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0618 - Der Mondschein-Mörder

0618 - Der Mondschein-Mörder

Titel: 0618 - Der Mondschein-Mörder
Autoren: Jason Dark
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schaute nach rechts und links, ohne dabei Lichter entdecken zu können. Die Finsternis der Nacht hielt alles verschluckt.
    Ihre Füße schleiften, sie hielt den Kopf gesenkt, war voller Gedanken und bewegte sich weiter durch die Nacht, immer tiefer in das hügelige Land hinein.
    Verstanden hatte sie die Botschaft der Gestalt sehr gut. Bisher war alles Theorie.
    Noch…
    Aber den Auftrag würde sie nie mehr vergessen. Und sie wollte so rasch wie möglich damit beginnen.
    Die Welt sollte von dem Mondschein-Mörder erfahren…
    ***
    Irland – die grüne Insel!
    Sehr lange hatte ich sie nicht mehr gesehen, doch der erste Auftrag im neuen Jahr hatte mich in dieses Land der Geschichten, der Druiden, der Legenden, der Musik und der netten, gastfreundlichen Menschen geführt. Menschen, die hart arbeiten, aber noch intensiver feiern konnten, wie ich schon am eigenen Leibe erfahren hatte.
    Mein Freund Suko war in London zurückgeblieben. Er wollte einige Tage ausspannen, zudem hatte mich nur der Ruf erreicht.
    Ein Ruf aus Aibon…
    Diesem geheimnisvollen Reich zwischen den Zeiten. Ein Paradies für Druiden, den Menschen meist unbekannt, doch es war schon immer beschrieben worden. Sie hatte den Begriff Fegefeuer gewählt, das Reich also, in das die Engel nach dem großen Kampf zwischen Luzifer und dem Erzengel Michael gefallen waren, die nicht durchgerutscht bis in die ewige Verdammnis waren.
    So erzählte es die Legende.
    Ich gehörte zu den wenigen Menschen, die von Aibon wußten, die schon des öfteren dort gewesen und auch wieder zurückgekehrt waren. Zudem besaß ich Freunde in Aibon. Die Geister, die das Land durchwehten, die Elfen, die Feen, die geheimnisvollen, märchenhaften Gestalten wie Trolle und Zwerge. Aibon war das Land, in dem Märchen zur Realität geworden waren, es war einfach wunderbar.
    Zumindest auf der einen Seite.
    Doch jedes Ding hat zwei Seiten, da machte auch Aibon keine Ausnahme. Was als paradiesische Druiden-Hälfte auf der einen Seite galt, das war auf der anderen eine Landschaft des Grauens, wo der Schrecken in all seiner brutalen Macht regierte, wo der Tod, Vernichtung und unendliche Qual zu Hause waren, wo ein mächtiger, abtrünniger Druide namens Guywano regierte, der sein Reich gegen alles verteidigte, was von außen her darauf zudrang.
    Gegen die Feinde aus dem Paradies und gegen die höllischen Kräfte, wobei sogar der Teufel und die Horror-Reiter mit eingeschlossen wurden.
    Mich hatte der Ruf aus Aibon erreicht. Ich habe schon davon gesprochen, daß ich Freunde in Aibon besaß, und dazu zählte unter anderem der rote Ryan.
    Er war etwas Besonderes, etwas Außerordentliches und auch etwas Wunderbares, das konnte man ohne Zweifel behaupten. Er besaß die Gabe, Grenzen überwinden zu können, sowohl rein körperlich als auch auf telepathischem Weg.
    Auf dem letzteren hatte er mit mir Kontakt bekommen. Seine telepathische Botschaft hatte mich erreicht, und ich war der Aufforderung gefolgt, nach Irland zu kommen.
    Weshalb er mich ausgerechnet in die Gegend um Cork bestellt hatte, wußte ich auch nicht. Möglicherweise lag es an der warmen Witterung in diesem südlichen Teil des Landes, dessen Küste und Klima sehr stark vom Golfstrom beeinflußt werden.
    Ich hatte einen Tag für die Anreise gebraucht und fuhr in Richtung Fermoy, den Galty Mountains zu. Die Gegend war einsam, es gab nur wenige Orte, für Einsiedler ideal. Der rote Ryan wollte mich an einem bestimmten Punkt treffen, und zwar dort, wo jemand ein Denkmal aufgebaut hatte, das den Heiligen St. Patrick zeigte.
    Es stand in keiner Stadt, sondern inmitten der Landschaft, nicht weit von einer Wegkreuzung entfernt.
    Der Leihwagen, ein Ford, hatte ziemlich zu leiden, weil die Strecke ohne eine Asphaltdecke auskommen mußte und dafür zahlreiche Schlaglöcher aufwies.
    Eine genaue Karte hatte ich mir besorgt. Dort waren auch die verschiedenen markanten Punkte eingezeichnet, unter anderem auch das kleine Denkmal.
    Um den Tag zu beschreiben, müßte ich den Begriff januargrau verwenden. Tatsächlich lagen die Wolken sehr tief. Wo die Berge etwas höher als normal wuchsen, streiften die Gebilde sogar die Spitze oder berührten die kahlen Äste der Bäume.
    Nichts erlebte ich von der samtenen, klaren, irischen Luft, von einer seidigen Kühle, für die der irische Frühling berühmt war und von der Werbung ausgenutzt wurde.
    Die Natur hatte ihr sommerliches Kleid schon längst abgelegt, aber sie würde es in einigen Monaten wieder anziehen, und
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