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0621 - Die Zeitkorrektur

Titel: 0621 - Die Zeitkorrektur
Autoren: Unbekannt
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Niemand wußte, welche Nebenwirkungen entstanden, wenn ein Zeitparadoxon herbeigeführt wurde. Aber welche Nebenwirkungen auch immer eintraten, sie würden zweifellos nicht so schlimm sein wie eine restlose Auslöschung aller galaktischen Völker.
    Die beiden Saedelaeres schüttelten auch die Hände, dann ging einer von ihnen an Bord der Space-Jet. Das gleiche spielte sich bei den beiden Kosums ab. Goshmo-Khan und Markhor de Lapal dagegen waren nicht doppelt vorhanden - jedenfalls nicht an Bord der MARCO POLO.
    Ein Alaska Saedelaere und ein Mentro Kosum verließen den Schleusenhangar, ohne sich noch einmal umzusehen. Hinter ihnen schloß sich geräuschlos das kleine Mannschott innerhalb des großen Innenschotts.
    Ihre Zeitbrüder nahmen neben Goshmo-Khan und de Lapal in der Steuerkanzel Platz. Jeder der vier Männer wußte genau, was sie zu tun hatten. Das war vorläufig nicht sehr viel, denn der Ausschleusungsvorgang verlief ferngesteuert, und der Flug würde von programmierten Autopiloten in Zusammenarbeit mit der Bordpositronik gesteuert werden.
    Alles funktionierte einwandfrei. Energetische Wirbelfelder saugten den Schleusenhangar luftleer. Danach öffnete sich das Außenschott. Aus dem tiefschwarzen Rechteck funkelten Sterne.
    Einer von ihnen war kein Fixstern, sondern ein Planet - und er stellte das Ziel der vier Männer in der Space-Jet dar. Offiziell besaß er keinen Namen, aber da sich auf ihm ein geheimer Stützpunkt der USO befand, hieß er in den Akten dieser Organisation „D-Muner".
    Ein genau justiertes Kraftfeld umfaßte die Space-Jet mit imaginären Händen und schob und zog sie zugleich auf die Öffnung des Schleusenhangars zu. Die Bewegung wurde immer schneller, und schließlich raste das Diskusschiff wie von einem unsichtbaren Katapult abgeschleudert in den Weltraum hinaus.
    Alaska Saedelaere drehte sich in seinem Kontursessel und sagte: „Durch unseren Start haben wir die erste Veränderung in der Vergangenheit erzeugt. Damals waren wir auf der MARCO POLO geblieben."
    Mentro Kosum nickte.
    „Diesmal geschieht beides. Wir sind hier, und gleichzeitig sind wir auf der MARCO POLO. Aus eins mach zwei, aus zwei mach eins, das ist das Zeitreise-Einmaleins."
    „Hören Sie auf, Ihre Späße mit dieser grauenhaften Angelegenheit zu treiben, Mentro!" sagte Alaska Saedelaere gepreßt. „Noch haben wir nicht sehr viel verändert, aber für das Wesen, das der Menschheit diese Prüfung auferlegte, muß sich selbst die geringste Veränderung bemerkbar machen."
    Er wußte, daß sie sich auf ein gewagtes Spiel eingelassen hatten. Wenn Fakten erzeugt wurden, die nicht vorausberechenbar gewesen waren, konnte es zu einer Katastrophe mit unübersehbaren Folgen kommen.
    Alaska schöpfte aber einen gewissen Trost aus der Tatsache, daß auch ein so übermächtiges Wesen wie ES nicht alles wissen konnte. ES konnte auf seiner höheren Ebene genauso Fehler machen wie der Mensch.
    Und weiter eilte die Space-Jet ihrem Ziel zu. Der Planet D-Muner war 3,99 Lichtstunden von der MARCO POLO entfernt, die im Ortungsschutz seiner Sonne postiert war.
    Alaska Saedelaere dachte daran, daß vor sechs Tagen im Auro-Pety-Sonnensystem das Sonnen-Marathon der Raumschiffe begonnen hatte - und zwar sowohl in dem Universum, aus dem sie gekommen waren, als auch in jenem spiegelbildlichen Paralleluniversum, in dem sie sich zur Zeit befanden.
    Beim Sonnen-Marathon handelte es sich um die Austragung der Galaktischen Meisterschaft im Raumflug. Alle beteiligten Raumschiffe starteten von einem zentralen Punkt aus nach einem gemeinsamen Ziel. Bei dieser Meisterschaft war das Ziel die blaue Riesensonne Akon. Doch das war nur das Endziel, das nicht auf direktem Weg erreicht werden konnte. Die Teilnehmer kannten es nicht, sondern erhielten lediglich verschlüsselte positronische Daten ausgehändigt, nach denen sie ein Zwischenziel erreichen könnten. Fanden sie es, vermochten sie mittels der verschlüsselten Daten den endgültigen Zielkurs zu berechnen.
    Dieses Verfahren garantierte, daß nicht allein der technische Stand des Raumschiffbaues entschied, wer das Rennen gewann.
    Außer einem schnellen und solide gebauten Raumschiff bedurfte es Besatzungen, deren Verstand auch der intuitiven Erkenntnis fähig war.
    Eines der ersten Zwischenziele des Sonnen-Marathons war die Sonne Auro-Pety. Da Rhodan Iwußte, daß sein „Spiegelbild" Rhodan II mit seiner MARCO POLO an dem galaktischen Wettflug teilnahm, hatte er sich mit der MARCO POLO Iim Ortungsschutz
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