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0618 - Der Mondschein-Mörder

0618 - Der Mondschein-Mörder

Titel: 0618 - Der Mondschein-Mörder
Autoren: Jason Dark
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dem ein wahnsinniger Triumph lag.
    Suko war angeschlagen, deshalb reagierte er auch nicht schnell genug, als der Schatten auf ihn niederfiel. Der Mondschein-Mörder wollte es wissen.
    Er fiel ihm entgegen, das Messer in der Hand, über dessen Klinge noch Blut rann.
    Suko rammte die rechte Hand hoch. Er konnte den ersten Stoß stoppen, aber er besaß nicht die Kraft, die nötig war, um den Arm endgültig abzuwehren.
    Das gläserne Messer sank tiefer…
    Suko dachte an seinen Stab. An ihn mußte er herankommen, und wieder gellte die weibliche Stimme an seine Ohren.
    »Ich helfe dir, ich helfe dir…«
    Jemand anderer half. Er war für keinen sichtbar, nur zu hören.
    Geisterhaft durchwehte plötzlich dünner Flötenklang die Wohnung.
    Ein Gruß aus Aibon…
    ***
    »Laß mich das machen, John!« hatte der rote Ryan gebeten, und ich tat ihm den Gefallen. Wir waren durch den gleichen Weg wieder zurückgekommen, standen nun im Wohnraum und sahen die fürchterliche Szene genau vor uns.
    Es fiel mir schwer, nicht einzugreifen, weil Sukos Lage lebensgefährlich war. Zudem stand Eliza Farland in seiner Nähe, ebenfalls mit einem Messer bewaffnet.
    Der rote Ryan ging vor.
    Und er spielte.
    Es war eine typische Aibon-Melodie. Die Klänge, die im paradiesischen Teil gespielt wurden und für Geschöpfe des Bösen schlimm klingen mußten.
    Auch für den Mondschein-Mörder!
    Er stand plötzlich auf. Suko war vergessen. Sehr langsam schraubte er sich in die Höhe, war irritiert und schaute dem roten Ryan entgegen, der keinerlei Angst zeigte.
    Er unterbrach sein Spiel, um den Killer anzusprechen. »Nicht in dieser Welt, Mörder, nicht in dieser. Hier kannst du deine Kenntnisse nicht einsetzen, hier wirken deine Tricks überhaupt nicht. Hier haben wir das Sagen.«
    Der Mondschein-Mörder war irritiert. Er bewegte seinen Kopf so heftig, daß der Hut wegflog.
    Haare besaß er keine. Wir starrten auf eine graue Glatze. Suko kam wieder auf die Beine. Er nickte mir zu, während er seine Dämonenpeitsche zog und einmal einen Kreis über den Boden schlug. Das geschah im Rücken des Killers.
    Der starrte seine Waffe an. Mir kam sie vor wie ein Relikt aus dem gläsernen Elfenfriedhof. Würde er versuchen, sie gegen den roten Ryan einzusetzen?
    Ich hielt meine Beretta in der Hand, zielte am roten Ryan vorbei auf den Mörder.
    Der stand plötzlich still. Er bewegte seinen Kopf hektisch, dann drückte er die Schultern vor und glotzte den Mann aus Aibon an, der weiterspielte, was dem Mörder nicht gefiel. Beide Arme hob er an, preßte sie gegen seine Ohren.
    Das Messer hatte er verloren. Waffenlos fiel er auf die Knie, den Blick gegen den flötenden Ryan gerichtet.
    Keine Chance mehr!
    Dann senkte auch der rote Ryan seine Hände, drehte sich zu mir um und sagte: »Er gehört euch. Ich habe ihn wehrlos gemacht. Vertilgt diese Gestalt des Bösen, dieses unwürdige Wesen aus Aibon, das damals schon verflucht gewesen ist.«
    »Weshalb hast du ihn nicht getötet?« wollte ich wissen. »Du hast mir etwas verschwiegen, Ryan.«
    »Das stimmt. Ich konnte ihn nicht töten. Wie auch Eliza Farland, so hatte er mir einmal das Leben gerettet. Deshalb bringe ich es nicht fertig.« Er wandte sich ab und verschwand ohne eine weitere Erklärung im Bad. Ich wußte, daß er wieder in seine Heimat zurückkehren würde.
    »Jetzt, John!« sagte Suko.
    Er schlug zu. Einmal, zweimal. Die Riemen der Dämonenpeitsche klatschten gegen den Rücken des Mondschein-Mörders, der zusammenzuckte und einen gräßlichen Schrei abgab.
    Gleichzeitig platzte sein Körper auf. Erste Risse entstanden, grünbraunes Blut quoll hervor, während er über den Teppich rollte und dann als zerteiltes Wesen liegenblieb, anfing zu dampfen, denn sein Blut wirkte wie Säure und löste alles an ihm auf.
    Es war vorbei, der Mondschein-Mörder würde nie mehr zurückkehren, und auch ich ließ meine Waffe sinken.
    Eliza Farland aber ging wie eine Schlafwandlerin durch den Raum. Das Messer rutschte ihr auf der Hand, dann brach sie plötzlich zusammen. Für sie war eine Welt verpfuscht, in der sie sich wohl gefühlt hatte.
    Suko erinnerte sich an Imelda Miller. Gemeinsam liefen wir in den Flur und untersuchten sie.
    In den nächsten Sekunden reagierte ich wie der Blitz, um einen Rettungswagen anzurufen, denn Imelda lebte noch. Sie war »nur« schwerverletzt. Vielleicht hatte sie Glück und kam durch.
    Suko kam mir wenig später aus dem Bad entgegen, die Stirn in Falten gelegt.
    »Was ist dort los?«
    »Die
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