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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle
Autoren: Jason Dark
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noch immer. Über die Oberfläche huschte der leicht rötliche Glanz, ansonsten zeigte er eine gelbgrüne Farbe. Die Blasen tanzten ebenfalls ihren schwerfälligen Reigen. Manchmal berührten sie auch mit ihren unteren Seiten die Wellenkämme des Schleims, als wollten sie diese rasieren.
    Suko schaute hoch zur Plattform, wo Belzik als monströses Wesen stand und dem Inspektor zunickte. »Du kannst sogar wählen, mein Freund. Willst du im See sterben oder in der Blase verenden?«
    »In keinem von beiden!« rief jemand aus dem Hintergrund mit sehr lauter Stimme.
    Der Jemand war ich!
    ***
    Von den anderen unbeobachtet war es mir tatsächlich gelungen, an das unheimliche Geschehen heranzukommen. Für mich war es wie ein kleines Wunder, aber die Ashaten hatten genug mit den Vorgängen zu tun, an denen sie nur indirekt beteiligt waren.
    Ich stand wie ein rächender Götterbote innerhalb des geheimnisvollen Lichts und spürte sofort die andere Atmosphäre, die sich in der Höhle des Schreckens aufgebaut hatte.
    Eine Macht, die Kontrolle übernehmen wollte. Die andere nicht losließ, die sich in die Gehirne bohrte und das Denken des freien Menschen ausschaltete.
    Ich erlebte diesen Ansturm nur für einen kurzen Augenblick, dann nicht mehr, weil mich mein Kreuz dagegen schützte. Es war überhaupt die Waffe, durch die ich alles entscheiden konnte. Sie hatte mich aus der Killer-Blase gerettet, sie mußte mir auch weiterhin helfen, denn mein Kommen hatte alle überrascht.
    Selbst der riesige Belzik sprach nicht mehr weiter. Ich bekam die Chance, mich durch die Massen nach vorn zu drängen, bis an das Ufer des Schleimsees, wo ich stehenblieb und hoch zu den beiden schrecklichen Gestalten schaute.
    Das übergroße Gesicht Boris Belziks verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Da ist ja der dritte im Bunde. Willst du auch sterben, John Sinclair?«
    »Nein.«
    »Dann hättest du nicht kommen sollen.«
    »Ich werde versuchen…«
    »Nein!« schrie er mir entgegen. »Du wirst gar nichts. Auch du kannst wählen. Entweder gehst du in den See oder läßt dich von einer Blase verschlingen.«
    »Ich will nicht wählen!« rief ich in die Stille hinein.
    »Du hast keine Wahl.«
    »Doch, ich nehme beides an!«
    Damit überraschte ich den Veränderten. Belzik wußte plötzlich nicht mehr, was er sagen sollte. Er war zwar nicht von der Rolle, aber er gab sich doch sehr nervös.
    »Wie beides?«
    »Das wirst du sehen«, erwiderte ich und ging einen Schritt weiter.
    Damit hatte ich den Schleimsee erreicht und hoffte, daß mir das gleiche passieren würde, wie vor langer Zeit auf dem Planeten der Magier, wo ich diesen Schleimsee sogar durchschwommen hatte, ohne daß etwas mit mir passierte. Natürlich sagte ich ihm das nicht und lauschte nur auf sein widerlich klingendes Lachen, als ich weiterging. Ich wollte unter keinen Umständen, daß Suko und Utak den See betraten, sie waren verloren. Man konzentrierte sich auf mich.
    Keiner aus dem Volk der Ashaten gab einen Kommentar ab, die Lage war angespannt wie selten.
    Von vorn trieben zwei Blasen auf mich zu.
    Ich ließ sie kommen, da ich mich vor ihnen ebenso wenig zu fürchten brauchte wie vor dem Schleim, denn er löste mein Fleisch nicht von den Knochen, obwohl mir die Brühe bereits bis zu den Knien reichte und es doch ein unangenehmes Waten war.
    Ich ging weiter, immer der Blase entgegen, die bereits zum Greifen nahe an mich herangekommen war.
    Im nächsten Augenblick stülpte die sich über mich. Ich hörte noch das schreiend klingende Lachen des Boris Belzik, denn nun erwartete er, daß mich die Blase vernichtete.
    Zunächst gehorchte sie mir.
    Gemeinsam stiegen wir in die Höhe. Unter mir bewegten sich träge die Schleimwellen. Ich hatte mein Kreuz wieder versteckt. Im richtigen Augenblick wollte ich es hervorholen.
    Suko und Utak wurden auch weiterhin von den Ashaten gehalten.
    Sie standen am Ufer, ohne sich zu bewegen. Jeder schaute mir zu, wie ich als Blaseninhalt ständig höherstieg und dabei auf die Plattform zuglitt, wo mich Belzik und das Skelett erwarteten.
    Welches Gesicht schrecklicher aussah, konnte ich nicht sagen. Sie waren irgendwo gleich.
    Ich schwebte an ihren Gestalten hoch, schaute sie durch die dünne Haut an – und holte plötzlich mein Silberkreuz aus der Tasche hervor und drückte es gegen die Blase.
    Sie zerplatzte, und sie zerplatzte an der richtigen Stelle, denn ich fiel aus kurzer Distanz auf die Plattform, wo ich mit beiden Füßen sofortigen Stand bekam.
    Noch
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