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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle
Autoren: Jason Dark
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uns beeilen«, sagte er noch, »denn ich glaube nicht, daß uns viel Zeit zur Verfügung steht.«
    Der Araber spürte augenblicklich das tiefe Mißtrauen. »Gab es denn Ärger?«
    »Nicht in Finnland. Aber ich konnte die Schwierigkeiten überwinden. Ich habe sie immer geschafft.« Belzik ging die letzten Schritte, die ihn mit Rotmaske auf eine Höhe brachten.
    Der verließ seine Deckung. Auf dem schmalen Wegstreifen blieb er stehen und starrte den Russen an. Er sah, daß sich dessen Lippen zu einem Lächeln verzogen.
    »Was ist denn?«
    »Mußt du eine Maske tragen?«
    »Wir kennen uns nicht, und ich gehöre zu den vorsichtigen Menschen, wenn du verstehst.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Die Waffe zielte auf den Kopf des Russen. Der Mann hob nur die Schultern. »Wohin soll ich gehen?«
    »Nicht weit – komm!« Rotmaske ließ Belzik vorgehen und dirigierte ihn dorthin, wo ihr Wagen stand und sein Mordkumpan schon ungeduldig wartete.
    Der öffnete die Tür, als er die beiden sah, stieg aus und schaute Belzik entgegen.
    Der Russe nickte nur. »Da bin ich, ihr seid ebenfalls da. Wir können mit der Übergabe anfangen.«
    »Wo hast du die Waffe?« fragte Schwarzmaske.
    »Nicht in meiner Tasche.«
    »Verdammt – wo?«
    »Du müßtest mit mir kommen. Aber ich will zuvor das Geld sehen. Habt ihr es mit?«
    »Was denkst du denn?«
    »Dann zeigt es her.«
    Die beiden Araber warfen sich durch die Augenschlitze fragende Blicke zu. So hatten sie sich die Situation nicht vorgestellt. Es war dem Russen tatsächlich gelungen, sie in die Defensive zu drängen.
    »Wie hast du dir alles weitere denn vorgestellt?« erkundigte sich Rotmaske.
    »Ganz einfach. Wir gehen gemeinsam ein Stück zurück bis zu meinem Wagen. Dort zeige ich euch die Waffe. Das Geld nehmt ihr natürlich mit. Wir werden uns schon einig.«
    »Gehen – nicht?«
    »Ja.«
    »Ist es weit?«
    »Nein. Ein paar Minuten. Ich wollte mich nur absichern, das werdet ihr verstehen.«
    Wieder warfen sich die Männer Blicke zu. Der bärtige Boris Belzik wartete ab. Es kümmerte ihn nicht, daß sie ihn mit ihren Waffen bedrohten, seine Position war die bessere.
    »Ja«, sagte Rotmaske schließlich, »wir werden es so machen. Es wird alles klargehen.«
    »Ich gehe vor.« Belzik blieb gelassen. Er wußte, daß er gewinnen würde. Wenn er an die letzten Kilometer Fahrt vor der Grenze dachte und natürlich an die Schwierigkeiten und den Ärger, der hinter ihm lag, dann würde die folgende Stunde ein Kinderspiel sein.
    Der Araber mit der schwarzen Gesichtsmaske ging zum Fahrzeug zurück und öffnete die Klappe am Heck. Von der Ladefläche holte er einen dunklen Koffer.
    »Das Geld?« fragte Belzik.
    »Ja.«
    »Kann ich es sehen?«
    »Traust du uns nicht, Iwan?«
    »Ich möchte sicher sein.«
    »Bitte sehr.« Der Araber legte den Koffer in den Schnee und öffnete die Deckel.
    Auch Belzik bückte sich. Neben ihm blieb Rotmaske stehen und richtete den Lauf der schallgedämpften Waffe gegen den Nacken des Russen. Scheine schimmerten im schwachen Licht des Mondes.
    Dollar, Franken und auch D-Mark. So war es abgemacht, die Araber schienen sich daran gehalten zu haben.
    »Und das Gold?« fragte Belzik leise.
    »Liegt unter den Scheinen.«
    »Beweise es mir!«
    Schwarzmaske hob einige Bündel an, damit Belzik den Kofferboden sehen konnte, auf dem es golden schimmerte.
    Da lagen die Barren sorgfältig nebeneinander. Für einen Moment strahlte Gier aus den Augen des Russen, dann sah er wieder normal aus, nickte und erhob sich. »Ja, ich bin zufrieden.«
    Rotmaske berührte ihn mit der Waffe. »Hoffentlich werden wir es auch bald sein.«
    »Sicher.«
    Sie gingen. Belzik bewegte sich nicht sehr schnell. Er hatte Zeit, das Wichtigste war geschafft.
    Schon bald konnten sie den tiefen Schnee verlassen. Vor ihnen breitete sich eine freie Fläche aus. In der Ferne schimmerte es hell.
    Die Scheinwerfer der Grenzstation warfen ihren hellen Schein über den Himmel und ließen ihn golden glänzen.
    »Steht dein Wagen auf freiem Feld?« zischte Schwarzmaske.
    »Fast.«
    »Das war nicht abgemacht.«
    Belzik drehte sich um. »Es war nicht viel abgemacht. Ihr müßt mir schon überlassen, wie ich vorzugehen habe.«
    »Schon gut.«
    Es war zwar nichts vorgefallen, trotzdem schauten sich die Araber ständig um. Sie fühlten sich beobachtet, sie mußten auf Nummer Sicher gehen. Als sie in eine Kurve einbogen, bekamen sie plötzlich große Augen, denn am Ende der Kurve stand ein mächtiger Klotz, der Wagen des Boris
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