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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle
Autoren: Jason Dark
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Befehl gegeben, und zwei Blasen schwebten lautlos auf die Araber zu.
    Zuerst merkten sie nichts davon. Sie wurden aufmerksam, als die Blasen sie fast erreicht hatten.
    »He, was soll…?« Schwarzmaske verstummte, denn die dünne Haut stülpte sich plötzlich über ihn. Er wurde von ihr verschluckt.
    Wenn er jetzt atmete, hatte er den Modergeruch in der Nase.
    Sein Kumpan stand noch vor dem Killer-Ding. Er bekam die hilflos wirkenden Bewegungen des anderen mit, fuhr herum und richtete seine Waffe auf den Kopf des Russen.
    »Was ist los?«
    Belzik lächelte nur. »Ihr wolltet die Waffe sehen. Sie ist da. Danke für den Koffer mit dem Geld…«
    »Ich werde dich…«
    Er konnte nichts mehr sagen. Die Killer-Blasen schafften es, sich lautlos zu bewegen.
    Von hinten her stülpte sie sich über den Kopf und den Rücken des Arabers, der keine Chance mehr hatte. Als er abdrückte, da befand er sich bereits im Innern der schleimproduzierenden Blase, und die Kugel jagte zwar aus dem Lauf, aber sie irrte als Querschläger durch das Oval, ohne es zerstören zu können.
    Bis sie den Araber selbst als Ziel traf. Wuchtig fuhr sie in seinen Magen.
    Der Mann brach zusammen, während sich bereits über ihm ein dicker Schleimtropfen unter dem abgerundeten Ende der Blase abzeichnete, immer mehr Nachschub bekam und allmählich an einem dünnen Faden sich in die Tiefe senkte.
    Schwarzmaske hatte es bereits erwischt. Es war ihm nicht mehr gelungen, sich auf den Beinen zu halten. Er hockte auf dem Boden, die Beine angezogen, während sich über seinem Kopf der Schleim verteilte und als erstes den Stoff der Maske auflöste.
    Boris Belzik trat etwas in den Hintergrund. Auch von dort konnte er dem schrecklichen Sterben der beiden Araber zuschauen.
    Die Lippen hatte er zu einem Lächeln verzogen. Mit dem Mittelfinger strich er über seinen Nasenrücken und gab sich ungemein gelassen. Nichts, aber auch gar nichts würde die beiden Männer retten können.
    Aus dem Schleim ragte eine knöcherne Hand hervor. Dort war Schwarzmaske getötet worden. Sein Kumpan hatte sich ebenfalls schon aufgelöst. Haut klebte nicht mehr auf dem bleichen Gesicht.
    Die Knochen schwammen im Schleim.
    Wenig später spien die Blasen die Reste einfach aus. Helles Gebein verteilte sich in dem Wohnwagen, das makabre Erbe einer furchtbaren Magie.
    Der Russe streckte den rechten Arm aus und griff nach dem Koffer. Darin lag sein Vermögen. Er konnte sich gut vorstellen, daß auch die beiden Araber versucht hätten, ihn hereinzulegen. Nur war er der Schlauere gewesen.
    Bevor er sein Reich betrat, ging er noch einmal zur Außentür und blickte hinaus in die Kälte.
    Die Nacht war nicht mehr so ruhig. In der klaren Luft waren Geräusche kilometerweit zu hören. An der Grenze mußte einiger Aufruhr herrschen. Er kannte auch den Grund und schaffte es nicht, ein Lachen zu verbeißen.
    Dann zog er sich wieder zurück.
    Die Tür zu seinem Reich stand weit offen. Davor verteilten sich die Reste der beiden Araber. Das Licht der Öllampe ließ die Gebeine geheimnisvoll aussehen.
    Er stieg über die Knochen hinweg und folgte den zitternden Killer-Blasen in die magische Zone, wo das alte Skelett stand und gleichzeitig herrschte.
    Belzik schritt auf den Knöchernen zu und strich über dessen gelbliches Gebein. Gleichzeitig sprach er das Wesen an, als würde ein Lebendiges vor ihm stehen.
    Der Mann redete in einer Sprache, die kaum noch jemand verstand. Sie stammte aus dem asiatischen Raum, wo es vor Tausenden von Jahren geheimnisvolle Länder und Völker gegeben hatte, die allerdings längst in Vergessenheit geraten waren.
    Nur noch wenige wußten von ihnen. Und wenn die wenigen Menschen darüber redeten, lachte man sie aus oder hielt sie für die letzten Spinner. Belzik war es nicht anders ergangen, nur konnte er sich rühmen, den Gegenbeweis angetreten zu haben.
    Tief verneigte er sich vor dem übergroßen Skelett. Immer wieder streichelte er das Gebein. Seine Wärme strahlte ab, denn sie sollte in die Knochen hineinfahren.
    So entstand eine Verbindung zwischen Belzik und dem Skelett, dem Meister der alten Zeit.
    Die Magie fruchtete.
    Während die Geräusche draußen immer mehr das Geschehen beherrschten und harte Motorengeräusche die Stille der Nacht zerschnitten, ließ sich Boris Belzik nicht stören.
    Unverdrossen sprach er seine alten Formeln, führte seine Riten durch – und hatte Erfolg.
    Etwas fauchte auf, als wäre ein Windstoß nach einem langen Atemholen tief aus der
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