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Ein Gebet für die Verdammten

Ein Gebet für die Verdammten

Titel: Ein Gebet für die Verdammten
Autoren: Aufbau
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HAUPTPERSONEN
    Schwester Fidelma
von Cashel, eine
dálaigh
oder Anwältin bei Gericht im Irland des siebenten Jahrhunderts
    Bruder Eadulf
von Seaxmund’s Ham, ihr Begleiter, ein angelsächsischer Mönch aus dem Lande des Südvolks
    IN DER ABTEI IMLEACH
    Ségdae,
Abt und Bischof von Imleach
    Bruder Madagan,
Verwalter von Imleach
    Ultán,
Abt von Cill Ria und Bischof der Uí Thuirtrí
    Bruder Drón,
Schreiber und Verwalter von Cill Ria
    Schwester Sétach,
Nonne in der Abtei Cill Ria
    Schwester Marga,
Nonne in der Abtei Cill Ria
    BEI ARDANE IM EATHARLAÍ-TAL
    Miach,
Stammesfürst der Uí Cuileann
    Bruder Berrihert,
ein angelsächsischer Mönch
    Bruder Pecanum,
sein Bruder
    Bruder Noavan,
sein Bruder
    Ordwulf,
ihr betagter Vater, ein heidnischer angelsächsischer Krieger
    IN CASHEL
    Colgú,
König von Muman, Fidelmas Bruder
    Finguine,
sein
tánaiste
oder Thronfolger, Colgús und Fidelmas Vetter
    Brehon Baithen,
Brehon von Muman
    Caol,
Hauptmann der Leibwache des Königs von Muman
    Gormán,
ein Krieger in der Leibwache
    Dego,
ein Krieger in der Leibwache
    Enda,
ein Krieger in der Leibwache
    Bruder Conchobhar,
Apotheker und Heilkundiger in Cashel
    Muirgen,
Amme von Alchú, Fidelmas und Eadulfs Sohn
    Nessán,
ihr Ehemann
    Rónán,
Jäger und Fährtenleser
    Della,
Gormáns Mutter
    GÄSTE IN CASHEL
    Sechnassach,
Hochkönig von Irland
    Brehon Barrán,
Oberster Brehon der Fünf Königreiche
    Muirchertach Nár,
König von Connacht
    Aíbnat,
seine Ehefrau
    Dúnchad Muirisci,
sein
tánaiste
oder Thronfolger
    Augaire,
Abt von Conga
    Laisran,
Abt von Durrow
    Ninnid,
Brehon von Laigin
    Blathmac mac Mael Coba,
König von Ulaidh
    Fergus Fanat
von Ulaidh, Blathmacs Vetter
     
    Die Handlung des vorliegenden Romans spielt im Monat
Dubh-Luacran,
(dunkelste Tage), d. h. im Januar des Jahres 668 u. Z., sowie zum Imbolc-Fest am 1. Februar, wenn die Schafe ihre Lämmer werfen, und folgt auf den im Band »Tod vor der Morgenmesse« geschilderten Ereignissen.
     
    Für das bessere Verständnis der damaligen Zeit und der Anspielungen in diesem Roman sei daran erinnert, daß im Irland des 7. Jahrhunderts ein Bischof im Rang unter einem Abt stand. Viele Äbte führten auch den Titel Bischof als zweite Ehrenbezeichnung. Erst vom 9. Jahrhundert an überflügelten die Bischöfe vom Ansehen und ihrer kirchlichen Stellung her allmählich die Äbte.
     
    Noch ein Wort zur Klarstellung: Der große Fluß, der durch Tipperary, in der Nähe von Cashel und bis Waterford fließt, wird der »Schwestern-Fluß« genannt – der
Siúr
. Die anglisierte Form davon ist Suir. Ich habe die ursprüngliche irische Schreibweise beibehalten. Es ist also kein Druckfehler.

PROLOG
    Das junge Mädchen war schön. Mit dem Adjektiv »schön« ging Bruder Augaire nicht freigiebig um, schon gar nicht, wenn es sich um die Beschreibung einer Person des weiblichen Geschlechts handelte. Aber ihm fiel kein passenderes Wort ein, um das sinnliche Vergnügen zu beschreiben, das der Anblick in ihm erweckte. Es war kein fleischliches Verlangen; das hätte seine Frömmigkeit nicht zugelassen. Es war Schönheit im wahrsten Sinne des Wortes, die nach Bewunderung um der Schönheit willen heischte; man konnte nicht umhin, ihr zu huldigen.
    Sie war ihm nicht gleich aufgefallen. Er hatte am Ufer der Bucht auf einem der sonnenbeschienenen Felsen gehockt, völlig in sich und seine Angelei versunken. Es war ein günstiger Standort, um Barsch zu angeln; den zog es immer zum Laichen in die Flußmündungen und Binnenseen. Bruder Augaire hatte mit Rute und Angelschnur schon etliche Fische aus dem Wasser geholt. Dann hatte er, einer Eingebung folgend, schräg nach oben gesehen und sie erblickt. Wie aus heiterem Himmel gefallen stand sie unbeweglich auf der Felsplatte des schmalen Uferstreifens und schaute unverwandt auf das ruhige Wasser in der Bucht.
    Als erstes hatte er ihr Profil bewundert. Angetan war sie mit einem
bratt,
einem weiten wollenen Umhang, purpurrot und mit Biberfell abgesetzt. Die Kapuze hing lose auf denSchultern und gab die blonde Lockenpracht frei, die in der Morgensonne schimmerte und glänzte. Er konnte die Stirn erkennen, die zierliche Nase, die vollen Lippen, das entschlossene Kinn, den wohlgeformten Nacken. Doch wie sich Züge und Formen zu einem Ganzen fügten, vollendeter als er es von den großen Skulpturen aus Griechenland und Rom kannte, hätte er nicht beschreiben können. Und Bruder Augaire wußte, welchen Vergleich er zog, denn in beiden fernen Ländern war er auf
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