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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stelle könnte jetzt nicht schlafen, und damit auch nicht träumen.«
    »Ich werde mich in Trance versetzen«, sagte Zamorra. »Und dann versuche ich, in den Traum hinüberzukommen.«
    »Du weißt, daß du ganz schön verrückt bist?«
    Er nickte. »Aber ich muß es wenigstens versuchen.« Er ließ sich in einem der anderen Sessel nieder, um sich zu entspannen.
    »Was kann ich tun?« fragte Nicole unruhig.
    »Vermutlich nichts. Nur aufpassen, was mit mir geschieht.« Er schloß die Augen - und riß sie wieder auf.
    Es hielt ihn nicht mehr im Sessel.
    »Was, zum Teufel…«
    Nicole fuhr herum. Jetzt sah auch sie, wovon Zamorra aufgeschreckt worden war.
    Dort, wo die holographischen Abbilder von Teri und Eva gewesen waren, war jetzt nur noch Eva…
    Von der Druidin keine Spur mehr…!
    Was war da passiert?
    War Teri möglicherweise tot und konnte deshalb kein Echo mehr in der realen Welt erzeugen?
    Aber was war mit Eva? Sie hatte sich doch bei Teri aufgehalten! Warum existierte ihr Echo noch?
    »Mir fällt da noch etwas auf«, sagte Nicole leise. »Wir sehen auch von Fenrir und Fooly keine Echos… warum dann von Eva, und warum bis vor ein paar Minuten auch von Teri? Chef, mit dieser Traumwelt stimmt etwas nicht. Die hat nie und nimmer Julian aufgebaut! Das ist keine seiner Traumwelten, sondern eine Falle!«
    Sie schluckte.
    »Und Teri steckt mittendrin…«
    ***
    Der Dämon erkannte, daß er verfolgt wurde. Die anderen, die die Druidin begleiteten, setzten ihre Fähigkeiten ein, ihm nachzuspüren. Es wurde für ihn riskant.
    Zu riskant!
    Er mußte sich endgültig zurückziehen und sie in Sicherheit wiegen. Während er sich den anderen Opfern widmete, konnte sie zur Ruhe kommen. Und dann, wenn sie nicht mehr mit ihm rechnete, wenn sie unvorbereitet war, würde er zuschlagen.
    Das war ärgerlich, aber für ihn der sicherste Weg.
    Er begann zu ahnen, daß diese seltsame Welt eine Falle war, die eigens für ihn aufgestellt worden war. Bei Luzifer, diese letzten Druiden waren schlauer, gerissener als alle anderen vor ihnen. Nie hatte jemand sich dem Vogelköpfigen so in den Weg gestellt.
    Allerdings… war es vielleicht sein Fehler gewesen. Er hatte seinen Opfern zu früh angekündigt, daß er sie töten wollte. Das mußte es sein. Sie hatten Zeit zum Reagieren. Diese Zeit hatte er den anderen früher nicht gegeben.
    Aber es lag wohl daran, daß er selbst erst mit der neuen Situation fertig werden mußte, daß es kaum noch Silbermond-Druiden gab. Das hatte ihn völlig überrascht.
    Er rief seine Beobachter zurück. Sie kamen zu ihm, verschwanden in ihm, wie üblich. Dann machte er sich auf, die Welt zu verlassen.
    Allerdings funktionierte das nicht!
    ***
    Teri kauerte neben dem Wolf, kraulte Hals und Ohren, strich ihm über den feuchten Rücken.
    »Du mußt ihn finden«, sagte sie leise. »Bleib dran, mein Alter. Er darf uns nicht wieder entkommen. Er ist es! Du hattest ihn im Fokus.«
    Fenrir schniefte. Geht klar, erwiderte er. Mir nach. Schau mal nach oben!
    Er setzte sich in Bewegung. Teri hängte sich den Köcher mit den Pfeilen über die Schulter und nahm den Bogen fester in die Hand. Sie erhob sich und sah zum roten Himmel.
    Die Raubvögel strichen davon. Der Schwarm wurde kleiner und kleiner.
    Sie hauen ab, faßte Fenrir es in Gedanken. Für mich sieht das so aus, als würde sich auch ihr Herr und Gebieter dünnemachen.
    »Wir müssen schneller sein. Er darf nicht verschwinden«, stieß Teri hervor. »Sonst geht die Suche schon wieder los! Hier weiß ich, daß er in der Nähe ist, kann mich ihm stellen! Und…«
    Sie sah über die Schulter zu Eva.
    Die nickte ihr zu. Die Bedeutung der Geste war klar - nach wie vor wollte Eva dann versuchen, dem Dämon Energie zu entreißen, ihn zu schwächen und vielleicht mit seiner eigenen Energie zu vernichten.
    Fenrir begann zu laufen.
    Er witterte nicht mit der Spürnase am Boden, sondern mit seinen telepathischen Sinnen in einem fremden Äther.
    Die Raubvögel verschwanden schneller vom Himmel.
    Während sie liefen, beobachtete Teri ein weiteres Phänomen, wie sie es in dieser Form noch nie irgendwo im Universum gesehen hatte: In weiter Ferne war die anfängliche rote Sandwüste, aber das blühende Paradies um sie herum dehnte sich in unglaublicher Geschwindigkeit aus; weit vor ihnen wuchsen Gräser und Moose aus dem Boden, wurden dichter, um bei Annäherung zu einer blühenden Wiese heranzureifen. Was sie noch mehr verblüffte, war, daß diese Blumenwiese hinter ihnen als
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