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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle
Autoren: Jason Dark
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keine Scherze. Es hat die vielen Toten gegeben.«
    »Davon hätte ich hören müssen.«
    »Wegen der Schwere des Falles hat man es geheimgehalten, Mr. Laikonen. Können Sie das nicht begreifen?«
    »Nein.«
    »Aber Sie werden uns helfen?« fragte ich.
    »Ich brauche eine Genehmigung.«
    Ich verdrehte die Augen. Verdammt noch mal, dachte ich. Jetzt hocken wir in dieser überheizten Baracke, und auf der anderen Seite bekam Belzik einen immer größeren Vorsprung. Bittend legte ich die Hände gegeneinander. »Versuchen Sie es so, Mr. Laikonen. Springen Sie über Ihren eigenen Schatten. Es ist von größter Wichtigkeit.«
    Er lehnte sich zurück und atmete schnaufend aus. »So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Wenn Sie uns nicht glauben, rufen Sie die Kollegen auf der russischen Seite an.«
    »Deren Hilfe brauchen wir nicht.«
    »Dann handeln Sie!« sagte Suko.
    Der Finne stand auf, drehte sich um und trat an ein Fenster. Er schaute hinaus auf einen Vorplatz, wo auch Hubschrauber standen, die mit starken Suchscheinwerfern ausgerüstet waren. Eine Minute ließen wir ihm Zeit. Ich wollte schon eine Frage stellen, als er sich von allein meldete.
    Im Umdrehen sagte er: »Es ist gut, ich habe mich entschlossen. Noch nie zuvor bedrängte mich jemand wie Sie. Ich werde Sie nicht los. Sie sind wie Sandflöhe in der Wüste. Ich werde Ihnen zwei Stunden Zeit geben für die Suche, und ich bin bereit, einen Hubschrauber zu opfern. Aber Sie werden mir später einiges unterschreiben, damit ich bei meiner vorgesetzten Dienststelle eine gewisse Rückendeckung habe.«
    »Wir unterschreiben Ihnen, was Sie wollen, Mr. Laikonen, nur lassen Sie uns endlich starten. Jede Minute ist kostbar. Belziks Vorsprung ist bereits zu groß geworden.«
    Laikonen nahm seinen Mantel vom Haken und streifte ihn über.
    »Gut, wir gehen.«
    Endlich!
    Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, daß wir bereits die Tageswende beinahe erreicht hatten. Nur mehr zehn Minuten fehlten. So lange dauerte es ungefähr, bis wir starten konnten.
    Die Maschine bot Laikonen, Suko, mir und dem Piloten genügend Platz. Sie stammte aus westlicher Produktion. Ein Hubschrauber dieser Art wurde auch von der NATO benutzt.
    Die Landepiste war so gut wie möglich von Schnee und Eis geräumt worden. Nur wenige Körner stoben als Wolken in die Höhe, als sich die Rotorblätter drehten.
    Suko und ich saßen hinter dem Piloten und dem finnischen Offizier, der sich umdrehte und wissen wollte, ob wir in eine bestimmte Richtung fliegen sollten.
    »Am besten ist es, wenn wir der Fahrbahn nachfliegen«, erklärte ich ihm.
    »Machen wir.«
    »Und vergessen Sie die Suchscheinwerfer nicht«, meldete sich Suko. »Sie sind mehr als wichtig.«
    »Keine Sorge, Inspektor.«
    Suko warf mir einen Ob-das-wohl-klappt-Blick zu und drehte sich nach links, um durch die Scheibe in die Tiefe sehen zu können. Viel erkannte er nicht.
    Unter uns segelten Schatten von unterschiedlicher Form und Größe hinweg. Manche Flecken, die das Mondlicht direkt beschien, wirkten heller, andere wiederum, vor allen Dingen die weiten Mulden, waren mit den grauschwarzen Schatten ausgefüllt, da brachte selbst der dick liegende Schnee kaum Helligkeit.
    Die Straße entdeckten wir noch nicht. Zudem flog der Pilot einen weit angesetzten Bogen und schaltete die Scheinwerfer erst dann ein, als er den Bogen verlassen hatte.
    Zwei sehr helle und breite Strahlen stachen hinab gegen den schneebedeckten Boden, wurden von der weißen Pracht reflektiert und machten die Nacht zum Tag.
    Die Scheinwerfer ließen sich schwenken und drehen. Diese Technik nutzte der Pilot auch aus, so konnte er während des Flugs einen Großteil des Geländes unter ihn beleuchten.
    Da wir sehr hoch flogen, war das schmale Band der Straßen zwischen den Wäldern kaum zu erkennen. Als es im Scheinwerferlicht erschien, ging der Pilot tiefer.
    Er verstand etwas von seinem Fach, flog dicht über die Baumwipfel hinweg und wirbelte den auf den Bäumen liegenden Schnee in die Luft. Die Straße mit ihren zahlreichen Kurven blieb uns erhalten, leider entdeckten wir keine Reifenspuren auf der eisglatten Fläche.
    Der Schnee hatte alles verschwinden lassen.
    Noch immer schwenkten die Lichtarme und glitten über die dicht zusammenstehenden Bäume hinweg. Die Gegend erinnerte mich an eine Winterlandschaft, wie sie Postkarten nicht schöner zeigen konnten. Sie war in gewisser Hinsicht traumhaft.
    Und dann entdeckten wir den abgestellten Wagen. Auch aus dieser Entfernung
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