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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder darum kümmern, ob es nicht doch noch einen Weg aus dieser eigenartigen Fallen-Welt gab.
    Er ging zum Angriff über.
    ***
    Fooly schaffte es, sich wieder vom Boden aufzurichten, auf den er gestürzt war. Er spie ein Maul voll Gras aus und erneut eine Feuerwolke hinterher. »Wer, beim dreifach spiralgehörnten Schleichhasen, will das wissen?« fauchte er.
    Jener, der ihn mit gewaltiger magischer Kraft gestoppt hatte, antwortete nicht. Er stand nur einfach da. Ein junger Mann in schwarzer Kleidung, mit halblangem, mittelblondem Haar und ausdrucksstarken dunklen Augen.
    Julian, der Träumer.
    »Ach, du bist das, Mister Peters. Warum sagst du das nicht gleich? Und warum hinderst du mich daran, meinen Freunden zu helfen?«
    »Sie bedürfen deiner Hilfe nicht«, sagte der Träumer. »Du kannst wieder umkehren. Du wirst hier nicht gebraucht.«
    »Ich werde immer und überall gebraucht!« protestierte der Drache. Er breitete die Flügel aus und wollte sich erneut in die Luft schwingen. Aber Julian hielt ihn fest. Fooly sah, daß es den Träumer durchaus einiges an körperlicher Anstrengung kostete. Natürlich - in dieser Hinsicht war er nur ein Mensch, während Foolys gewaltige Körpermasse nicht nur aus Fett bestand, wie es auf den ersten Blick den Anschein hatte, sondern aus einer ganzen Menge Muskeln.
    Aber wenn Julian sich einer derartigen Anstrengung unterzog, statt den Drachen wie beim ersten Mal durch eine Manipulierung der Traumwelt zu stoppen, mußte es wichtig sein.
    Fooly faltete die Flügel wieder zusammen.
    »Es ist für dich zu riskant, Mac-Fool«, sagte der Träumer. »Das Para-Mädchen, das bei Teri ist, würde dir sehr viel Kraft entziehen. Vielleicht so viel, daß du ein Opfer des Dämons würdest. Oder daß du in dieser Welt nicht mehr weiterleben könntest. Auch Drachen sind nicht unsterblich und nicht unverwundbar…«
    »Ich weiß«, seufzte Fooly bekümmert. Der Opfertod seines Elters hatte es bewiesen. Seither konnte Fooly nicht ins Drachenland zurück. Erst wenn er den Status eines erwachsenen Drachen erreicht hatte, war ihm das wieder erlaubt.
    Andere Welten, andere Sitten…
    »Du willst doch nicht sterben oder mit dieser Welt im Nichts des Vergessenseins vergehen, wenn ihr Traum erlischt?« fragte Julian eindringlich.
    Langsam schüttelte der Drache den Kopf, wie es bei den Menschen üblich war.
    »Aber wer wird ihnen dann helfen?« fragte er.
    »Es ist meine Welt«, erwiderte Julian. »Vertrau mir. Ich werde tun, was getan werden muß.«
    »Aber Professor Zamorra ist…«, begann Fooly noch einmal.
    »Richte ihm aus, daß alles in Ordnung ist«, sagte Julian entschieden. »Und nun geh dorthin zurück, wohin du gehörst.«
    Im gleichen Moment veränderte sich alles um Fooly herum. Die blühende Landschaft unter rötlichem Himmel verschwand ebenso wie Julian Peters. Statt dessen erwachte der Drache im Kaminzimmer im Château Montagne wieder.
    Er erhielt einen kräftigen Schubs.
    »Mußt du mir unbedingt auf den Fuß treten?« protestierte Nicole Duval erzürnt.
    ***
    Im Moment der Verschmelzung fühlte Teri, wie ihr erneut Kraft entzogen wurde. Sie begann sich zu wehren, wollte die mentale Verbindung zu Fenrir wieder lösen.
    Aber irgendwie begriff der Wolf nicht, warum sie das tat. Er schien von dem Absaugen nichts zu bemerken. Er glaubte seinerseits, daß Teri ihm aus irgendwelchen anderen Gründen entgleite, und verstärkte seine telepathischen Anstrengungen, die Verschmelzung der beiden Geister zu erzwingen. Um so stärker kämpfte aber auch Teri dagegen an.
    So lange die Verschmelzung anhielt, so lange entzog ihr Eva diesmal auch Kraft! Vermutlich merkte sie das selbst noch gar nicht.
    Es war doch ein Fehler gewesen, Eva nicht auf größere Distanz gehen zu lassen. Wahrscheinlich wäre es dann nicht zu dem verhängnisvollen Kontakt gekommen.
    Aber Teri hatte eben damit gerechnet, daß beim zweiten Mal nicht passieren konnte, was beim ersten Mal nicht geschehen war.
    Endlich kam der Kontakt zustande, verbanden sich die beiden Geister miteinander. Der Wolf hatte es geschafft, hatte sich als stärker erwiesen als die Druidin - was zwangsläufig eintreten mußte, um so mehr sie geschwächt wurde.
    Jetzt endlich konnte sie Fenrir klarmachen, daß er die Verbindung sofort wieder lösen sollte.
    Er reagierte sofort.
    Teri fühlte Schwindel, fühlte sekundenlang eine seltsame Leere. Wieder wurde ihr schwarz vor den Augen, aber diesmal verlor sie nicht die Besinnung wie vorhin, als Eva ihr
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