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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle
Autoren: Jason Dark
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wuchs Belzik über mich. Ich hörte ihn keuchend atmen und tat das einzig richtige.
    Ich aktivierte mein Kreuz!
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    Die Formel schrie ich laut in die magische Sphäre hinein, in der dieser ghoulartige Schleim eine besondere Macht hatte.
    Dann wartete ich ab!
    ***
    Es waren höchstens zwei Sekunden vergangen, bevor das Kreuz reagierte und seine volle Macht ausspielte.
    Ein gewaltiger Kranz aus Strahlen hüllte die gesamte Plattform ein, wobei ich so etwas wie einen Mittelpunkt bildete. Hätte ich Belzik vorher so gegenübergestanden, wäre vieles anders geworden, und er hätte nicht einmal die Grenze erreicht.
    So aber hatte ich erst jetzt mein Kreuz einsetzen können und hörte den irren Schrei.
    Wer ihn ausgestoßen hatte, das Skelett oder Belzik, war nicht herauszufinden. Jedenfalls erwischte es beide, denn sie wurden wie von einem Windstoß von der Plattform geweht und kippten in die Tiefe, so der Schleimsee Wellen schlug.
    Ich sah sie während des Falls schrumpfen und in den Wellen verschwinden, während die Lichtglocke um das Kreuz herum sich noch stärker ausbreitete und wie mit langen Armen in die Umgebung hineindrosch, als wollte sie alles vernichten.
    Die Lichtspeere trafen auch die Oberfläche des Schleimsees. Ihre Kraft war stärker als die Magie des alten Planeten.
    Der Schleim – einst dick, zäh und widerlich – veränderte sich allmählich.
    Er zog sich zusammen, er wurde zu einer festen Masse. Ich hörte sie knacken und knirschen, ein dumpfes Grollen stieg aus der Tiefe empor. Die Plattform geriet ins Schwanken, so daß ich diese Schwingungen nicht mehr aushalten konnte.
    Ich rutschte bis an den Rand, hörte die warnende Stimme meines Freundes, wollte die nächste Schwankung ausgleichen, als es bereits zu spät war.
    Ohne daß ich etwas dagegen unternehmen konnte, kippte ich über den Rand der runden Plattform hinweg. Mit dem Kreuz in der Hand fiel ich in die Tiefe, rechnete damit, sehr weit in den Schleim hineingestoßen zu werden und wunderte mich über den Aufprall, der mich von den Füßen bis hin zum Kopf erwischte, als ich hart aufprallte. Der Schleim war zu einer harten Masse geworden, auf die ich fiel und mich dabei überkugelte.
    Ich stand wieder auf. Mein linkes Bein schmerzte, ansonsten hatte ich mich beim Aufprall geschickt abrollen können. Es wäre an der Zeit gewesen, den See zu verlassen.
    Ich tat es nicht, denn der Anblick traf mich wie ein Faustschlag. Innerhalb der gehärteten Masse sah ich das Skelett und Boris Belzik, die es nicht geschafft hatten.
    Der Fremde von den Sternen steckte in einer schrägen Haltung inmitten des betonhart gewordenen Schleims. Einen Arm halb erhoben, den anderen vor sein Gesicht gelegt, als hätte er beim Fallen das Grauen nicht mehr sehen wollen.
    Belzik lag auf dem Rücken. Er war nicht allzu tief gesunken. Ungefähr zwei Handbreiten unter der Oberfläche sah ich seine Gestalt und natürlich sein Gesicht, das mir wie eine gefrorene Maske vorkam. Weit geöffnet waren der Mund und die Augen, in denen sogar ein irrer Blick wie eingefroren stand.
    Waren Belzik und das Skelett vernichtet?
    Nein, davon konnte ich nicht im direkten Sinn des Wortes sprechen. Vernichtet waren sie nicht. Ich hatte sie unschädlich gemacht, regelrecht eingekerkert und konnte nur hoffen, daß sie sich aus dieser Lage niemals mehr würden befreien können.
    Mit zitternden Schritten und leicht humpelnd schritt ich über die harte Schleimfläche hinweg und ging dorthin, wo Suko und Utak standen. Beide wischten über ihre Gesichter, als wären sie aus einem tiefen Schlaf erwacht. Die Ashaten schufen mir respektvoll Platz, als ich das Ufer erreichte und fragte: »Gehen wir?«
    Wir gingen…
    ***
    Nach dem Modergestank tat mir die eisige Kälte gut. Auch Suko und Utak freuten sich darüber. Die Feuer waren wieder angefacht worden. Utak sprach mit den Menschen, während Suko und ich zuschauten, wie auch die andere Magie allmählich verschwand.
    Der lange Tunnel hatte uns noch entlassen, bevor er allmählich zuwuchs und der Berg wieder sein ursprüngliches Aussehen zurückbekam. Von einer fremden Magie war nichts mehr zu spüren. Den See hatte ich magisch versiegelt, nie würde sich der Tunnel des Schreckens für die Ashaten mehr öffnen.
    Utak kam zu uns. Sein Gesicht war sehr ernst, als er uns fragte, ob wir ihm ein Versprechen geben würden.
    »Sicher.«
    »Bitte, was immer auch geschieht. Dieses Volk oder die Reste des Volkes sollen in
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