschossen worden war.
    Diese Gedanken zuckten durch Rhodans Gehirn, während er das Trudeln der Maschine in einen ruckartigen Gleitflug verwandelte. Leider sprachen die Seitensteuerdüsen nicht auf die Knüppelimpulse an, so daß Perry Rhodan keine Möglichkeit sah, den Felskegeln auszuweichen, die aus der Eisfläche ragten.
    Die Space-Jet prallte dagegen, überschlug sich und rutschte noch etwa zweihundert Meter über die glatte Fläche, bevor sie zum Stillstand kam. Ihre Landestützen ragten in die Höhe, was ihr den Anschein verlieh, als läge dort ein umgekippter Riesenkäfer.
    Lordadmiral Atlan kroch durch das kleine Notluk dicht unterhalb der Steuerkanzel ins Freie. Der Weg durch das Schiff nach oben zur Bodenschleuse war ihm versperrt. Der Schuß aus der Raumlinse hatte den Mittelsektor verwüstet und unpassierbar gemacht.
    Perry Rhodan zwängte sich ebenfalls durch die Öffnung. Er zog zwei kleine Beutel mit verschiedenen Ausrüstungsgegenständen hinter sich her, darunter mehrere Mikrobomben.
    „Warum fluchst du nicht endlich?" fragte er über den auf geringste Reichweite eingestellten Helmtelekom.
    Atlan stieß einen arkonidischen Raumfahrerfluch aus.
    „Ich hatte es vergessen", sagte er. „Und du hättest nicht danach fragen dürfen. Dieser Dialog steht nicht im Drehbuch."
    Rhodan lächelte.
    „Es tut meinem angeschlagenen Selbstbewußtsein gut, dich ebenfalls nervös zu sehen, Atlan. Du hast nicht bedacht, daß derartige winzige Abweichungen überhaupt keine Rolle spielen.
    Unsere und die Handlungen unserer Feinde lassen sich mit dem Überspielen eines bereits bespielten Tonbandes vergleichen.
    Alles das, was ohnehin nur aus der Sicht der vier Zeitreisenden geschah, wird dabei gelöscht. Es wird nie geschehen gewesen sein und nie geschehen."
    Atlan nickte.
    „Du hast recht." Er deutete nach Norden, wo in etwa fünfhundert Metern Entfernung eine niedrige Felsformation aufragte. „In dieser Richtung bewegte sich die Linse zuletzt. Wir wissen es, und wir wissen, daß sie hart aufgeschlagen und flugunfähig geworden ist. Die Aufschlagstelle ist rund anderthalb Kilometer entfernt hinter dieser Felsformation."
    „Dann wollen wir uns beeilen", erwiderte Rhodan.
    Er lächelte grimmig, als es in seinem Helmempfänger summte.
    Von Alaska Saedelaere und Mentro Kosum wußte er, daß die lmpulse von den beiden tragbaren Sendegeräten kamen, die Rhodan II und Danton II bei der Raumlinse deponiert hatten, um ihre Verfolger zu täuschen - und er fand es beklemmend, daß die Zeitreisenden jene Information von ihm selbst haben sollten.
    Sie rannten über das Eis. Dabei hatte Perry Rhodan plötzlich das Gefühl, dies alles schon einmal erlebt zu haben.
    Rhodan und Atlan umgingen die Felsformation im Osten und spähten über die Eiswüste. Sie war keineswegs so glatt und eben, wie sie von oben ausgesehen hatte. Ihre Oberfläche war wellig und wies sogar einige buckelförmige Hügel auf. Das Eis reflektierte das Sonnenlicht so stark, daß jemand, dessen Druckhelm nicht abgefiltert war, innerhalb kurzer Zeit erblindet wäre.
    Die Signale der Funkgeräte waren lauter geworden, ganz wie Rhodan und Atlan es erwartet hatten.
    Perry musterte die Hügel und Wellen. Er konnte nicht genau sagen, hinter welchem Hügel die Raumlinse liegen mußte.
    Doch Atlan wußte es. Er setzte sich wieder in Bewegung und steuerte zielsicher die angepeilte Erhebung an. Sein photographisches Gedächtnis konnte nichts vergessen. Er erinnerte sich an jedes noch so kleine Detail seines eigenen Berichts, den die Zeitreisenden aus der Relativzukunft mitgebracht hatten.
    Rhodan folgte dem Freund. Er hatte den bewußten Hügel ebenfalls wiedererkannt. Da er wußte, daß ihre Gegenspieler ihnen hier noch keine Falle gestellt hatten, brauchte er eigentlich nicht auf seine Umgebung zu achten. Er tat es trotzdem, weil er nicht sicher war, wann sich das Verhalten von Rhodan II und Danton II
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